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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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überlassen.
    »Vielleicht verdammt mich die Saga irgendwann, aber ich stimme dir zu.« Zan’nh senkte die Stimme. »Wenn ich zum Notwendigen bereit gewesen wäre, sähen wir uns heute nicht mit einer so grässlichen Situation konfrontiert. Adar Kori’nh hätte es nie so weit kommen lassen.«
    Er folgte seinem Onkel in den stillen Korridor. Der Dobro-Designierte beugte sich über den nächsten toten Wächter, griff nach den gepanzerten Schultern und zog die Leiche zur offenen Tür. »Hilf mir, die beiden Toten zu verstecken und die Spuren zu beseitigen. Dadurch gewinnen wir Zeit.«
    Es schien den Designierten nicht zu stören, Blut an den Händen zu haben, aber Zan’nh starrte entsetzt auf die beiden Leichen. Die beiden uniformierten Soldaten waren Mitglieder seiner Crew gewesen, bevor Rusa’h sie mit Schiing auf seine Seite gebracht hatte. Er erinnerte sich an die ihm treuen Besatzungsmitglieder, die als Geiseln ihr Leben gelassen hatten, bis Zan’nh schließlich die Flotte Rusa’h übergeben hatte. Sein Herz wurde kalt. Es klebte bereits Blut an seinen Händen. Diese beiden Wächter waren Gefallene eines Bürgerkriegs und nicht so unschuldig wie jene anderen Opfer.
    Innerlich gestärkt ergriff Zan’nh den zweiten Wächter, und kurze Zeit später lagen beide hinter der geschlossenen Tür. Mit Teilen der Uniformen wischten sie das Blut auf, damit jemand, der zufällig hier vorbeikam, nichts Ungewöhnliches bemerkte. Atemlos standen Zan’nh und Udru’h nebeneinander im Korridor.
    Trotz der vielen Soldaten der Solaren Marine an Bord war die Crew des ildiranischen Kriegsschiffs im Thism nicht wahrnehmbar. Zan’nh fühlte nur die Verbindung des Dobro-Designierten, dem er noch immer nicht ganz traute. »Wir sind an Bord dieses Schiffes ganz auf uns allein gestellt. Haben wir einen Plan?«
    Udru’h hob ein wenig amüsiert die Brauen. »Meinen Teil des Plans habe ich mit deiner Befreiung bereits durchgeführt, Adar. Jetzt verlasse ich mich auf dein Wissen über die Solare Marine und insbesondere über dieses Schiff. Der nächste Schritt liegt bei dir.«

96 CESCA PERONI
    Selbst im warmen Innern der Aquarius hörte Cesca nicht auf zu zittern. »Ich dachte schon, ich würde es nie wieder warm haben.«
    Purcell wandte sich an Nikko. »Wir müssen von hier verschwinden, bevor die Roboter kommen.«
    »Ich glaube, sie haben mein Schiff gesehen, als ich über sie hinweggeflogen bin«, sagte Nikko. »Und es gibt keine Waffen an Bord, mit denen wir uns verteidigen könnten.«
    Cesca sah den erschöpften Verwalter an, richtete den Blick dann auf Nikko Chan Tylar und verabscheute die Worte, die sie aussprechen musste. Aber sie war die Sprecherin; ihre Pflicht bestand darin, die Clans zu schützen. »Wir können den Planetoiden nicht einfach so verlassen. Wir müssen verhindern, dass die Roboter mit ihren Schiffen starten. Sonst bekämen sie die Möglichkeit, andere Basen der Roamer anzugreifen und zu zerstören.«
    »Was sollen wir gegen sie unternehmen?«, brachte Purcell hervor. »Sie wissen doch, was die Roboter mit dem Stützpunkt gemacht haben!«
    »Wir müssen verhindern, dass sich so etwas wiederholt. Unsere Leute sind dort gestorben. Wenn die Roboter Jonah 12 verlassen, kann sie niemand mehr aufhalten.«
    »Ich habe viele dumme und ehrgeizige Dinge angestellt, Sprecherin Peroni«, sagte Nikko nervös, »aber selbst ich würde es nicht mit tausend Klikiss-Robotern aufnehmen.«
    Cesca fühlte sich noch immer kalt und leer. Sie dachte an die vielen Toten, die nicht umsonst gestorben sein durften – es galt, etwas zu tun, bevor es zu spät war.
    »Ich weiß nicht, was die Roboter so gegen uns aufgebracht hat, aber ich habe meinen Leitstern nie deutlicher gesehen: Was auch immer sie beabsichtigen – wir dürfen nicht zulassen, dass sie erfolgreich sind. Wenn sie mit ihren Schiffen starten, droht früher oder später Unheil. Wir müssen die Sache im Keim ersticken, wir drei. Es hat keinen Sinn zu versuchen, Verstärkung zu holen. Bis zu unserer Rückkehr wären die Roboter längst fort.«
    Purcell wandte sich halb ab und wirkte elend. »Ich behaupte nicht, Sie hätten Unrecht, Sprecherin. Ich sage nur: Es gefällt mir nicht. Wie sollen wir die Klikiss-Roboter aufhalten?«
    Cesca lächelte kalt. »Wir hatten doch eine Idee, als die Roboter die Basis angriffen, Purcell. Sie erschien uns zu drastisch, und es gab nicht genug Zeit. Unter den gegebenen Umständen fällt mir nichts Besseres ein.«
    Die schwarzen Maschinen

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