Gefaehrliches Verlangen
Wahrheit zu erfahren.«
Mia starrte ihn überrascht an. Wie viel wusste er? Hatte Korum ihm alles erzählt, einschließlich ihrer Rolle beim Angriff des Widerstands auf die krinarischen Siedlungen? Sie hatte keine Ahnung, was die Krinar über ihre Taten denken würden. Würde sie dafür bestraft werden, dass sie dem Widerstand zuerst geholfen hatte?
»Naja, das Gute daran ist, dass es jetzt vorbei ist«, sagte Korum, nahm Mias Hand in seine und streichelte sanft ihre Handfläche mit seinem Daumen. Er drehte sich zu ihr und versprach, »Du musst dir nie wieder Gedanken über das alles machen.«
»Ich fürchte, da könnte es noch eine weitere Sache geben, die Mia machen müsste«, sagte Saret mit einem mitleidigen Gesichtsausdruck auf seinem schönen Gesicht.
Korums Blick verdunkelte sich. »Ich habe ihnen schon nein gesagt. Sie hat definitiv genug durchgemacht.«
Saret seufzte. »Es gibt da ein offizielles Gesuch der Vereinten Nationen—«
»Scheiß auf die Vereinten Nationen. Die haben nach diesem Fiasko um nichts zu ersuchen. Die haben schon verdammtes Glück gehabt, dass wir uns nicht rächen wollten—«
»Wie dem auch sei, die Mehrheit des Rates glaubt, dass es wichtig sei, diesem Gesuch als Zeichen des guten Willens stattzugeben.«
Mia folgte der Diskussion mit einem Knoten im Magen. Die Vereinten Nationen? Der Rat? Was hatte das alles mit ihr zu tun?
»Der Rat kann mich auch mal«, sagte Korum in einem Ton, der keinen Platz für Diskussionen ließ. »Es besteht absolut keine Notwenigkeit dazu und du weißt das. Sie ist mein Charl und sie haben mir nicht zu sagen, was zu tun ist.«
»Sie ist nicht nur dein Charl, Korum, und das weißt du auch. Sie ist einer der Zeugen in dem größten Gerichtsprozess der letzten zehntausend Jahre, die menschlichen Verfahren nicht eingerechnet—«
Mia hätte sich gerne übergeben, als sie zu verstehen begann, worauf die ganze Unterhaltung hinaus lief. »Entschuldigt bitte«, sagte sie ruhig, »Was genau wird denn von mir verlangt?«
»Das ist unwichtig«, antwortete ihr Korum sofort. »Ohne meine Erlaubnis können sie gar nichts von dir bekommen.«
Saret seufzte erneut. »Der Rat möchte auch, dass sie vor ihm aussagt. Es wäre wirklich am besten, wenn du es sie einfach machen lassen würdest—«
Mia starrte sie an und wurde langsam wütend. Sie sprachen über sie, als sei sie ein Kind oder irgendein Haustier. Was auch immer sie von ihr wollten, sie sollte die Entscheidung darüber treffen, nicht Korum.
»Jetzt gerade kann sie das nicht gebrauchen«, sagte Korum entschlossen. »Sie haben massenhaft Beweise und ich werde sie keinem zusätzlichen Stress aussetzen—«
»Entschuldigt«, sagte Mia kalt. »Ich möchte wissen worüber zum Henker ihr eigentlich gerade redet.«
Offensichtlich überrascht lachte Saret auf und Korum warf ihr einen tadelnden Blick zu.
»Ich habe den Eindruck, dass dein Charl mutiger ist, als du denkst«, sagte Saret zu Korum und musste dabei immer noch lachen. Er drehte sich zu Mia um und erklärte, »Die Verbrecher, bei deren Jagd du uns geholfen hast — die Keiths wie deine Freunde vom Widerstand sie nennen — werden vor unser Gericht gestellt werden. Obwohl sich unsere Gerichtsprozesse recht stark von euren unterscheiden, müssen trotzdem alle verfügbaren Beweise dargelegt werden — und die Aussagen aller Zeugen aufgenommen werden. Da du während der ganzen Zeit beteiligt warst, könnte deine Aussage einen Einfluss darauf haben, ob sie verurteilt werden und falls ja, wie hoch ihre Strafe ausfallen wird.«
»Du willst, dass ich bei einer krinarischen Gerichtsverhandlung aussage?«, fragte Mia ungläubig.
»Ja, genau, und wir haben außerdem ein offizielles Gesuch vom Botschafter der Vereinten Nationen bekommen, in dem deine Anwesenheit gefordert wird—«
»Sie wird das nicht tun, Saret. vergiss es. Du kannst zu Arus zurückgehen und ihm ausrichten, dass das nicht passieren wird.«
»Bist du sicher, dass du das tun möchtest, Korum? Wir sind so nahe daran, die Zulassung zu bekommen ... Und du weißt, das wird nicht gerade förderlich sein —«
»Ich weiß«, sagte Korum. »Ich bin gewillt, das Risiko einzugehen. Das wird nicht das erste Mal sein, dass sie wütend auf mich sind.«
Saret sah frustriert aus. »Okay, aber ich denke, dass du gerade dabei bist, einen großen Fehler zu begehen. Alles was sie tun muss, ist da hinaufzugehen und zu reden—«
»Und du weißt genauso gut wie ich, dass sie vom Protektor auseinander
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