Gefaehrliches Verlangen
möglich ist, dass alle von uns das können?«
»Ich wusste nicht, dass du außer Englisch auch noch andere Sprachen sprechen kannst«, musste Mia zugeben und starrte ihn erstaunt an. Sie hatte sich mal kurz darüber gewundert, warum er ein so hervorragendes Amerikanisches Englisch sprach, aber sie war immer davon ausgegangen, dass die Krinar einfach alles lernten, bevor sie zur Erde kamen. Korum war unglaublich intelligent, also hatte sie es als normal hingenommen, dass er ihre Sprache so gut kannte und sie akzentfrei sprach. Und jetzt sagte er ihr gerade, dass er noch jede Menge anderer Sprachen sprechen konnte?
»Also sprichst du Französisch?«, fragte sie. Als er nickte fragte sie weiter: »Spanisch? Russisch? Polnisch? Mandarin?« Jedes Mal machte er eine zustimmende Geste.
»Okay ... und was ist mit Suaheli?«, fragte Mia ihn und war sich sicher, dass sie ihn diesmal erwischt hatte.
»Das auch«, sagte er und lächelte, als er ihren verblüfften Gesichtsausdruck sah.
»Okay«, sagte Mia langsam. »Ich nehme an, dass du mir jetzt sagen wirst, dass das nicht nur dank deiner Intelligenz so ist.«
Er grinste. »Genau. Ich könnte die Sprachen auch selbst lernen, wenn ich die Zeit dazu hätte, aber es gibt da einen effizienteren Weg — und genau deshalb kommt Saret hierher, um dir zu helfen.«
Mia starrte ihn an. »Er kann mir beibringen Krinarisch zu sprechen?«
»Viel besser als das. Er kann dir die gleichen Fähigkeiten geben, die ich auch habe — augenblickliches Verstehen und Sprechen aller Sprachen, egal ob menschlich oder krinarisch.«
Mia musste vor Aufregung nach Luft schnappen und ihr Herz schlug auch gleich viel schneller. »Wie?«
»Indem er dir ein kleines Implantat einsetzt, das Einfluss auf eine spezifische Region deines Gehirns ausübt und als hochentwickeltes Übersetzungsgerät funktioniert.«
»Ein Gehirnimplantat?« Ihre Aufregung verwandelte sich augenblicklich in Furcht, da alles in Mia diese Idee ablehnte. Sie hatte schon Überwachungsgeräte in ihren Handflächen; das letzte, was sie jetzt noch brauchte, war eine außerirdische Technologie, die ihr Gehirn manipulierte. Die Fähigkeit, die er beschrieben hatte, war unglaublich und sie wollte das unbedingt auch alles können — aber nicht zu dem Preis.
»Das Gerät ist nicht das, was du dir vorstellst«, sagte Korum. »Es ist sehr klein, so klein wie eine Zelle und du wirst überhaupt nichts davon spüren — weder während der Implantation noch danach.«
»Und wenn ich ablehne, sage, dass ich das nicht möchte?«, fragte Mia ruhig, da sie der Gedanke beunruhigte, dass der von Korum eingeladene Gedankenexperte schon auf dem Weg hierher war.
»Warum solltest du das nicht wollen?« Er sah sie mit leicht gerunzelter Stirn an.
»Musst du da wirklich noch fragen?«, fragte sie ungläubig. »Du hast mich bestrahlt — mir Überwachungsapparate unter dem Vorwand meine Handflächen zu heilen, implantiert. Denkst du wirklich, ich wäre damit einverstanden, wenn du etwas in mein Gehirn einpflanzen möchtest?«
Korums Stirnrunzeln verstärkte sich. »Das hier hat keine weiteren Funktionen, Mia.« Er zeigte keine Spur von Reue darüber, dass er sie einfach bestrahlt hatte.
»Ach wirklich?«, fragte sie ihn in einem beißenden Ton. »Es macht nichts Zusätzliches? Es beeinflusst auch nicht irgendwie meine Gedanken oder Gefühle?«
»Nein, mein Liebling, das macht es nicht.« Bei dem Gedanken daran sah er leicht amüsiert aus.
»Ich möchte kein Hirnimplantat«, sagte Mia bestimmt und sah ihn mit einem rebellischen Gesichtsausdruck an.
Er starrte zurück. »Mia«, sagte er sanft, »wenn ich ernsthaft so etwas ohne dein Wissen in dein Gehirn hätte implantieren wollen, hätte ich das auf eine Million verschiedene Arten und Weisen tun können. Ich kann jederzeit alles was ich möchte in deinen Körper pflanzen, ohne dass du etwas davon mitbekommst. Der einzige Grund dafür, dass ich dir diesen Übersetzter anbiete ist der, dass ich möchte, dass du dich hier wohl fühlst und dich ohne fremde Hilfe verständigen kannst. Wenn du das nicht möchtest, ist das deine Entscheidung. Ich werde dich nicht dazu zwingen. Aber nur sehr wenigen Menschen bietet sich diese Möglichkeit und ich würde dir raten, es dir gut zu überlegen, bevor du ablehnst—«
Mia sah weg, weil sie plötzlich realisierte, dass er Recht hatte. Er musste sie weder informieren, noch sie um ihre Erlaubnis bitten, wenn er etwas mit ihr machen wollte. Die Panik, von der sie
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