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Gefangene der Leidenschaft

Titel: Gefangene der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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der Hoffnung, einen ihrer Männer zu sehen. Aber das dichte Gewirr der rankenden Pflanzen verdeckte die Sicht.
    „Lasst mich los!“ zischte sie wütend, „oder ich bin gezwungen, mich zu verteidigen.“ Sie zog ihren Dolch aus dem Gürtel und richtete ihn drohend auf Grey.
    „Ihr seid in der Tat keine blasse englische Lady. Was sage ich
    - in England würdet Ihr überhaupt nicht als Lady betrachtet werden. Ich kenne keine Lady, die einen Mann mit einem Messer bedrohen würde. Es sei denn, sie hätte wirklich die Absicht, es zu gebrauchen.“
    „Ihr scheint zu glauben, ich würde Euch nur drohen. Wenn Ihr Euch nicht sofort zurückzieht, werde ich mit diesem Dolch zustechen.“
    Ein unmerkliches Lächeln ging über Morgans Gesicht. Er packte mit einem harten Griff Brennas Hände und entwand ihr den Dolch. Als sie sich zu wehren versuchte, zog er sie roh an sich. Jetzt lächelte er nicht mehr.
    „Es gibt kaum jemanden, der die Waffe gegen mich gezogen hat und es überlebte!“ Seine Stimme klang gefährlich leise und hatte einen drohenden Unterton.
    Sie starrte auf das Messer in seiner Hand und reckte trotzig das Kinn vor. „Ist dies die Art und Weise, wie Eure Königin Frieden zwischen unseren Völkern stiften will?“
    „Nein, Mylady. Nicht so!“ Er ließ das Messer zu Boden fallen. „Sondern so.“
    Ehe sie sich besinnen konnte, neigte er den Kopf und presste den Mund auf ihre Lippen.
    Sein Kuss sollte eine Bestrafung für ihren Hochmut sein. Es würde ihm ein Vergnügen sein, dieses hochmütige Weibsbild zu erniedrigen, denn natürlich würde sie die Zärtlichkeit eines Engländers verabscheuen und sich nicht freiwillig von einem Feind küssen lassen. Schon jetzt genoss er die Vorfreude, sich an ihrer Wut weiden zu können.
    Doch in der Sekunde, da ihre Lippen sich trafen, waren alle bösen Gedanken wie weggeblasen.
    Himmel. Was war mit ihm los? Zwischen ihnen floss ein Feuerstrom von verzehrender Kraft. Morgan ahnte, dass er verbrennen würde, aber er konnte den Mund nicht von ihren Lippen lösen.
    Sie war so schmiegsam und warm, ihr Atem süß wie der Duft der Blumen. Die weichen Formen ihres Körpers schienen mit den seinen zu verschmelzen. Nur ihre Hände trennten sie voneinander, ihre kleinen, zu Fäusten geballten Hände.
    Brenna machte sich steif und wehrte sich gegen die Gefühle, die sie bei seiner Berührung empfand. Das durfte einfach nicht geschehen. Nicht mit diesem verhassten Engländer. Doch sosehr sie sich mit dem Verstand gegen das Unmögliche wehrte, so hilflos war sie ihrem Körper ausgeliefert. Als Morgans Lippen sich über ihren schlossen, rieselte ein lustvoller Schauer über ihren Rücken. Und obwohl sie die Hände entschlossen vor ihren Körper hielt, schienen ihre Finger einem eigenen Willen zu gehorchen, denn sie öffneten sich und legten sich gegen Morgans Brust.
    Er hob den Kopf und blickte auf sie herab, als sähe er sie zum ersten Mal.
    Ihre weit geöffneten Augen zeigten Furcht und Abscheu. Doch in ihrer Tiefe spiegelte sich noch ein anderes Gefühl wider. Verlangen? Konnte es das erste winzige Anzeichen weiblichen Verlangens sein?
    Er wusste, das er besser daran täte zu gehen. Sofort, bevor die Wachen Verdacht schöpften und nachforschten, warum ihre Herrin so lange bei der Rosenlaube verweilte. Die geringste Unruhe würde den brüchigen Frieden erschüttern, den Elizabeth so dringend wollte.
    Während Morgan Brenna betrachtete, strich er unbewusst sanft über ihre Arme. Sie war hinreißend. Ihr dunkles Haar hatte sich aus dem Kamm gelöst und schmiegte sich weich um ihr Gesicht und fiel über ihre Schultern. Und wie voll und schön ihr Mund war. Morgan konnte nicht widerstehen. Er senkte den Kopf und küsste sie noch einmal.
    Diesmal war der Kuss nicht hart und fordernd. Er war nichts als eine hauchzarte Liebkosung. Langsam und weich ließ Morgan die Lippen über Brennas Mund gleiten und gab sich selbstvergessen ihrem Zauber hin.
    Verzweifelt versuchte sie, sich gegen die überwältigenden Gefühle zu wehren, die sie wie eine tosende Flut überfielen und sie mitzureißen drohten. Doch sie war diesen Empfindungen ohnmächtig ausgeliefert. Noch nie zuvor hatte sie dieses qualvoll süße Sehnen verspürt, das sich tief in ihrem Innern ausbreitete und stärker war als alle Vernunft. Obwohl Morgan sie ganz sanft in den Armen hielt, als wäre sie eine empfindliche Blume, fühlte sie sich wie in einer eisernen Klammer gefangen. Aber es war das herrlichste Gefängnis, das sie sich

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