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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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studierte ihr
Gesicht. Sie log ihn an. Sie brauchte diesen Job. Sie hatte Hunger, war jedoch
zu stolz, um sich etwas anmerken zu lassen. Zwar verstand sie es, ihre Verzweiflung
zu verbergen, aber sie brauchte dringend Arbeit. Und doch erwiderten ihre
grünen Augen unverwandt seinen Blick, und ihre gesamte Haltung drückte
trotzigen Widerstand aus.
    Darius bewegte sich so
schnell auf sie zu, dass Rusti keine Chance hatte zu fliehen. Deutlich hörte er
ihren schnellen Herzschlag, das Rauschen ihres Blutes, ihrer Lebensessenz in
den Adern. Er betrachtete ihren zarten Hals, in dem ihr Puls so heftig klopfte.
»Ich glaube, dieser Job ist genau das Richtige für Sie. Wie ist Ihr wirklicher
Name ?«
    Er war ihr viel zu nahe,
viel zu groß, zu einschüchternd und kräftig. Aus der Nähe fühlte Rusti seine
geradezu magnetische Anziehungskraft. Zwar berührte er sie nicht, und doch
konnte sie deutlich die Wärme seiner Haut an ihrer spüren. Plötzlich verspürte
sie den dringenden Impuls, so schnell und so weit wie möglich davonzulaufen.
    » Alle nennen mich Rusti.«
Selbst in ihren Ohren klang ihre Stimme trotzig.
    Darius wusste, wie sehr
sie sich vor ihm fürchtete - das zeigte ihr sein überlegenes Lächeln. Doch das
Lächeln erwärmte den eisigen Blick seiner schwarzen Augen nicht. Langsam
neigte er den Kopf zu ihr herunter, bis sie seinen Atem an ihrem Hals spürte.
Rusti war alarmiert, und jede Zelle ihres Körpers schien ihr eine Warnung
zurufen zu wollen.
    »Ich habe dich nach deinem
Namen gefragt«, flüsterte er an ihrem Hals.
    Rusti atmete tief durch
und zwang sich dazu, völlig still zu stehen, ohne auch nur zu zucken. Falls er
ein Spiel mit ihr spielte, wollte sie keinesfalls einen Fehler begehen. »Mein
Name ist Tempest Trine. Aber alle nennen mich Rusti.«
    Seine weißen Zähne
blitzten auf. Mehr denn je wirkte er wie ein hungriges Raubtier, das seine
Beute betrachtet. »Tempest. Das passt zu dir. Ich bin Darius, der Leibwächter
dieser Gruppe. Was ich sage, gilt. Offensichtlich hast du bereits meine jüngere
Schwester Desari kennen gelernt. Sind dir die anderen auch schon vorgestellt
worden?« Bei dem Gedanken daran, einer der anderen Männer könnte sich in
Tempests Nähe begeben, spürte Darius ungekannten Zorn in sich aufsteigen. Und
in diesem Augenblick wusste er, dass nicht nur die Sterblichen, sondern auch
die Mitglieder seiner eigenen Familie in Gefahr schwebten, bis er Tempest zu
seiner Gefährtin gemacht hatte. In all den Jahrhunderten seiner langen
    Existenz, selbst in den
frühen Jahren, als er noch Freude und Schmerz hatte empfinden können, hatte er
nie solche Eifersucht gekannt oder auch nur ein Gefühl, das diesem gleichkam.
Bis zu diesem Augenblick hatte Darius nicht gewusst, was wirkliche ohnmächtige
Wut war. Es ernüchterte ihn festzustellen, wie viel Macht diese zierliche,
sterbliche Frau über ihn hatte.
    Rusti schüttelte den Kopf.
Sie wich vor ihm zurück, vor seinem intensiven Blick, vor der Art, wie er ihr
Herz schneller klopfen ließ. Verzweifelt warf sie einen Blick auf die Hintertür.
Doch die Flucht konnte ihr nicht gelingen - dafür stand Darius viel zu nahe bei
ihr. Also blickte sie auf die großen Raubkatzen, konzentrierte sich und sandte
ihnen ihre Gedanken. Sie war mit diesem Talent geboren worden, obwohl sie es
niemals vor einem anderen Menschen zugegeben hätte.
    Das Leopardenweibchen,
dessen Fell ein wenig heller war, schob sich zwischen sie und Darius und
bleckte die Zähne in einem warnenden Knurren. Darius streckte die Hand aus und
ließ sie auf dem Kopf der Raubkatze ruhen. Ganz ruhig, kleine
Freundin. Ich würde ihr nichts zu Leide tun. Sie will uns verlassen, das spüre
ich in ihren Gedanken. Doch das darf ich nicht zulassen. Und du möchtest es
auch nicht.
    Gleich darauf setzte sich
das Leopardenweibchen vor die Hintertür, um Rusti keine Chance zur Flucht zu
lassen. »Verräter«, zischte sie der Katze zu.
    Nachdenklich rieb sich
Darius den Nasenrücken. »Du bist eine ungewöhnliche Frau. Kannst du wirklich
mit Tieren kommunizieren?«
    Schuldbewusst senkte Rusti
den Blick, während sie den Handrücken an ihre weichen, zitternden Lippen
presste. »Ich weiß nicht, wovon du sprichst. Wenn hier jemand mit den Tieren
redet, bist du es. Schließlich sitzt die Katze jetzt vor der Tür. Offenbar
gehorchen dir wirklich alle Lebewesen, stimmt’s ?«
    Darius nickte bedächtig.
»Jeder, für den ich die Verantwortung trage, und das schließt dich nun mit
ein. Du wirst uns

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