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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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die Kurve, zog den Steuerknüppel nach hinten und flog in Seitenlage nur siebenhundert Meter über dem Wasser.
    Er stieß noch mehr Düppel aus, während er über das Wasser raste, wobei sein linker Flügel zur Sonne emporzeigte.
    Die PL-12-Rakete schluckte den Köder. Sie flog direkt in die Aluminium- und Glasfaserwolke hinein, verlor dabei die Radarsignatur der F-18 und schlug einige Sekunden später auf dem Wasser auf.
    Trash hatte zwar die Mittelstreckenrakete besiegt, aber sein Flugmanöver und seine Konzentration auf diese Bedrohung hatten es der J-10 ermöglicht, sich jetzt direkt hinter ihn zu setzen. Der Marine brachte in einer Höhe von fünfhundertfünfzig Metern seine beiden Tragflächen wieder in Horizontallage, schaute nach allen Seiten aus dem Cockpit und bemerkte, dass er seinen Feind aus den Augen verloren hatte.
    »Wo ist er, Cheese?«
    »Unbekannt, Magic Two-Two! Verteidige mich gerade selbst!«
    Also auch Cheese musste um sein Leben kämpfen, wurde Trash klar. Keiner konnte dem anderen helfen. Sie waren beide auf sich allein gestellt, bis sie entweder ihren Gegner töteten oder von den Navy Super Hornets herausgehauen wurden, die immer noch ein paar Minuten entfernt waren.
    Trash schaute auf das Datendisplay direkt über seinem linken Knie. Der kleine Bildschirm zeigte ihm in Draufsicht sämtliche Flugzeuge in der gesamten Gegend. Nördlich von sich erkannte er Cheese, und ganz im Süden sah er die beiden taiwanesischen F-16.
    Er schaute so weit hinter seine linke Schulter, wie er nur konnte. Plötzlich erblickte er die schwarze Silhouette eines Flugzeugs, das auf sieben Uhr von weiter oben auf ihn zusteuerte und im Moment noch etwa drei Kilometer entfernt war. Das Flugzeug war zu weit links für seinen HuD, aber er konnte es über seinen Jay-Macks-Visor als Ziel erfassen.
    Während die J-10 aus sechs Uhr auf ihn zukam, steuerte Trash hart nach links, drückte seinen Gashebel ganz nach vorn und startete einen kleinen Sturzflug, um noch etwas Geschwindigkeit zu gewinnen. Mit diesen Flugmanövern wollte er den Feindpilot daran hindern, sich direkt hinter ihn zu setzen.
    Aber die J-10 hatte Trashs Absicht vorausgesehen und konnte direkt hinter dem Marine bis auf zweieinhalb Kilometer aufschließen.
    Der chinesische Pilot feuerte seine zweiläufige 23-mm-Kanone ab. Glühende Leuchtspurgeschosse flogen nur ein paar Meter an Trashs Kanzel vorbei, als dieser wieder nach rechts abdrehte und noch tiefer ging. Die Geschosse sahen wie lange Laserstrahlen aus, und Trash konnte beobachten, wie sie das blaugrüne Wasser vor ihm in Schaum-Geysire verwandelten.
    Trash begann, einen Zickzackkurs zu fliegen, hielt aber seinen Bug ganz flach. Er flog nur noch hundertfünfzig Meter über dem Wasser, deshalb konnte er nicht weiter abtauchen. Gleichzeitig wollte er keine Geschwindigkeit verlieren, indem er den Vogel nach oben zog. Diese Flugmanöver, durch die man dem Beschuss durch gegnerische Ja g dflieger ausweichen wollte, nannten Trash und seine Pilotenkollegen »Funky Chicken«, der amerikanische Ausdruck für »Ententanz«. Allerdings war es ein verzweifelter, hässlicher Tanz, dessen einziges Ziel es war, aus der Schusslinie zu bleiben. Trash reckte den Kopf nach rechts und links, so hoch er konnte, und überanstrengte fast seine Nackenmuskeln, um seinen Gegner hinter ihm nicht aus den Augen zu verlieren, während er sich in abrupten Wendungen und Kurven durch die Luft bewegte. Ganz kurz konnte er erkennen, dass der chinesische Pilot sein letztes Ausweichmanöver vorausgesehen hatte und sich jetzt in einer fast perfekten Schussposition befand.
    Trotzdem ging die nächste Kanonensalve über ihn hinweg. Allerdings konnte der Marine in dem kleinen Rückspiegel in der Kanzel direkt neben dem »Handtuchhalter« erkennen, dass die Super 10 sich ihm jetzt bis auf anderthalb Kilometer genähert hatte und Trash mit ihrer nächsten Salve abschießen konnte.
    Trash zögerte keine Sekunde. Er musste blitzschnell handeln. Er »machte sich dünn«, indem er die Hornet in Seitenlage versetzte, sodass sie ihrem Gegner möglichst wenig Zielfläche bot. Als die J-10 immer näher kam, zog Trash gleichzeitig die Flugzeugnase nach oben, sodass sich seine Maschine praktisch senkrecht stellte. Sein Körper wurde noch weiter in den Sitz hineingepresst. Seine Lendenwirbelsäule schmerzte wegen dieses Flugmanövers, und seine Augen ließen sich nicht mehr fokussieren, als sie aus ihren Höhlen quollen.
    Sein Notmanöver hatte den

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