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Gefaehrliche Sehnsucht

Gefaehrliche Sehnsucht

Titel: Gefaehrliche Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Roy
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fünf Minuten kam er zurück. »Ich habe die Rechnung schon beglichen«, sagte er und grinste in die Runde.
    »Aber ...«, sagte Stuart.
    »Kein aber, ich habe das gerne gemacht«, sagte George und stand auf. Er fasste nach Ilysas Hand und ging mit ihr hinter den anderen her. Aidan und Leah bildeten das Schlusslicht. Sie überquerten die Folsom Street und bogen in die schmale Dome Road ein. An der Ecke zur Madison Street warteten John und Logan auf sie. Schon von weitem sah Aidan, dass die beiden etwas mitgenommen aussahen. Ein unbestimmtes Gefühl beschlich sie. Irgendetwas war nicht in Ordnung. Ihr Blick fiel in eine kleine Seitengasse. Eine junge Frau mit langen glatten Haaren stand vor einer Auslage. Als ob sie Aidans Blick spürte, drehte sie sich langsam um. Aidan blickte in ein Gesicht mit moosgrünen Mandelaugen. Aidan kam die Frau seltsam vertraut vor.
    » Enya «, dachte Aidan. Für den Bruchteil einer Sekunde erschien ein Lächeln in ihrem Gesicht. Sie rieb ihre Augen. Bunte Nebelschwaden nahmen ihr die Sicht auf die Gasse.
    »Was ist das«, fragte Leah, die ebenfalls stehen geblieben war.
    »Ich dachte, ich sehe meine Großmutter«, antwortete Aidan.
    »Ich sehe nur Nebel, der sich auflöst«, lachte Leah.
    »Pscht«, machte Aidan plötzlich und drehte sich schnell um.
    Ein Schatten war an ihr vorbeigehuscht. Sie schluckte und rang nach Luft.
    »John«, flüsterte es durch die Dunkelheit. Der schmerzliche Klang der Stimme ging Aidan durch Mark und Bein.
    »War John in Gefahr?« Sie blickte nach vorne. Elijah und ihre Eltern waren bereits ein Stück vor ihnen. Und John? ... Er stand mit Logan an der Kreuzung, eigenartig verrenkt. Aidan spürte Gefahr. Sie packte Leah am Arm und zog sie mit sich.
    »Schnell. Lauf«, sagte sie. »Wir müssen John helfen.« Sie wusste nicht, warum dieser Gedanke sich ihr plötzlich aufdrängte. Vielleicht hatte Enya damit zu tun ... Sie spürte, es war wichtig, diesen Gedanken nicht einfach abzutun.
    Sie rannte George beinahe um, als sie an ihm vorbeiraste.
    »John«, rief sie, »John.« Sein Gesichtsausdruck hatte etwas Bleiernes an sich und er antwortete nicht.
    Aidan zog Leah mit sich. Ihre Instinkte warnten sie. Gleich würde etwas Schreckliches passieren. Elijah und Stuart begannen nun ebenfalls zu rennen. Sie erkannten, dass mit John etwas nicht stimmte.
    »Der Dark Lord ist hier«, sagte Stuart in Elijahs Richtung. »Ich habe seinen Geruch in der Nase.«
    Als Aidan bei John und Logan ankam, sah sie Blut von ihren Köpfen auf ihren Oberkörper tropfen.
    Die beiden Vampire hinter den beiden hielten sie aufrecht und blickten irritiert auf den Mann, der an der Hauswand lehnte und auf Aidan und Leah starrte. Sie warteten vergeblich auf ein Zeichen von ihm, dass sie den starren Körpern vor sich, das Herz aus der Brust reißen sollten.
    »Dad«, schrie Elijah und stürzte sich knurrend auf den Vampir hinter John. Mit einem wütenden Aufschrei stieß er ihm seinen silbernen Dolch ins Herz. Ehe der zweite Vampir begriff, was hier vor sich ging, spürte er, wie sich der Boden unter seinen Füßen auflöste. Noah hatte ihm einen Holzpflock ins Herz gestoßen. Die Körper der beiden Vampire stürzten zu Boden und begannen sich aufzulösen.
    John und Logan knickten ein und fielen langsam zu Boden. Der große Blutverlust macht ihnen zu schaffen. An ihrem Hinterkopf hatten sie faustgroße Löcher. Ilysa lief heran und streichelte John über den Kopf. Sie flüsterte leise fremd klingende Wörter vor sich hin. Wie aus dem Nichts erschien plötzlich aus einer bunten Nebelwand eine junge Frau und kniete sich neben Ilysa auf den Boden und blickte liebevoll auf John.
    John MacLain traute seinen Augen nicht. Jahrhunderte lang hatte er in dem Glauben gelebt, Enya sei tot. Er hatte jeden Tag in dieser langen Zeit um sie getrauert. Und nun kniete sie neben ihm, schön wie eh und je. Ihre Augen sahen ihn besorgt und liebevoll an und ließen ihn vergessen, dass er beinahe sein Leben verloren hätte. Mit einem schwachen Lächeln griff er nach ihrer Hand.
    Alle Augen waren auf die schöne Frau und John gerichtet.
    Nur Leah blickte in eine andere Richtung. Sie sah auf den
    Mann, der alleine an der Straßenecke stand und verzweifelt auf sie blickte. Langsam ging sie auf ihn zu. Ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln. Einem Lächeln, das sich in seinen grünen Augen widerspiegelte.
    »Du musst fort«, sagte sie leise, »ich will nicht, dass dir etwas geschieht.« Der Vampir schien die Gefahr in der

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