Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
meiner Meinung nach.«
    »Aber sie kamen als Aasfresser und Grabräuber hierher«, sagte Maureen verärgert. »Sie fielen über die Wracks unserer Schiffe her und versuchten, einen Profit daraus zu schlagen.«
    Patrick schlug mit der Faust auf den Tisch. »Diese Werften existieren seit Jahrzehnten. Sie waren schon lange vor der Schlacht von Osquivel hier. Die Roamer versteckten sich einfach, als die TVF-Flotte eintraf. Wir waren viel zu sehr mit den Hydrogern beschäftigt, um sie zu bemerken.«
    Er begegnete dem Blick der alten Frau, und beide vermieden es zu blinzeln. Maureen selbst hatte ihn gelehrt, worauf es bei Verhandlungen ankam, und jetzt bewies er, ein guter Schüler gewesen zu sein. Sie würden diesen Raum erst verlassen, wenn sie sich einig geworden waren.
    »An Bord dieses Schiffes befinden sich viele Verwandte der dreißig Gefangenen dort draußen. Willst du ihnen sagen, dass du mit dem Leben ihrer Söhne, Töchter, Ehepartner und Geschwister spielst? Dass du vorhast, dich auf eine jahrelange Jagd in den Ringen des Gasriesen einzulassen? Ich kenne dich besser, Großmutter.« Patrick beugte sich vor. »Ich kann mit Del Kellum verhandeln und ihn bitten, die Gefangenen zu einem sicheren Ort zu bringen, wo wir sie dann abholen. Aber die Roamer müssen frei bleiben. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, ihre Sachen zu packen und zu verschwinden. Wir werden sie nie Wiedersehen.«
    »Das ist das Problem, Patrick«, sagte Maureen. »Du bist nicht mehr auf dem Laufenden. Der Vorsitzende der Hanse hat alle Roamer zu Geächteten erklärt. Kampfgruppen der TVF haben die größten Roamer-Basen unter Kontrolle gebracht oder zerstört, darunter auch ihren zentralen Regierungskomplex.«
    »Und warum?«, fragte Fitzpatrick, der die Antwort bereits von Zhett kannte.
    »Weil die Roamer die Handelsbeziehungen zur Hanse abbrachen und sich weigerten, wichtige Kriegsgüter zu liefern.«
    »Wiederhol nicht einfach die Propaganda, Großmutter. Die Roamer sind Händler und Geschäftsleute. Frag dich selbst, warum sie die Handelsbeziehungen mit ihrem größten Kunden beendeten.«
    »Sie haben absurde Geschichten über TVF-Schiffe erzählt, die ihre Frachter überfielen und zerstörten.«
    Patrick spürte, wie sich in seiner Magengrube etwas zusammenkrampfte. »Es ist die Wahrheit. Das weiß ich genau.« Er schluckte und wollte weder seiner Großmutter noch sonst jemandem gegenüber zugeben, dass er selbst ein Frachtschiff der Roamer zerstört hatte. »Du bist Vorsitzende der Hanse gewesen. Du weißt, wie die Dinge laufen.«
    Maureen blinzelte. »Trotzdem, wir können uns nicht einfach zurückziehen. Meine Hanse-Befugnisse sind beschränkt, aber ich weiß, dass der Vorsitzende Wenzeslas nicht alles wegen dreißig Gefangenen aufgeben wird, die bisher als tot galten. Das ist einfach nicht genug.«
    »Natürlich nicht.« Patrick spielte seinen Trumpf aus. »Die Roamer haben etwas gefunden, das mehr wert ist als alles andere, das du in den Werften beschlagnahmen könntest. Ich bin imstande, dir den Weg dorthin zu zeigen. Wenn wir damit zur Erde zurückkehren, wird niemand fragen, wie viele Roamer entkommen sind.«
    Maureen faltete die knotigen Hände. »Du hast nie zu Übertreibungen geneigt, Patrick, aber das ist eine ziemlich große Behauptung. Ich hoffe, es sind nicht nur leere Worte.«
    »Nein, Großmutter.« Patrick zeigte ihr mit einem Blick, dass er ebenso stur sein konnte wie sie. »Nach der Schlacht von Osquivel fanden die Roamer ein intaktes Hydroger-Schiff. Es ist unbeschädigt, und ich glaube, an Bord gibt es sogar die eine oder andere Hydroger-Leiche. Zum ersten Mal haben wir nicht nur Zugang zu den Körpern der Fremden, sondern auch Gelegenheit, ihre Technik zu untersuchen, ihre Antriebs- und Waffensysteme. Es ist alles dort drin. Denk daran, was die TVF damit anfangen könnte.«
    Maureen versuchte ohne Erfolg, ihre Überraschung zu verbergen. »Das ist nichts Neues, Patrick. Wir besitzen bereits Teile von zerstörten Kugelschiffen, die an dem Angriff auf Theroc teilnahmen.« Bevor er Fragen stellen konnte, ließ seine Großmutter die Schultern hängen. »Aber ich will dir nichts vormachen. Jene Wrackteile erwiesen sich als wertlos.«
    »Mit diesem Schiff lässt sich etwas anfangen, Großmutter. Es ist der Stein von Rosette, die Gans, die goldene Eier legt, oder welche dumme Metapher du verwenden willst.«
    »Was hindert uns daran, auf eigene Faust die Ringe zu durchsuchen, bis wir das Schiff finden?«
    »Dabei ergibt

Weitere Kostenlose Bücher