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Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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winken mir zu, ich soll an den Randstein fahren. Ich bin ja
nicht scharf auf Besoffene in meinem Taxi, aber ich hatte seit zwei Stunden
keinen Fahrgast gehabt — und schließlich — muß man ja von was leben. Nicht?«
    »Das steht Ihnen
verfassungsmäßig zu«, versicherte ich ihm. »Und was dann?«
    Keno wischte sich seine
schweißüberströmte Stirn. »Na ja, sie wackeln ’ne Weile auf dem Gehsteig herum
und bringen’s schließlich fertig, ihn auf den Rücksitz
zu schieben. Einer von den Burschen schiebt mir ’nen Zettel in die Hand und
sagt, ich soll ihren Kumpel nach Hause bringen — und dann hauen er und sein
Freund ab.
    Und ich tu’ also, was er sagt,
und da hab’ ich die Bescherung!« Er schlug sich mit der Handfläche an die
Stirn. »Ich hätt’ den ganzen Tag zu Hause bleiben sollen, das stand schon in
meinem Horoskop.«
    »Haben Sie den Zettel noch?«
fragte ich.
    Lavers brummte und gab ihn mir. Es
handelte sich um ein aus einem einfachen Notizblock herausgerissenes Blatt, auf
dem Lavers ’ Name und Privatadresse standen — aber
nicht sein offizieller Titel »Sheriff«. Das Ganze war mit einem stumpfen
Bleistift unbeholfen in Druckbuchstaben hingemalt.
    »Die einfachste Weise, eine
Leiche loszuwerden«, sagte der Sheriff verärgert. »Man braucht nur einen Taxifahrer,
der zu blöde ist, um zu merken, daß man ihm einen Toten in den Fond lädt.«
    »He!« protestierte Keno.
»Woher, zum Teufel, sollte ich wissen, daß der Kerl tot ist?«
    »Was sind Sie für ein komischer
Taxifahrer?« fragte ich. »Haben Sie denn während der ganzen Fahrt nicht einmal
versucht, mit ihm zu quasseln?«
    Keno glotzte mich an und machte
eine ungeduldige Handbewegung. »Bei dem Verkehr? Hören Sie, Mister, ich
hatte gar keine Zeit für ’n Plauderstündchen — bei all diesen Irren, die zu
dieser Nachtzeit unterwegs sind! Einer von diesen verdammten Vollidioten hat
mich auf dem Weg hierher beinahe von der Straße gefegt — hat mir den hinteren
Kotflügel und die Tür zerschrammt und ist dann abgehauen, bevor ich bloß ein
Wort sagen konnte.«
    Lavers gab ein ungeduldiges Brummen
von sich, als ob er dies hier ebenfalls nicht für den passenden Zeitpunkt zu
einem Plauderstündchen hielt.
    »Wheeler«, sagte er, »Sie
fahren am besten hinüber in die Topaz Bar und sehen dort mal nach. Ich habe gute Lust, diesen Mondsüchtigen hier
einsperren zu lassen — wegen Fahrens mit geschlossenen Augen.«
    »Augenblick mal, Augenblick
mal«, wimmerte Keno. »Ich hab’ Ihnen doch schon gesagt, ich hatte gar keine
Gelegenheit, festzustellen...«
    »Schon gut«, unterbrach ich. »Was
diesen Wagen anbetrifft, der Ihren Kotflügel zerschrammt hat — haben Sie seine
Nummer?«
    Er schüttelte sorgenvoll den
Kopf.
    »Dazu war keine Zeit, es
geschah alles so schnell. Es war einer von diesen langen, flachen importierten
Dingern — ein Sportwagen. Mehr hab’ ich nicht gesehen.«
    »Was für eine Farbe hatte er?«
fragte ich.
    »Weiß, glaube ich-. Ja, ich bin
ganz sicher, er war weiß.«
    »Was spielt das schon für eine
Rolle?« fauchte Lavers . »Sie fahren jetzt zu der Bar,
Wheeler, und sehen, ob Sie dort was rausfinden können. Polnik und ich kümmern uns hier um die Einzelheiten.«
    »Wie Sie meinen, Sheriff«,
sagte ich höflich. Aber dann fiel mir noch etwas ein. »Vermutlich werden die
Opfer von Lamberts Schwindelmanövern nicht gerade unmäßig viele Tränen vergießen,
wenn sie hören, daß er tot ist. Oder?«
    »Vielleicht doch«, sagte Lavers . »Sein Partner hat alle ihre Verluste bis auf den
letzten Cent ersetzt.«
    »Sein Partner?« Mein Interesse
erwachte plötzlich. »Wer ist denn dieser gebefreudige Sankt Nikolaus?«
    »Lieutenant Wheeler!« An Lavers ’ Hals traten die Adern hervor, und sein Gesicht nahm
eine karmesinrote Farbe an. »Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen in diese Bar
fahren, erinnern Sie sich? Also scheren Sie sich zum Teufel!«
    »Ich bin schon unterwegs,
Sheriff«, versicherte ich ihm, während ich mich eilig entfernte.
    Draußen nahm ich mir die Zeit,
um die andere Seite des Taxis anzusehen. Ich stellte fest, daß das linke
hintere Fenster des Wagens offenstand. Also steckte ich den Kopf hinein, um mir
die Sache noch einmal zu betrachten.
    Sich so plötzlich Angesicht in
Angesicht dem Herrscher des Totenreiches persönlich gegenüberzufinden ,
hat eine entnervende Wirkung auf mich — und daß die Leiche zwischen uns lag,
machte das Ganze nicht besser.
    »Warum klopfen Sie nicht an?« Doc
Murphy

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