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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Mund!«
keuchte sie verzweifelt. »Ich habe gute Lust, mich bei dem Sheriff über die
lüsternen Lieutenants in diesem Büro zu beschweren.«
    Ich ließ ihr Handgelenk los und
sah sie mit gespielter Betrübnis an. »Lieutenants — Plural? Sie meinen, ich bin
nur einer von den Jungens?«
    Einen Augenblick lang schien
sie unentschieden, ob sie lachen oder mir ihre Schreibmaschine auf den Kopf
schmettern sollte. Sie kam zu keinem Entschluß, denn plötzlich dröhnte aus dem
Innern des Büros eine Stimme, die meinen Namen rief. Und wenn mein Herr und
Meister diesen Ton anschlug, so gehorchte ich — sonst...
    Der Sheriff hatte wie üblich,
wenn ich sein Büro betrat, eine Zigarre zwischen die Zähne gepflanzt und den
dazu passenden apoplektischen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Ich hoffe, Sie entschuldigen,
daß ich Ihre Paarungsspiele unterbrochen habe, Lieutenant«, sagte er mit
betonter Ironie. »Ich vergesse immer, daß Frühjahr ist — vielleicht weil Sie
sich sowieso das ganze Jahr über so benehmen.«
    »Schon gut, Sir«, beruhigte ich
ihn. »Ich kann Ihr sehnsuchtsvolles Interesse durchaus verstehen.«
    Sein Gesicht verschwand in
diesem Augenblick hinter einer dichten Rauchwolke, so daß ich seine Reaktion
nicht erkennen konnte.
    »Setzen Sie sich, Wheeler!«
sagte er schließlich mit erstickter Stimme. »Das heißt, sofern Sie Zeit haben, sich
mit mir über etwas so Unbedeutendes wie diesen Mord von gestern
nacht zu unterhalten.«
    »Meine Zeit ist Ihre Zeit,
Sheriff«, sagte ich, indem ich mich auf den nächsten Besucherstuhl setzte. »Ich
bin immer glücklich, mich über alles mit Ihnen zu unterhalten, gleichgültig,
wie unbedeutend es ist.«
    »Na schön.« Der Rauch
verflüchtigte sich so weit, daß ich seine Knopfaugen erkennen konnte, die mich
bösartig anstarrten. »Nun aber Schluß mit der Komödie. Ja? Ich habe so eine
lange Erinnerung, als ob ich Ihnen gestern nacht befohlen hätte, in der Topaz Bar Nachforschungen anzustellen.«
    » Jawoll «,
sagte ich, um die forsche Tüchtigkeit bemüht, die die Polizeibeamten im
Fernsehen so mühelos an den Tag legen.
    »Seither habe ich von Ihnen
nichts mehr zu sehen bekommen«, fuhr er mich an. »Ist es zuviel verlangt, wenn ich frage, was erfolgt ist?«
    »Ich habe mich an der Theke
erkundigt«, sagte ich. »Der Barkeeper erinnerte sich ohne Mühe daran, daß
Lambert dagewesen war. Er hatte sich drei Stunden oder noch länger aufgehalten
und unentwegt getrunken. Und je betrunkener er wurde, desto mehr redete er.«
    »Was meinen Sie mit
>reden    »Nun, er erzählte jedem, der
zuhörte, wie er diesen Schweinehund von einem Burschen namens Lavers erstklassig fertigmachen würde. Leider hat er den
Namen dieses Schweinehunds nicht genannt. Unser Pech! Aber er schwenkte dauernd
einen Zettel in der Luft herum, auf dem Ihr Name und Ihre Adresse standen.«
    »Und?« brummte Lavers .
    »Der Barkeeper erinnert sich,
Lambert mit zwei Burschen reden gesehen zu haben, die beinahe so blau waren wie
er selber. Dann war großer Betrieb an der Bar, und als er das nächste Mal
wieder hinsah, waren Lambert und die beiden Burschen verschwunden. Der
Barkeeper hält es für wahrscheinlich, daß die zwei anderen Pflaumen Lambert in
das Taxi bugsiert und ihn zu Ihnen geschickt haben — einfach weil sie genügend
geladen hatten, um die guten Samariter zu spielen.«
    »Gewäsch!« sagte der Sheriff
laut. »Das sind die Männer, die wir suchen — sie haben ihn offensichtlich in
der Bar betrunken gemacht, brachten ihn dann draußen um und luden seine Leiche
in das Taxi.«
    Er wußte alles ganz genau. Ich
war nicht einverstanden.
    »Aber das ist doch unlogisch,
Sheriff. Wie steht es mit dem Krach, den zwei Schüsse machen — und das
unmittelbar vor einer Bar voller Leute?«
    »Haben Sie eine bessere
Erklärung?« fragte er.
    »Sogar eine ganze Reihe«, sagte
ich. »Vielleicht sollten wir zuerst mal den Zettel mit Ihrem Namen und Ihrer
Adresse mit Lamberts Handschrift vergleichen? Dann: Wie steht es mit dem weißen
Sportwagen, der Kenos linken Kotflügel gerammt hat?«
    »Was ist damit?« fragte Lavers .
    »Das Fenster war auf dieser
Seite heruntergekurbelt«, erinnerte ich ihn. »Und aus dieser Richtung kamen
auch die Schüsse, nach Lamberts Stellung und den Einschußlöchern zu urteilen.«
    Lavers dämmerte es, wovon ich sprach,
und blinzelte mich ungläubig an.
    »Sie glauben, jemand war so
verrückt, im dichten Verkehr sein Auto neben das Taxi zu fahren und auf

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