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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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schielte mich von der anderen Seite her an. »Das wäre höflicher
gewesen.«
    »Bin ich froh, daß Sie’s sind
und nicht einer meiner Wirklichkeit gewordenen Alpträume«, sagte ich ehrlich.
»Was soll das denn hier bedeuten? Ein Altherren-Treffen der Leichenfledderergewerkschaft ?«
    »Ich versehe nur meinen Dienst, Lieutenant«, sagte Murphy mit selbstzufriedener
Überlegenheit. »Und ich gehe jede Wette ein, daß das mehr ist, als Sie mit
gutem Gewissen von sich behaupten können.«
    »Hören Sie«, sagte ich, »mit zwei
Kugeln im Kopf ist der Bursche tot. Muß man Doktor sein, um das zu wissen?«
    »Es ist jedenfalls nützlich«,
grinste er.
    »Vielleicht würden Sie mir
liebenswürdigerweise sagen, wie lange er schon tot ist?« fragte ich.
    »Nicht länger als neunzig
Minuten.«
    »Woher wissen Sie das so
genau?« fragte ich skeptisch. Hat er vielleicht eine Miniaturuhr im Ohrläppchen
getragen?«
    »Würden Sie mir bitte einen
großen persönlichen Gefallen tun, Lieutenant?« sagte Murphy sehr vorsichtig.
    »Und mein Dasein auf einem der
Tische im Leichenschauhaus beschließen?« Ich schauderte bei dem Gedanken. »Auf
keinen Fall! Ich bin schon seit langem entschlossen, Doc — wenn ich sterbe,
werde ich mit allen Kräften dafür sorgen, daß das außerhalb Ihres Amtsbezirks
geschieht.«
    »Schön«, sagte er mit
bösartigem Lächeln, »ich will sehen, ob ich was für Sie tun kann, Wheeler.«
    Ich zog meinen Kopf zurück und
warf einen Blick auf den hinteren Kotflügel. Er war verschrammt, genau wie Keno
gesagt hatte. Dann steckte ich den Kopf wieder zum Wagenfenster hinein, und
Murphy schnitt eine gräßliche Grimasse.
    »Hören Sie bitte damit auf,
Lieutenant«, flehte er. »Das ist einem Mann mit irischem Blut in den Adern
gegenüber einfach nicht fair.«
    »Ich muß Sie noch was fragen«,
erklärte ich. »Wie nahe, glauben Sie, wurde die Pistole gehalten?«
    »Nicht sehr nahe«, brummte er
und zuckte die Schultern. »Jedenfalls sind keine Pulverbrandspuren vorhanden.
Fragen Sie mich nach der Autopsie.«
    »Können Sie es ungefähr
schätzen?«
    »Es ist wirklich nur eine
Schätzung«, betonte er. »Zwischen zweieinhalb und fünf Meter vielleicht.«
    »Danke, Doc«, sagte ich. »Es
gibt Zeiten, in denen Sie beinahe ein nützliches Wesen sind.«
    »Ich wollte, ich könnte von
Ihnen dasselbe sagen, Sie unzivilisierter Höhlenmensch!« fauchte er. »Sollten
Sie eigentlich nicht einen Mordfall oder so was Ähnliches untersuchen?«
    »Was denn sonst?« Ich starrte
ihn kalt an. »Wissen Sie nicht, daß Sie der Hauptverdächtige sind?«
    Ich ging wieder ins Haus
zurück, und Lavers glotzte mich ein paar Sekunden
lang an. Er traute seinen Augen nicht.
    »Erinnern Sie sich, ob das
hintere linke Fenster offen oder geschlossen war, als der fette Bursche in Ihr
Taxi gestopft wurde?« fragte ich den Fahrer.
    Keno runzelte die Stirn und
kratzte sich am Kopf, schließlich sagte er: »Ich glaube, es war offen. Der
letzte Fahrgast vor diesem Burschen war ein Frischluftfanatiker — ein
Verrückter. Ich erinnere mich nicht, das Fenster wieder hochgekurbelt zu haben,
als er ausstieg.«
    »Danke«, sagte ich, angenehm
berührt.
    »Wheeler!« brüllte Lavers .
    »Ich fahre jetzt sofort zur Bar
hinüber, Sir«, versicherte ich ihm eiligst.

ZWEITES KAPITEL
     
    Der schöne blonde Kopf
Annabelle Jacksons, der Sekretärin des Sheriffs, war pflichtschuldigst über den
Schreibtisch gebeugt, als ich gegen zehn Uhr am nächsten Morgen ins Vorzimmer
trat. Nicht nur der schöne Kopf, sondern auch alles übrige Schöne war über den
Schreibtisch gebeugt, da sie nach einer Feder suchte, die hinten
hinuntergefallen war.
    Der Anblick dieser Kurven, die
sich in so scharfen Umrissen unter ihrem gestrafften Kleid abhoben, war
unwiderstehlich. Ich gab ihr einen spielerischen Klaps, und sie richtete sich
blitzschnell auf.
    Dann fuhr sie zu mir herum, um
gleichzeitig einen rechten Haken zu landen — aber ich, der ich eine
lebenslängliche Erfahrung im Schlagaustausch hinter mir habe, war darauf
gefaßt. Ich erwischte ihr schmales Handgelenk, als es noch ungefähr dreißig
Zentimeter von meinem Gesicht entfernt war.
    »Sie!« Annabelle loderte vor
Wut und Enttäuschung, »Sie — Sie Sexualneurotiker!«
    »Aber, meine Magnolienblüte«,
sagte ich, betrübt den Kopf schüttelnd, »das ist eine himmelschreiende
Unwahrheit, und Sie wissen es auch ganz genau! Ich habe nur respektvoll den
entzückendsten kleinen...«
    »Halten Sie ja den

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