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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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›Zu spät gekommen‹ ändern? Oder wäre Ihnen ›Immer bereit, auf das falsche Ziel zu schießen, und es geht trotzdem daneben‹ lieber?« Der vom Bildschirm starrende Kellum sah, wie Fitzpatrick die Brücke betrat. »Wie ich sehe, haben Sie einen Ihrer Überlebenden zurück. Sie könnten uns nicht zufällig den Frachter schicken, den er geklaut hat?«
    In Maureens Augen leuchtete es auf. »Patrick!« Nie zuvor hatte er so viel echte Freude im Gesicht seiner Großmutter gesehen, und er fragte sich, ob ihr tatsächlich etwas an ihm lag. Warum hatte sie es ihm in all den Jahren zuvor nie gezeigt?
    Über die Schulter hinweg wies sie den Captain des Manta an: »Kümmern Sie sich um diese Sache.« Die alte Frau breitete die Arme für Patrick aus, und die anderen Familienangehörigen drängten näher, bestürmten ihn mit Fragen.
    Fitzpatrick schob die Leute beiseite. »Nicht jetzt. Großmutter, ich muss mit dir reden. Sofort.«
    »Ja, Patrick. Wir haben uns viel zu erzählen. Ich…«
    »Jetzt sofort. Dort drin, hinter der geschlossenen Tür.« Patrick zeigte zum privaten Konferenzzimmer des Captains, das an die Brücke grenzte. An Bord seines eigenen Schiffes hatte er jenen Raum für Besprechungen mit den Offizieren verwendet. »Ich möchte dir wichtige Informationen geben, bevor du die Situation weiter außer Kontrolle geraten lässt.«
    Maureen reagierte überrascht auf die Art und Weise, wie Patrick mit ihr sprach, aber sie war ihr Leben lang eine harte Geschäftsfrau gewesen und wusste, dass man unwiderrufliche Entscheidungen nur dann treffen durfte, wenn man alle Informationen hatte. Mit den Dingen, die ihr Enkel bei den Roamern in Erfahrung gebracht hatte, konnte er ihr vielleicht einen Vorteil verschaffen.
    Sie betraten das Konferenzzimmer, schlossen die Tür und nahmen einander gegenüber am kleinen Tisch des Captains Platz. Es war Patrick peinlich, dass er die absurd wirkende Arbeitskleidung der Roamer trug. Bestimmt würden ihm die Medien große Aufmerksamkeit schenken und ihn mit Fragen überhäufen. Doch derzeit hatte er die Streitaxt für sich allein. Er stützte die Ellenbogen auf den Tisch, zu harten Verhandlungen mit seiner Großmutter bereit. »Zuerst einmal: Du wirst die Roamer in Ruhe lassen. Sie alle.«
    Maureen sah ihn so an, als hätte er den Verstand verloren. »Mach dich nicht lächerlich. Wir haben sie am Schlawittchen.«
    »Du hast gar nichts, Großmutter. Bei ihnen befinden sich noch immer dreißig gesunde TVF-Gefangene, und ich habe ihnen versprochen, alles mir Mögliche zu tun, um sie zu retten.«
    »Kein Problem, Patrick. Das ist bereits eine der Bedingungen für die Kapitulation der Roamer.«
    »Und wie willst du sie dazu zwingen, die Gefangenen freizulassen? Hast du eine Vorstellung davon, wie viele Anlagen der Roamer es in den Ringen des Gasriesen gibt? Dir steht eine große Überraschung bevor, wenn du dich auf eine Konfrontation mit ihnen einlässt. Sie werden die Gefangenen voneinander trennen und in den Ringen verteilen. Dann heißt es, die Stecknadel im Heuhaufen suchen.«
    »Früher oder später finden wir sie. Uns stehen leistungsfähige Sensoren zur Verfügung.«
    Patrick schüttelte den Kopf. »Die Roamer haben tausende von kleinen Depots und Lager inmitten von hunderttausenden von Felsen in den Ringen. Du würdest jahrelang suchen müssen.«
    Maureen sah ihn an, ihr Blick so scharf wie ein Seziermesser. »Was haben sie mit dir angestellt, Patrick? Hat man dich gefoltert und einer Gehirnwäsche unterzogen? Steckt der Mann namens Kellum hinter diesem Gerede?«
    Fitzpatrick lachte. »Oh, glaub mir, die Roamer wären von dem, was ich vorhabe, alles andere als begeistert. Wie dem auch sei: Ich versuche, eine Lösung zu finden.«
    »Du bist jetzt wieder bei der TVF, junger Mann. Als Offizier und Held. Wenn wir alles richtig machen, könntest du als der große Sieger aus dieser Sache hervorgehen. Wenn ich an den richtigen Fäden ziehe, ist eine Beförderung für dich drin.«
    »Ah, ja, die liebe TVF.« Ein Schatten fiel auf Patricks Gesicht. »Vergiss nicht, dass es die TVF war, die den Schwanz einzog und vom Schlachtfeld bei Osquivel floh. General Lanyan ordnete den Rückzug der Flotte an, und wir trieben hilflos mit unseren Rettungskapseln im All. Natürlich haben wir Notrufe gesendet, aber die TVF hat sie ignoriert Sie ließ ihre eigenen Leute im Stich, und dafür soll ich dankbar sein? Ohne die Hilfe der Roamer hätte niemand von uns überlebt. Das zählt zumindest etwas,

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