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Gefahrenzone (German Edition)

Gefahrenzone (German Edition)

Titel: Gefahrenzone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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rechts.«
    In diesem Moment zeigten Trashs HuD und sein Raketenwarnsystem an, dass sie einen Raketenstart entdeckt hatten. Eine J-10 hatte gerade auf ihn gefeuert. Er sah in seinem HuD, dass der Lenkkörper in dreizehn Sekunden einschlagen würde.
    »Rakete in der Luft! Rakete in der Luft! Wende nach rechts! Magic Two-Two geht in die Defensive!« Motherfucker! Trash lenkte sein Flugzeug weg von Cheese und drehte es auf den Rücken. Er zog seinen Steuerknüppel zurück, und als aus seiner Kanzel nur noch tiefblaues Wasser zu sehen war, erhöhte er die Geschwindigkeit und ging in den Sturzflug über.
    Die Hosenbeine seines Anti- g -Anzugs füllten sich mit Luft und zwangen das Blut, in den oberen Teilen seines Körpers zu bleiben, damit sein Gehirn weiterhin denken konnte und sein Herz nicht zu schlagen aufhörte.
    Er stemmte sich gegen die g- Kräfte.
    Die Hawkeye erklärte etwas zu spät: »Magic Flight, Sie haben Kampferlaubnis.«
    In dieser Phase des Spiels war es Trash tatsächlich scheiß egal, ob irgendeiner, der jenseits der Horizontlinie in Sicherheit war, ihm die Erlaubnis zum Zurückschießen erteilte. Hier ging es um Leben und Tod, und Trash hatte nicht die Absicht, eine »Liegende Acht« zu fliegen, bis er vom Himmel heruntergepustet wurde.
    Verdammt, Trash wollte diese Piloten tot sehen, und er würde jede Rakete abfeuern, die dazu nötig war, ganz egal was der ACO in der Hawkeye darüber dachte.
    Aber im Moment musste er einfach so lange am Leben bleiben, bis er zurückschießen konnte.
     

 
    45
    T rash raste mit seiner Hornet auf das Wasser zu, das ursprünglich dreitausendsechshundert Meter unter ihm gelegen hatte, seine Frontscheibe jetzt jedoch immer mehr ausfüllte. Da er die Entfernung, aus der die J-10 auf ihn gefeuert hatte, genau kannte, war sich der Amerikaner sicher, dass er im Augenblick immer noch von einer PL-12 verfolgt wurde, einer radargelenkten Mittelstrecken-Luft-Luft-Rakete mit einem hochexplosiven Sprengkopf. Trash wusste auch, dass er dieser Bedrohung angesichts der Höchstgeschwindigkeit dieser Rakete von Mach 4 nicht davonlaufen konnte. Außerdem war dieser Lenkkörper zu einer 38- g- Wende fähig. Er konnte ihm also auch nicht durch Wendungen oder Loopings entkommen, da er bei einer Beschleunigung von mehr als 9 g das Bewusstsein verlieren würde, womit er endgültig keine Chance mehr hätte, diesem Schlamassel zu entkommen.
    Trash wusste, dass er eine einzige Möglichkeit hatte. Er musste die Geometrie ausnutzen und dabei auf ein paar Tricks zurückgreifen, die er noch im Ärmel hatte.
    Auf tausendfünfhundert Meter Höhe drückte er mit aller Macht seinen Steuerknüppel nach hinten und zog dadurch die Flugzeugnase nach oben, sodass sie jetzt genau auf die heranfliegende Bedrohung gerichtet war. Er konnte die Rakete nicht sehen. Ihr Triebwerk lief mit rauchlosem Treibstoff, und sie raste fast so schnell wie eine Kugel durch den Himmel. Aber während dieses ganzen Manövers bewahrte Trash einen kühlen Kopf und war sich ständig bewusst, aus welcher Richtung diese Rakete abgefeuert worden war. Aus dem Steigflug ging er in einen Looping nach hinten über.
    Aus diesem Sturzflug wieder herauszukommen, stellte für den 28-jährigen Captain eine große Herausforderung dar. Immerhin handelte es sich um eine 7- g- Kurve, wie Trash aus seiner Ausbildung wusste. Um dabei immer genug Blut im Kopf zu behalten, würde er ein »Hook-Manöver« durchführen. Dabei würde er jeden Muskel in seinem Inneren anspannen und dann laut und mit möglichst hoher Stimme »Hook« rufen. Dabei schloss sich beim »k«, mit dem dieses Wort endete, die Stimmritze, was physiologisch die Körperspannung zur Abwehr des g- Effekts noch verstärkte.
    In seinem Intercom hörte er jetzt seine eigene Stimme. »Hook! Hook! Hook!«
    »Bitching Betty«, das Audio-Warnsystem, dem man die Stimme einer jungen Frau gegeben hatte, die angesichts der Nachrichten, die sie verkündete, eigentlich viel zu ruhig und unbeteiligt klang, flötete jetzt in Trashs Headset: »Höhe. Höhe.«
    Trash gelang es tatsächlich, seinen Jet abzufangen. Sein Radardetektor warnte ihn jedoch, dass die Rakete ihm immer noch folgte. Er stieß jetzt Düppel aus, eine kleine Wolke aus aluminiumbeschichteten Kunstfaserfäden, die durch eine pyrotechnische Ladung in einem weiten Umkreis um das Flugzeug verteilt wurden und hoffentlich das Radar der anfliegenden Rakete täuschen und ablenken würden.
    Gleichzeitig legte er das Flugzeug nach rechts in

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