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Gefallene Sonnen

Gefallene Sonnen

Titel: Gefallene Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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sich das gleiche Problem wie zuvor. Du kannst es sofort haben oder Monate danach suchen. Aber um es zu bekommen, musst du die Roamer ziehen lassen.« Patrick verschränkte die Arme vor dem bestickten Arbeitshemd. »Das ist mein letztes Angebot. Nimm es an, damit wir diese Sache hinter uns bringen können.«
    »Warum machst du das?«, fragte Maureen mit echter Sorge in ihrer Stimme.
    Patrick dachte nach, bevor er antwortete. »Vielleicht möchte ich diesmal ein echter Held sein und nicht nur als solcher dastehen.«
    Tief in seinem Innern wusste er, dass ihn weder TVF noch Roamer so sehen würden. Beide würden sich von ihm hintergangen fühlen. Er hatte, wenn auch auf einen Befehl hin, Raven Kamarows Schiff zerstört, wodurch das ganze Durcheinander zwischen der Hanse und den Clans entstanden war.
    Patrick glaubte fest daran, dass er jetzt richtig handelte, zum Wohle beider Seiten. Aber General Lanyan und vor allem Zhett Kellum würden ihn vermutlich nie vergessen lassen, was er getan hatte. Vergebung kam für ihn sicher nicht infrage.
    Die Roamer begegneten dem Angebot natürlich mit Argwohn, aber ihnen blieb keine Wahl. Die meisten verrückt gewordenen Soldaten-Kompis waren zerstört oder deaktiviert worden, doch ihre Sabotage hatte die Werften ruiniert.
    Del Kellum wies darauf hin, dass sieben seiner Leute ums Leben gekommen waren, aber unter den TVF-Gefangenen gab es nur einige Leichtverletzte.
    Maureen Fitzpatricks alter Manta und die ihn begleitenden diplomatischen Schiffe bedrohten die Roamer nicht mehr. Es war ein unsicheres Remis, aber schließlich glaubten die Werftarbeiter, dass die Tiwis sie nicht angreifen würden – zumindest nicht sofort.
    Fitzpatrick stand neben seiner Großmutter auf der Brücke und trug keine Roamer-Kleidung mehr, sondern eine TVF-Uniform.
    Unten in den Ringen des Gasriesen sausten die kleinen Raumschiffe der Roamer wie eine Schar Mäuse davon, die in irgendwelchen Schlupflöchern Zuflucht suchten. Fitzpatrick hatte seiner Großmutter nichts von den Kometen-Anlagen am Rand des Sonnensystems erzählt. Wenn die TVF-Flotte weg war, würden größere Schiffe kommen und die Roamer fortbringen, unter ihnen auch Zhett.
    Wahrscheinlich sprach sie nie wieder mit ihm.
    Die dreißig TVF-Gefangenen wurden zu einem unbekannten Ort gebracht, wo sie in Sicherheit warteten, bis die Roamer davon überzeugt waren, dass Maureen Fitzpatrick kein doppeltes Spiel trieb. Patricks Großmutter hatte sich über die Bedingungen der Vereinbarung geärgert, aber selbst sie musste zugeben, dass es keine bessere Möglichkeit gab.
    »Na schön, Patrick – du hattest deinen Willen.« Maureen sah auf die majestätischen Ringe und den Gasplaneten. »Bring uns jetzt zum Hydroger-Schiff. Ich hoffe sehr, dass es die Mühe wert ist.«
    »Du wirst nicht enttäuscht sein, Großmutter.«
    Der große Kreuzer entfernte sich von den Werften, flog um die Ringe herum und stieg über ihre Ebene auf, bis er die abgelegene Stelle erreichte, an der Kotto Okiah das fremde Schiff zurückgelassen hatte. Die kleine Kugel leuchtete wie ein Stern im reflektierten Licht des Gasriesen.
    Maureen schickte Remoras los, deren Besatzungen Schutzanzüge trugen und das Hydroger-Schiff in Besitz nehmen sollten. Fitzpatrick bemerkte den triumphierenden Gesichtsausdruck seiner Großmutter und sagte: »Siehst du? Wir werden jede Menge Applaus bekommen, wenn wir heimkehren.«
    Del Kellum sendete die Koordinaten des Ortes, an dem sich die TVF-Gefangenen befanden. Der Manta-Kreuzer nahm die kleine Hydroger-Kugel in seinen Hangar auf und flog dann dorthin, wo die Roamer das TVF-Personal zurückgelassen hatten. Familienangehörige freuten sich auf ein Wiedersehen mit ihren Söhnen und Töchtern. Inzwischen gab es eine Liste mit den Namen aller Überlebenden – viele Passagiere hatten sie mit Freude und Erleichterung zur Kenntnis genommen, andere mit Enttäuschung und Schmerz.
    Zwar freute sich Patrick über das Erreichte, aber sein Herz blieb schwer. Für seine Flucht hatte er Zhetts Gefühle ausgenutzt, und das verzieh ihm die wunderschöne junge Frau bestimmt nicht. Er fragte sich, ob er sie jemals Wiedersehen würde.
    Er beobachtete die Ringe und stellte fest, dass die Roamer-Schiffe ausgeschwärmt waren und kleine Stützpunkte in dem Chaos aus Fels- und Eisbrocken erreicht hatten. Del Kellum würde erst glauben, dass seine Leute und er frei blieben, wenn das letzte TVF-Schiff verschwunden war.
    Maureen wies den Captain des Manta an, das

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