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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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gewinnen konnte.
    »Langsam, langsam, Kollegen!«, beruhigte Justus nach einiger Zeit seine beiden Freunde wieder. »Der Brief ist noch nicht zu Ende.«
    Er hob das Blatt vom Boden auf und las weiter: »Hier steht noch: ›Bitte finden Sie sich am 24. August um neunzehn Uhr abends bei den Aufnahmestudios von KTV ein. Zwei Personen Ihrer Wahl dürfen Sie zu Ihrem Auftritt begleiten, die Karten liegen bei. Mit freundlichen Grüßen, Jack Humble, L.A. Post‹.«
    Justus blickte etwas irritiert um sich.
    »Das ist ja«, Peter stockte, »schon – übermorgen!«
    »Die haben’s aber eilig«, meinte auch Bob überrascht.
    »Und ich dachte, ich könnte vorher noch ein paar Wochen so richtig reinpauken für das Quiz.« Justus faltete den Brief zusammen und stand eilig auf. »Tut mir Leid, Leute, aber dann muss ich euch jetzt verlassen.«
    »Wie? Soll das heißen, dass wir diese höllisch schweren Balken für den Rest des Tages alleine schleppen dürfen?«, motzte Peter.
    »Ich fürchte, ja«, lächelte Justus gekünstelt. »Ihr wollt doch sicher auch nicht, dass ich in der Show wie ein Idiot dastehe, oder?«
    Peter und Bob grummelten angesäuert in sich hinein, als der Erste Detektiv den Wohnwagen verließ. Aber Justus hätte auch noch monatelang alles Mögliche an Wissen in sich hineinfressen können – für das, was in zwei Tagen auf ihn zukommen sollte, konnte man sich nicht vorbereiten.

Ein grüner Junge
    »Hallo, Morton!« Peter freute sich wirklich, nach langer Zeit den stets freundlichen und formvollendeten, aber bisweilen etwas steif wirkenden Chauffeur wiederzusehen.
    Es war schon eine Weile her, dass Justus bei einem Preisausschreiben seine Dienste für dreißig Tage gewonnen hatte, in denen der Chauffeur die drei ??? in einem schwarzen Rolls-Royce mit vergoldeten Zierleisten überall hinkutschieren musste, wo es ihnen einfiel. Ein dankbarer Klient hatte dieses Arrangement dann auf unbestimmte Zeit ausgedehnt, und obwohl die drei Detektive das Angebot nicht über die Maßen ausnutzen wollten, nahmen sie die Möglichkeit, sich in einem Rolls fortbewegen zu können, doch hin und wieder in Anspruch. Und wann, wenn nicht auf einer Fahrt zu einem Fernsehauftritt, hätte sich solch ein Wagen je besser gemacht?
    »Ich wünsche den jungen Herren einen wunderschönen guten Tag.« Morton deutete eine leichte Verbeugung an, bei der er den Kopf ein wenig schief legte.
    »Na, was liegt an?« Peter wusste, dass er den vornehmen Chauffeur nicht unbedingt auf diese Art fragen sollte, wie es ihm ging, aber er wollte ihn ein bisschen aus der Reserve locken.
    »Ich kann nicht klagen«, erwiderte Morton und ignorierte damit einfach die allzu saloppe Formulierung von Peter. »Darf ich mich auch nach Ihrem werten Befinden erkundigen?«, setzte er höflich hinzu.
    »Klar doch«, lächelte Peter.
    Morton wartete … und schwieg.
    »Na los doch, nur zu!«, forderte ihn Peter schließlich auf, da Morton nichts sagte.
    »Bitte?« Morton wirkte ein wenig irritiert.
    »Na, Sie wollten doch was fragen.« Peter wedelte aufmunternd mit den Händen.
    »Das hat er doch schon, Peter.« Justus verdrehte die Augen.
    »Was?«
    »Na, dich gefragt.«
    »Er hat nur gefragt, ob er darf!« Peter nickte bestimmt.
    »Es geht ihm bestens, Morton, danke der Nachfrage.« Justus warf dem Chauffeur einen vielsagenden Blick zu, der so viel heißen sollte wie manche brauchen eben etwas länger .
    »Das hört man gerne«, antwortete Morton, und fast hatte man den Eindruck, als würde er Justus zublinzeln – aber zu solch vertraulichen Gesten hätte sich Morton nie herabgelassen.
    »Redet ihr über mich?« Peter hatte den nicht ganz falschen Eindruck, dass man ihn elegant übergangen hatte. »Ich kann durchaus für mich selber sprechen.«
    »Selbst«, verbesserte Justus.
    Peter schluckte, starrte seinen Freund ungläubig an und sagte schließlich erstaunt: »Weißt du, Justus, an manchen Tagen überkommt mich das unwiderstehliche Verlangen, dich so richtig in den –«
    »… Arm zu nehmen und mir zu danken für all das Gute, das ich dir schon getan habe?« Justus grinste, ging aber sicherheitshalber etwas auf Abstand zu Peter.
    Doch dem verschlug es vollends die Sprache. »So ungefähr«, brachte er noch mühsam nach ein paar Sekunden hervor und stieg dann kopfschüttelnd ins Auto. Wie konnte man nur so von sich selbst überzeugt sein?
    Der Wagen verfehlte dann seine Wirkung vor den Studios von KTV, die im Westen von Los Angeles in der Fairfax Avenue lagen, auch

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