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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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dunklen Wald um. »Billy, der Axtmann? Schon wieder? «
    »Er will Sie töten, Euer Gnaden! Und wenn er das getan hat, kehrt er zurück, um Lady Bea umzubringen!«
    Harry wäre fast mit Kate zusammengestoßen. »Du kennst jemanden, der Billy, der Axtmann, heißt?«
    »Er hat mal mein Haus in Brüssel angezündet.« Sie lief weiter. »Wir müssen zurück nach London.«
    Harry schlang den Arm um seinen Oberkörper, um seine Rippen zu schützen, und folgte Kate. »Du kennst wirklich sehr interessante Leute.«
    Sie hatte sich gerade umgedreht, um ihm zu antworten, als neben ihrem Kopf das Pfeifen einer Kugel erklang. Im nächsten Moment platzten Splitter von der Steinwand und flogen durch die Luft. Der unverwechselbare Knall eines Gewehrs hallte vom Waldrand herüber. Harry machte einen Satz und riss Kate zum zweiten Mal zu Boden.
    Er würde es nicht überleben. Sein Brustkorb fühlte sich an, als würde er immer weiter zusammengequetscht. »Du hast offenbar eine Art an dir, Menschen zu … verärgern, Katie«, knurrte er. »Was hast du Billy, dem Axtmann, angetan?«
    »Ich fürchte …«, keuchte sie und wand sich unter ihm, »ich bin dem Gentleman nicht einmal vorgestellt worden.«
    Harry hörte schnelle Schritte, und unerwartet zog einer von Kates Freunden ihn hoch. Bevor Harry protestieren konnte, tauchte ein Koloss auf, hob Kate wie ein übergroßes Paket hoch und rannte mit ihr in Richtung Säulengang.
    Ein weiterer Gewehrschuss hallte durch das Tal. Instinktiv zog Harry den Kopf ein, aber der Scharfschütze zielte nicht auf ihn. Thrasher hatte nicht gelogen. Eine weitere Kugel bohrte sich in den Stein neben Kates Kopf. Mudge, der fieberhaft das Gelände nach dem Schützen absuchte, trieb Kate und ihr Gefolge durch die beschlagene Eichentür ins Haus. Harry folgte ihnen. Eine Kugel verfehlte seine Brust nur um Zentimeter. Im Inneren des Hauses sah er, dass bereits tragbare Laternen entzündet worden waren und dass seine Waffen auf dem Tisch in der marmornen Eingangshalle ausgebreitet lagen. Er hätte damit gerechnet, dass Mudge die stabile Tür hinter ihnen schließen würde. Doch stattdessen drehte sein Offiziersbursche sich um und starrte suchend in die Nacht hinaus.
    »Komm wieder rein, du Dummkopf!«, rief Harry knapp. »Sie haben Gewehre.«
    Mudge nickte und sah sich immer noch in der Dunkelheit um. »Ja, Sir.« Mit einer blitzschnellen Bewegung zog der Junge ein Messer aus dem Ärmel und schleuderte es in die Dunkelheit. Harry hörte einen erstickten Schrei aus Richtung der Hecken, die den Weg zum Hauseingang säumten. Mudge nickte zufrieden und warf die Tür ins Schloss.
    Neben Harry stand Kate und starrte Mudge mit offenem Mund an. »Also, Mudge«, sagte sie mit einem angespannten Lächeln, »du hast einige unerwartete Talente.«
    Mudge verneigte sich kurz. »Ich bin gegen Gewehre, Ma’am.«
    Kate grinste. »Du musst mir zeigen, wie man das macht.«
    »Wenn du das tust«, warnte Harry ihn, »bist du, ehe du dich’s versiehst, zurück an der Front.« Er beschloss, dass es an der Zeit war, wieder die Kontrolle zu übernehmen. »Wo sind die anderen?«
    »Sie überprüfen die Türen und Fenster«, sagte Mudge und zündete noch eine Laterne an. »Und suchen Waffen und Nachschub zusammen.«
    »Gut.« Nicht gut genug natürlich. Dieses Haus war eine Todesfalle mit Dutzenden von Zimmern und unglaublich vielen Fenstern. »Achte auf Überraschungen, Mudge. Wir müssen uns auf Schwierigkeiten gefasst machen und uns entsprechend vorbereiten.«
    Mudge nahm ein Gewehr und ging in den großen Saal. »Ich bin schon unterwegs, Major.«
    »Wir müssen zurück zu Bea«, sagte Kate, die damit beschäftigt war, die Arme der bunt gemischten Truppe zu tätscheln, die sich um sie versammelt hatte.
    »Es ist leichter, Billy, den Axtmann, gleich hier zu töten«, entgegnete Harry. »Ich nehme an, er steht in irgendeiner Verbindung zu den Löwen? Oder hast du noch andere Feinde, von denen ich wissen sollte?«
    »Wir sind dem Axtmann auf die Füße getreten, als wir Jack Gracechurch in Brüssel versteckt haben«, erklärte sie und hatte die Hand auf den Arm des großen Mannes gelegt, der sie hereingetragen hatte. »Ich bin einfach immer davon ausgegangen, dass er für die Löwen arbeitet.«
    Harry rieb sich über die schmerzende Brust. »Na ja, Kate, es scheint so, als wäre er dir aufs Land gefolgt. Darf ich annehmen, dass diese … Herren zu dir gehören?«
    Sie warf den Männern, die um sie herumstanden, ein strahlendes Lächeln

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