Gefaehrliches Verlangen
dachte, sie unter Kontrolle zu haben, drohte wieder hochzukochen und sie verhinderte das nur unter großen Anstrengungen.
Irgendetwas machte für sie keinen Sinn. Sie holte tief Luft, drehte sich wieder zu ihm herum und beobachtete seinen unleserlichen Gesichtsausdruck. Es störte sie, dass sie ihn immer noch so wenig verstand, dass die Person, die so viel Macht über sie hatte, ihr immer noch so fremd war.
»Korum ...« Sie war sich nicht sicher, ob sie das ansprechen sollte, aber sie konnte nicht widerstehen. Diese Frage quälte sie seit Wochen. »Warum hast du mich bestrahlt? Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch nicht mal den Widerstand getroffen, also musstest du mich überhaupt noch nicht für deinen großen Plan im Auge behalten ...«
»Weil ich sicher gehen wollte, dass ich dich jederzeit finden kann«, sagte er und in seiner Stimme schwang eine besitzergreifende Note mit, die ihr Angst machte. »Ich habe dich an jenem Tag in meinen Armen gehalten und wusste, dass ich mehr wollte. Ich wollte alles, Mia. Von diesem Moment an warst du meine Mia und ich hatte nicht vor, dich zu verlieren, nicht einmal für einen Moment.«
Nicht einmal für einen Moment? Merkte er, wie verrückt sich das anhörte? Er hatte ein Mädchen gesehen, das er wollte und er hatte sichergestellt, dass er jederzeit wissen konnte, wo sie sich gerade befand.
Die Tatsache, dass er dachte er habe das Recht dazu, machte ihr Angst. Konnte sie mit so einer Person leben? Er hatte kein Konzept von Grenzen was sie anbelangte und auch keinerlei Respekt vor ihrem freien Willen. Er hatte gerade beiläufig ein abscheuliches und selbstherrliches Verhalten zugegeben, und sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt zu ihm sagen sollte.
Als sie weiterhin schwieg, atmete Korum tief ein und stand auf. »Du solltest dich jetzt anziehen«, sagte er ruhig, »Saret wird jeden Moment hier sein.«
Mia nickte, setzte sich auf und bedeckte ihren Oberkörper mit der Zudecke. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, die Komplexität ihrer Beziehung zu analysieren. Sie holte selber tief Luft und drückte ihre Angst weg. Im Moment gab es nichts, was sie tun konnte, um ihre Situation zu ändern und sich jetzt auf die negativen Seiten zu konzentrieren, würde alles nur noch schlimmer machen. Sie musste einen Weg finden, um mit ihrem Liebhaber auszukommen, seine dominante Art besser zu beeinflussen.
»Was soll ich anziehen?«, fragte Mia. »Ich habe keine Kleidung mitgebracht ...«
»Möchtest du wie immer Jeans und T-Shirt tragen oder dich wie alle anderen hier anziehen?«, fragte Korum und ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Ein Teil der Anspannung im Raum verschwand.
»Ähm, wie jeder andere vielleicht?« Sie wollte ja schließlich nicht unangenehm auffallen.
»Alles klar.« Korum führte eine kleine Handbewegung aus und reichte ihr ein helles Stück Stoff, das vor einer Sekunde noch nicht hier gewesen war.
Mia starrte den Stofffetzen, den er ihr gerade gegeben hatte an. »Noch mehr Instantfabrikation?«, fragte sie und versuchte so zu tun, als sei es nicht immer noch ein riesiger Schreck dabei zuzusehen, wie Dinge aus dem Nichts auftauchten.
Er grinste. »Das ist richtig. Wenn du es nicht magst, kann ich dir etwas anderes machen. Probiere es doch einfach mal an.«
Mia ließ die Bettdecke los und stieg, ohne ein Problem mit ihrer Nacktheit zu haben, aus dem Bett. Trotz all seiner Fehler hatte Korum, was Mias Körperbild und Selbstbewusstsein betraf, Wunder gewirkt. Weil er ihr andauernd sagte, wie schön er sie fand, machte sie sich keine Sorgen mehr, ob sie zu knochig war oder krauses Haar und blasse Haut hatte. In ihrer Teenagerzeit wäre er ein Segen für sie gewesen.
Nein, streich diesen Gedanken. Kein Teenager sollte jemandem ausgesetzt sein, der so umwerfend war.
Sie nahm das Kleid, zog es an und ging dabei auch sicher, dass der tiefe Ausschnitt sich auf dem Rücken befand. »Was denkst du?«, fragte sie und vollführte eine kleine Drehung.
Er lächelte sie mit einem warmen Glanz in den Augen an. »Es sieht wie für dich gemacht aus.«
Seine Shorts wiesen jetzt eine Ausbeulung auf und Mia lächelte zufrieden in sich hinein. Trotz allem war es schön zu wissen, dass sie diesen Effekt auf ihn hatte, dass er sie genauso begehrte wie sie ihn. Zumindest in diesem Punkt nahmen sie sich nichts.
Da sie neugierig darauf war zu sehen, wie es an ihr wirkte, ging sie zu dem Spiegel am anderen Ende des Schlafzimmers.
Und Korum hatte Recht, das Kleid war
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