Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefahr für Al Wheeler

Gefahr für Al Wheeler

Titel: Gefahr für Al Wheeler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
den
darinsitzenden Fahrgast zu schießen?«
    »Es klingt vielleicht
verrückt«, gab ich zu. »Aber nicht verrückter als Ihre Theorie von den zwei
Besoffenen, die ihn auf dem Gehsteig unmittelbar vor der Topaz Bar erschossen haben sollen.«
    Der Sheriff rutschte mit seinem
Stuhl zurück und paffte wild an seiner Zigarre, als wäre ich an seinem Problem
schuld. Ich sah, daß ihm nichts einfiel, was er hätte sagen können; und so
brachte ich ihn ein bißchen auf den Trab.
    »Über diesen Burschen Lambert
weiß ich gar nichts«, sagte ich. »Wie wär’s, wenn Sie mir mal was über ihn
erzählten?«
    »Da gibt’s nicht viel zu
erzählen«, brummte er. »Und soweit es etwas gibt, ist es eben die alte, alte
Geschichte — eine Teilhaberschaft, bei der der eine Partner ehrlich und der
andere ein Halunke war.«
    »Um was für ein Geschäft hat
sich’s denn gehandelt?« fragte ich.
    »Lambert und Hamilton, eine
Maklerfirma, Beratung für Vermögensanlagen«, sagte der Sheriff. »Die Firma ging
ausgezeichnet, und alles schien in bester Ordnung. Dann kam Hamilton eines Tages
dahinter, daß irgend etwas nicht in Ordnung zu sein
schien — und so ließ er einen Buchprüfer kommen, um der Sache auf den Grund zu
gehen. Die Rechnungsprüfung ergab einen Fehlbetrag von nahezu hunderttausend
Dollar.«
    »Ganz wie Sie sagen, Sheriff — die
alte Geschichte«, stimmte ich zu. »Wie hat Lambert reagiert?«
    »Er hat auf >Nicht
schuldig< plädiert. Als er festgenommen wurde, behauptete er, hereingelegt
worden zu sein, und dasselbe behauptete er auch später vor Gericht. Das
Ärgerliche war nur, daß sein Sozius bis dahin die geschädigten Klienten der
Firma befriedigt hatte, so daß Lamberts Geschichte den Geschworenen nicht als
sehr logisch erschien. Sie sprachen ihn schuldig, er bekam fünf Jahre und nach
dreien wurde er begnadigt.«
    »Was ist mit diesem Hamilton?«
fragte ich. »Hat er die Firma allein weitergeführt?«
    »Nein.« Lavers schüttelte den Kopf. »Er liquidierte sie ungefähr einen Monat nach dem Prozeß.
Ich weiß nicht, was er jetzt treibt.«
    »Was ist mit dem Geld? Ich
nehme an, es ist nie wieder aufgetaucht — weder in bar noch in Form von Jachten
und Swimming pools ?«
    »Stimmt«, murmelte Lavers durch eine Wolke von Zigarrenrauch. »Ein Haufen
Geld, der da versteckt werden mußte. Ein hübsches Motiv für einen Mord, finden
Sie nicht auch?«
    »Ein durchaus brauchbares«, gab
ich zu. »Aber wie steht es mit diesem unbekannten Schweinehund, den er
erstklassig fertigmachen wollte? Dieser Bursche hätte ebenfalls ein recht gutes
Motiv gehabt, wenn Sie mich fragen — Geld hin, Geld her.«
    Lavers schwenkte ungeduldig seine Zigarre.
    »Es macht mir nicht das
geringste Vergnügen, Ihnen recht geben zu müssen, Wheeler«, sagte er. »Wir
haben also die Auswahl zwischen verschiedenen Motiven, aber verdammt wenig,
worauf wir aufbauen können. Haben Sie irgendeine Erleuchtung, wo wir ansetzen
könnten?«
    »Wir könnten vielleicht Polnik noch einmal in die Topaz Bar schicken und sehen, ob er etwas über die zwei betrunkenen Freunde von
Lambert herausfinden kann«, sagte ich.
    »Das macht keine
Schwierigkeiten. Was weiter?«
    »Vielleicht einen kleinen
Besuch bei seinen Verwandten«, schlug ich vor. »Hat er welche?«
    »Eine Tochter, Corinne
Lambert«, sagte der Sheriff. »Sie betreibt ein Modegeschäft am Pine Tree Boulevard. Sonst wüßte
ich von keinen Verwandten.«
    »Ich werde mit ihr sprechen«,
sagte ich. »Wenn Lambert mit jemandem über seine Pläne gesprochen hat, so wird
sie es am ehesten sein.«
    »Vielleicht.« Lavers ’ Stimme klang nicht besonders begeistert. »Aber ich
denke, es lohnt den Versuch. Nur habe ich eben das Gefühl, daß wir auf kein
stärkeres Motiv stoßen werden als die verschwundenen hunderttausend. — Eine
solche Summe bringt ausreichend Ganoven auf den Plan, um damit eine Armee
aufzustellen.«
    Ich überlegte eine Weile und
zuckte dann die Schultern.
    »Ich kann mir nicht vorstellen,
daß die Tat von einem Berufsverbrecher begangen worden ist«, sagte ich. »Wenn
ein Berufsverbrecher das Geld bereits hat, besteht keine Notwendigkeit, Lambert
umzubringen. Und wenn er’s noch nicht hat, so wird er sich erst recht hüten,
Lambert abzuknallen. Wer schlachtet schon die Gans, die die goldenen Eier legt,
Sheriff?«
    Er sah mich voller Abscheu an.
    »Ich hoffe, Sie erwarten darauf
keine Antwort von mir, Lieutenant«, sagte er. »Na schön — finden Sie Ihren
Amateurmörder. Mir ist es

Weitere Kostenlose Bücher