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Gefangene deiner Dunkelheit

Titel: Gefangene deiner Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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euch nie berührt, außer um mich an euch zu nähren.« Aber er hatte sie dazu gebracht zu glauben, er hätte es getan. Er und seine Brüder suggerierten den Frauen, sie seien verführt worden, doch in Wahrheit hatten sie ihre Gefährtinnen des Lebens niemals hintergangen – selbst wenn sie sie noch nicht gefunden hatten. In all den Jahrhunderten nicht. Das war eine ihrer geheiligten Regeln. Und Manolito hatte auch nie eine Unschuldige angerührt. Die Frauen, von deren Blut er sich genährt hatte, waren alle leicht zu durchschauen gewesen und ihre Gier nach seinem Namen und seiner Macht nur allzu offensichtlich. Er hatte die Beziehungen zu ihnen sorgfältig gepflegt und sie in ihren Fantasien ermutigt, sie aber niemals körperlich berührt, außer um ihr Blut zu sich zu nehmen.
    Er schüttelte den Kopf, als das Heulen lauter, die gespenstischen Erscheinungen hartnäckiger und ihre Augen vor grimmiger Entschlossenheit noch schmaler wurden. Er straffte seine Schultern und sah die Frauen mit ruhiger Bestimmtheit an. »Ich lebe von Blut und habe mir genommen, was mir von euch angeboten wurde. Aber ich habe niemanden getötet. Also geht wieder und nehmt eure Beschuldigungen mit. Ich habe weder meine Ehre noch meine Familie oder mein Volk je verraten.«
    Er hatte viele Sünden zu verantworten, viele schlimme Taten befleckten seine Seele, doch nicht das, was diese wollüstigen Frauen mit ihren gierigen Mündern ihm vorwarfen. Er fletschte die Zähne, hob stolz den Kopf und blickte ihnen ruhig in die kalten Augen. Seine Ehre war intakt. Man konnte ihm vieles nachsagen. Sie konnten ihn in tausend anderen Dingen richten und etwas zu bemängeln finden, aber er hatte nie eine Unschuldige angerührt. Und er hatte auch keiner Frau erlaubt zu denken, er würde sich vielleicht in sie verlieben. Er hatte treu auf seine Gefährtin des Lebens gewartet, obwohl er wusste, dass die Möglichkeiten, sie zu finden, sehr gering waren. Ungeachtet dessen, was die Welt über ihn denken mochte, hatte es keine anderen Frauen für ihn gegeben. Und so würde es auch bleiben. Ganz gleich, was seine anderen Fehler waren, seine Gefährtin, die Frau, die ihm bestimmt war, würde er niemals hintergehen. Weder mit Worten noch mit Taten, ja nicht einmal im Geiste.
    Auch wenn er fast schon nicht mehr daran glaubte, dass sie je geboren werden würde.
    »Geht mir aus den Augen. Ihr seid zu mir gekommen, weil ihr Geld und Macht wolltet. Es war keine Liebe eurerseits, kein wahres Interesse außer dem, Reichtum und Ansehen zu erlangen. Ich habe euch Erinnerungen zurückgelassen, auch wenn es falsche waren, im Austausch für euer Leben spendendes Blut. Euch wurde nichts zuleide getan, und im Grund habt ihr sogar unter meinem Schutz gestanden. Ich schulde euch nichts, schon gar nicht meine Seele. Und ich werde mich auch nicht von Kreaturen wie euch verurteilen lassen.«
    Die Frauen schrien auf, als die Schatten sich verlängerten und schwarze, wie Kettenglieder aussehende Streifen über ihre Körper warfen. Arme streckten sich nach ihm aus, aus deren Fingernägeln lange Krallen wuchsen, und Rauch begann, ihre sich windenden Gestalten zu umnebeln.
    Manolito schüttelte den Kopf und blieb fest in seiner Entschlossenheit, seine vermeintlichen Missetaten zu leugnen. Er war Karpa-tianer und brauchte eben Blut zum Überleben – so einfach war das. Er hatte die Gebote seines Prinzen befolgt und andere Spezies beschützt. Und obwohl es stimmte, dass er getötet hatte und sich mit seinen Fähigkeiten und seiner Intelligenz anderen oft überlegen gefühlt hatte, hatte er den Platz für seine Gefährtin immer freigehalten und sich diesen einen Funken Menschlichkeit bewahrt, für den Fall, dass er sie doch noch finden sollte.
    Er dachte nicht daran, sich verurteilen zu lassen von diesen Frauen mit ihrem raffinierten Lächeln und makellosen Körpern, die nur so freizügig zur Schau gestellt wurden, um sich einen reichen Mann zu angeln, nicht aus Liebe, sondern nur aus purer Habgier – und trotzdem spürte er, wie Kummer ihn erfasste. Grausamer, überwältigender Kummer bestürmte ihn und stahl sich in sein Herz und seine Seele, sodass er sich müde und verloren fühlte und sich nur noch nach dem süßen Trost und dem Vergessen der Erde sehnte.
    Um ihn herum wurde das Heulen lauter, doch unter den Schatten wirkten die Formen und Farben der Gesichter verschwomme-
    ner. Einige Frauen zerrten an ihren Kleidern und flüsterten ihm einladende Worte zu.
    Manolito funkelte sie nur

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