Gefaehrliche Liebe
Wir müssen kurz deine Schuhe ausziehen. Das ist eine sehr enge lange Hose«, erklärte er. »Du brauchst nichts darunter, sie wird auf nackter Haut getragen.«
Er selbst trug schwarze Jeans mit einem edlen Ledergürtel und ein kurzärmeliges schwarzes T-Shirt. Ich zog mein Handtuch etwas nach oben und setzte mich auf die Bettkante. Jude öffnete meine Schuhe, ließ sie zu Boden fallen und schob die enge Hose mühevoll bis zu meinen Knien, bevor er mir die High Heels wieder anlegte und sie gewissenhaft verschloss. Das war mit Abstand die engste Hose meines Lebens! Mindestens eine Nummer zu klein fand ich sie. Er meinte jedoch, das wäre okay so. Der Po saß perfekt und von der Beinlänge her passte sie auch, jedoch am oberen Ende reichte sie nur bis unter die Hüftknochen und bedeckte gerade noch meine Scham.
Jude fasste an mein Handtuch und ich musste es loslassen. Wohlwollend betrachtete er meine nackten Brüste und meinen flachen Bauch. Seine Finger streichelten über meine sensible Haut und ließen mich zurückzucken. Ich mochte es nicht, oben ohne vor ihm zu stehen. Es fühlte sich alles so verwundbar an und mit jedem Funken Unbehagen kam die schmerzhafte Erinnerung an den übertrieben harten Schlag in mein Gesicht zurück.
Plötzlich legte er seine Hand an meine Taille und seine Lippen näherten sich mir in eindeutiger Absicht. Ich wollte ihn nicht zurückweisen, aber die Angst saß mir noch in den Gliedern. Jude merkte sofort, dass ich ihm nicht sehnsüchtig entgegenstrebte, seinen Kuss nicht erwidern würde, und wich noch vor der ersten Berührung wieder zurück. Er überging mein Verhalten ... und gab mir den nächsten Teil meiner Abendrobe: Eine ebenso hellgrün-goldene Korsage, sie schlang sich eng um meine schmale Taille und wurde an meinem Rücken straff geschnürt. Er zog sie so fest zusammen, dass ich am Schluss kaum noch tief Luft holen konnte. Dafür kamen meine sonst eher zierlichen Brüste umso üppiger zur Geltung. Seine flache Hand streichelte anerkennend über mein Dekolleté und entlockte Jude zum ersten Mal ein kleines Lächeln.
Auf dem Bett lag noch ein Berg Schnüre mit etwas hellgrünem Stoff. »Das sind lange Handschuhe«, erklärte Jude. »Möchtest du noch irgendetwas in deinem Gesicht machen, bevor ich sie dir anziehe?«
Ich überlegte kurz und verneinte. Schließlich kam ich gerade aus dem Bad.
Die Handschuhe waren auf seltsame Weise miteinander verbunden, ich musste meine Hände im Rücken greifen und meine einzelnen Finger verschränken. Dann streifte er mir die zwei lederähnlichen Schläuche über, bis hoch zu meinen Schultern. Die Schnürung befand sich zwischen meinen Armen und wurde so eng zusammengezogen, dass sich meine Unterarme berührten. Meine Schultern wurden dadurch fast schmerzhaft nach hinten gezwungen und präsentierten nun aufdringlich meinen Busen. Durch die letzte Öse an meinen Handgelenken fädelte er ein kleines Schloss, er versperrte es und legte den kleinen Schlüssel in mein Nachtkästchen.
Seine Blicke wanderten nun über meinen ganzen Körper und er war sichtlich stolz auf sein Werk. Er schob mich vor den großen Spiegel und wieder verriet ein kleines Lächeln seine Begeisterung. Aber ich war selbst fasziniert von meinem Spiegelbild und erklärte diese Ganzkörperfessel zur schönsten Abendrobe, die ich jemals getragen hatte. Allein mit dieser kleinen Zeremonie, wie er sie mir angelegt hatte, hatte er mich schon glücklich gemacht. Gleichzeitig fragte ich mich, was er bei seiner Einleitung wohl unter »weggehen« verstanden hatte. Aber ich wollte meine schöne Stimmung nicht mit Worten zerstören, darum sah ich ihn nur erwartungsvoll an.
Jude hielt mir die Tür auf, er half mir vorsichtig die Treppe hinunter ... und im Wohnzimmer begegnete uns Santiago.
»Lass sehen!« Interessiert winkte er uns an seine Couch.
Jude schubste mich ein Stück näher und drehte mich vor ihm um, sodass Santiago auch meinen Rücken betrachten konnte.
»Alle Achtung!«, drückte er seine Bewunderung aus. »Willst du so mit ihr weg?«
»Ja, zu Franco’s, ein neuer Club am South Point ... Vielleicht kann Marcus uns fahren?«
Meine Augen wurden größer, als plötzlich klar wurde, dass er mit mir so unter Leute gehen wollte. Aber aus unerfindlichen Gründen fühlte ich mich bei ihm sicher. Und Santiago gab seine Erlaubnis, nachdem er eine Augenbraue höher gezogen hatte, als jemals zuvor.
Jude musste mich fast ins Boot heben, so unmöglich war es für mich, auf dem
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