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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Ausland.
    Die Chance, dass sie immer noch Single war, war gleich null bei ihrem Aussehen. Mit Gewissheit hatte sie Mann und Kinder. Jeder Mann, der halbwegs bei Verstand war, würde sie sich schnappen und zusehen, dass sie ein Kind nach dem anderen bekam, um sicherzugehen, dass sie bei ihm blieb.
    Er hegte keinerlei Illusionen. Caroline war nicht für ihn bestimmt. Vermutlich führte sie ein glückliches, erfülltes Leben mit einer eigenen Familie. Jack wusste, dass er niemals eine Familie haben würde. Das hatte das Schicksal nicht für ihn vorgesehen.
    Er würde sich aus Carolines Leben heraushalten, weil er darin keinen Platz hatte.
    Aber Jack musste sie sehen. Er musste sie sehen, so wie er atmen musste. Nur ein einziger Blick, ehe er den nächsten Abschnitt seines Lebens begann, ganz gleich, wie dieser aussehen würde. Er hatte mit ENP Security abgeschlossen, als er seinen Vater beerdigt hatte. Die Firma war weg, das Haus verkauft. Alles, was er brauchte, befand sich in seinem Seesack und seinem Koffer. Er war bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen, gleich nach einem allerletzten Blick auf sie.
    Und so war er hierhergekommen, um mit seiner Suche zu beginnen, an den letzten Ort, an dem er gewesen war, bevor aus ihm Jack Prescott geworden war, und an den Ort, an dem er Caroline zuletzt gesehen hatte. Ihre Familie war hier verwurzelt, da musste sich irgendeine Möglichkeit ergeben, sie aufzuspüren.
    Es war ihm vollkommen gleichgültig, wohin sie gegangen war – ob sie sich noch in den Staaten befand oder im Ausland niedergelassen hatte oder ob sie vielleicht auf den Mond übergesiedelt war. Er war ein ausgezeichneter Spurensucher – der beste, den es gab. Er würde sie finden, irgendwann, ganz egal, wie lange es dauerte. Er hatte sein ganzes restliches Leben Zeit dafür und an Geld mangelte es ihm gewiss nicht.
    Nur ein Blick, und er würde für immer verschwinden.
    Doch am Ende musste er sie gar nicht aufspüren. Der Fahrer des Taxis, in das er am Flughafen eingestiegen war, wusste, wo sie sich befand.
    Hier. Genau hier, wo sie immer gewesen war. In Summerville.
    Alleinstehend.
    Jack hatte vorgehabt, sich ein Zimmer in einem Hotel zu nehmen, sich erst mal zu waschen, in einem Restaurant gut zu essen und dann vierundzwanzig Stunden durchzuschlafen. Er war in ein Feuergefecht verwickelt gewesen, seit zwei Tagen pausenlos unterwegs und völlig am Ende.
    Es war Heiligabend. Am ersten Feiertag und am Tag darauf, einem Sonntag, würden sämtliche Geschäfte geschlossen sein. Sein Plan sah vor, am Montag mit seiner Suche nach Caroline zu beginnen.
    Doch dann hatte der Taxifahrer ihm mitgeteilt, dass Caroline Lake – seine Caroline Lake – sich nach wie vor in Summerville befand und eine kleine Buchhandlung unterhielt – und das war’s. Es bestand kein Zweifel mehr daran, wohin er als Nächstes gehen würde.
    Auf direktem Weg zu ihr.
    Flinke, leichte Schritte huschten übers Parkett, und – Scheiße! – da war sie schon, noch bevor er bereit war.
    »Oh!« Caroline Lake blieb abrupt stehen. Das Willkommenslächeln auf ihrem Gesicht erstarrte, als sie ihn erblickte. »Ha-hallo.«
    Er wusste genau, was sie sah.
    Sie sah einen großen, überaus muskulösen Mann mit langem schwarzem Haar, das er zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden trug, in billiger, derber, schmutziger, zerknautschter Kleidung. Er hatte seit drei Tagen weder geduscht noch sich rasiert, und er wusste nur zu genau, dass tiefe Linien der Erschöpfung sein Gesicht mit dem Dreitagebart durchzogen.
    Er wusste auch, was sie fühlte.
    Angst.
    Sie war allein mit ihm. Er besaß ein ungewöhnlich gutes Gehör und konnte keinerlei Geräusche wahrnehmen, die auf die Anwesenheit anderer Menschen in dem kleinen Laden hingewiesen hätten. Der eisige Schneesturm draußen war so heftig, dass die Straßen vor dem Laden ebenfalls menschenleer waren. Wenn er sich als brutaler Krimineller entpuppen sollte, war niemand da, der ihre Hilfeschreie würde hören können.
    Er konnte es nicht ändern, wie er aussah – gefährlich. Die Wahrheit war, dass er haargenau so gefährlich war, wie es den Anschein hatte.
    Auch wenn Caroline unmöglich die Glock im Schulterhalfter oder das Klappmesser im Stiefel oder die Zweiundzwanziger im Knöchelhalfter sehen konnte, trat ein bewaffneter Mann doch ganz anders auf als ein unbewaffneter. Erst vor zwei Tagen und zwei Kontinente weit entfernt hatte er vier Männer getötet. Und auf irgendeiner Ebene ihres Unterbewusstseins

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