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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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jetzt ihr Ehemann war.
    »Ist das akzeptabel für dich, Kate?«
    Sie blickte auf und blinzelte verwirrt. »Wie bitte?«
    Ihre gesamte Dienerschaft sah sie an. Harry, der seinen Vortrag anscheinend beendet hatte, stand vor dem Kamin, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und den Kopf leicht nach vorn geneigt, als könnte er sich so etwaigen Einsprüchen besser widersetzen. Allein sein Anblick erschöpfte Kate.
    »Meine Regelungen«, wiederholte er mit angespannter Miene. »Sind sie annehmbar für dich?«
    Vorsichtig nickte sie. »Ja, danke.« Zumindest schickte er ihre Bediensteten nicht fort. »Ich bin mir sicher, dass wir beizeiten wieder darüber verhandeln werden. Malum est concilium quad matori no potest. « Ein Plan, der nicht geändert werden kann, ist ein schlechter Plan.
    Er seufzte. »Kate …«
    Sie schien jeden Rest ihrer Kraft zu benötigen, doch sie erhob sich. »Danke, dass ich bei deinen Planungen anwesend sein durfte. Nachdem wir jetzt fertig sind, ist es, glaube ich, an der Zeit, ins Bett zu gehen.«
    Alle standen auf. Grace und Bea traten zu ihr. Thrasher sprang auf, als wäre er mit Sprungfedern versehen, und reichte ihr den Arm. Es kostete Kate enorme Anstrengungen, Haltung zu bewahren. Sie war so müde, und ihre Hände zitterten schon wieder. Mit einem letzten Nicken in Richtung der versammelten Bediensteten legte sie die Hand auf Thrashers Arm und folgte Bea und Grace aus dem Salon.
    Sie wusste, dass Harry ihr folgte. Wahrscheinlich wollte er sichergehen, dass es ihr gutging. Es sorgte allerdings nicht dafür, dass es ihr tatsächlich besser ging. Dennoch blieb sie an der Treppe noch einmal stehen. Ob sie es nun wollte oder nicht – es gab noch eine Sache, die sie tun musste.
    »Harry?«
    Er trat auf sie zu und sah sie an. »Ja?«
    Sie musste sich sehr zusammenreißen, aber sie blickte ihn an und sah die Sorge, die ihm im Gesicht geschrieben stand. Und sie lächelte. »Du hast mich gerettet. Danke.«
    Er wirkte überrascht. »Es war mir ein Vergnügen.«
    Nicht die Tatsache, dass Harry ihre Hand nahm, um einen Kuss daraufzuhauchen, brachte Kates mühsam aufrechterhaltene Fassade beinahe zum Einsturz. Es war die Tatsache, dass sie für einen winzigen Moment in seinem Blick erkennen konnte, dass er genauso traurig und verloren aussah, wie sie sich fühlte. Und es gab überhaupt nichts, was sie tun konnte.
    Grace Hilliard verdankte Lady Kate Seaton ihr Leben. Zumindest sah sie das so. Nach der Schlacht von Waterloo hatte Kate sie bei sich aufgenommen, hatte ihr geholfen, ihren Vater zu beerdigen, die Verwundeten zu versorgen und hatte sie auf ihr neues Leben vorbereitet. Kate hatte nie auf Grace’ Dankbarkeit gedrängt, sie hatte sie im Keim erstickt oder abgewehrt. Sogar während der wenigen turbulenten Wochen, die Grace’ Ehe gedauert hatte, hatte sie ihr beigestanden.
    Grace wünschte sich so vieles für Kate, und sie glaubte, dass Harry Lidge der Mann sein könnte, der ihr das alles bieten konnte. Grace kannte Harry schon fast ihr ganzes Leben. Er war tapfer, treu, lustig und gutherzig zu kleinen Mädchen. Aber mit Kate war er nie gut ausgekommen, und Kate hatte ihre Verachtung für ihn immer lautstark kundgetan.
    Grace wünschte sich von Herzen, dass ihre zwei besten Freunde sich verstehen würden. Doch sie wusste – vielleicht besser als viele andere –, dass Wünsche wie dieser sinnlos waren. Man konnte sich nur mit der Wirklichkeit auseinandersetzen. Und die Wirklichkeit war, dass zwei Menschen, die einander hassten, gerade geheiratet hatten. Und die einzige Unterstützung, die Grace Kate geben konnte, war, ihre Freundin ins Schlafzimmer zu bringen.
    »Dass ich mit euch an meiner Seite noch ein bisschen hysterischer aussehe, lasse ich nur zu, weil Harry sich dann noch schuldiger fühlt«, sagte Kate leise, die Augen geschlossen, als sie die Treppe hinaufgingen.
    »Sehr gute Idee«, entgegnete Grace und bemerkte, dass Harry sich nicht vom Fleck gerührt hatte. »Er sieht aufgewühlt aus.«
    Kate nickte unmerklich. »Dann bin ich zufrieden.«
    Grace fand, dass Kate so angespannt aussah, als könnte sie jeden Moment zerspringen. Es kam Grace vor, als wäre die Natur auf den Kopf gestellt worden, weil Kate Hilfe brauchte. Sie war eine Naturgewalt, keine zügellose Dame der Gesellschaft.
    Als sie Kates Gemächer erreichten, stellte Thrasher sich vor der Tür auf, als würde er damit rechnen, dass Billy, der Axtmann, ihnen die Treppe hinauffolgen würde. Grace ging mit Bea und Kate in

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