Gefangene der Welten: Weltentrilogie Bd.1 (German Edition)
Blick auf seine Hand:
„Ich dachte, ich könne mich frei bewegen?“
Damian nickte. „So ist es auch.“
Er löste seine Hand von ihrem Arm. Ohne ein weiteres Wort setzte sie ihren Weg fort. Die Frau war hinter eine Ecke getreten und als Sydney ihr nun folgte, griff sie sogleich nach ihr. Ihre Finger krallten sich unangenehm fest in ihre Oberarme.
„Wer sind Sie?“, stieß Sydney erschreckt keuchend aus.
„Verzeiht bitte, Madame. Doch dafür haben wir keine Zeit. Ich muss Euch etwas zeigen!“
Unschlüssig verharrte Sydney an Ort und Stelle.
„Bitte, Madame. Ich verspreche, Euch wird nichts geschehen! Doch Ihr müsst mit mir kommen!“ Ein flehender Klang hatte sich in ihre Stimme geschlichen und unsicher folgte Sydney der jungen Frau.
„Wo bringen Sie mich hin?“, fragte sie, während sie zuließ, dass Natalia sie um diverse Ecken führte, um schließlich einen nahezu menschenleeren Gang zu betreten. Ein Wachposten stand vor einer breiten Tür am Ende des Ganges.
Verwirrt runzelte Sydney die Stirn. Was ging hier vor? Natalia ließ ihren Arm los, sobald sie in Sichtweite des Mannes kamen, und trat einen Schritt hinter Sydney.
„Ihr müsst verlangen, dass man Euch hindurchlasst, Madame.“
Verwirrt flog Sydneys Blick zu dem Gesicht der fremden Frau neben sich. Dunkelblaue Augen flehten sie an, es zu tun. Was hatte sie schon zu verlieren, überlegte sie einen Moment lang. Wollte sie nicht sowieso von hier wieder verschwinden, sobald es eine Möglichkeit dazu gab? Ihr Blick fiel auf den Mann, der die Tür bewachte. Er war bereits auf sie aufmerksam geworden.
„Kann ich Euch helfen, Madame?“, fragte er argwöhnisch.
Luft holend trat Sydney auf ihn zu, dicht gefolgt von Natalia.
„Lassen Sie mich hindurch!“, verlangte sie.
Stirnrunzelnd blickte der Mann auf sie hinab. Scheinbar war die Körpergröße, gepaart mit dem kräftigen Körperbau eine Eigenart der Leute hier, überlegte Sydney, als sie vor ihm stand. „Ich habe Befehl, niemanden durchzulassen.“
Soso.
„Wer gab Ihnen diesen Befehl, Soldat?“, fragte sie. Der Mann nahm angesichts ihres Tonfalls augenblicklich Haltung an und erwiderte: „Sir Damian Ramsey, Madame.“
Das wunderte sie nicht. Es hatte nur Damian oder dieser alte Mann, Lan’tash, sein können.
„Nun, Soldat. Ich bin mit Damian verheiratet. Ich kenne seine Befehle. Also, tretet zur Seite und lasst mich da hinein.“, forderte sie selbstsicher, während ihre Gedanken unsicher darum kreisten, was Damian mit ihr anstellen konnte, sollte er je von diesem Bluff erfahren.
Zu ihrem Glück deutete der Soldat eine respektvolle Verbeugung an und öffnete die Tür. „Wie Ihr wünscht, Madame.“
Vor ihnen führte eine steinerne Treppe in einen schwach erleuchteten Gang hinab. Sydney zögerte.
„Soll ich Euch begleiten, Madame?“, fragte der Wachmann hinter ihr. Kopfschüttelnd machte sie sich auf den Weg. „Nein, danke. Ich habe bereits eine Begleitung.“, sagte sie und deutete auf Natalia.
Als der Wachposten die Tür hinter ihnen schloss, blickte Sydney sich besorgt um. „Wo sind wir hier?“, flüsterte sie mit einem Gefühl der Beklommenheit.
„Im Verlies der Burg.“, kam Natalias ernüchternde Antwort. „Wir müssen uns beeilen. Folgt mir!“
Natalia schlüpfte im schmalen Flur an Sydney vorbei und eilte den Gang entlang. Auf ihren Weg zählte sie fünf beengte Zellen und in einer meinte sie sogar Handschellen an Ketten gesehen zu haben. Ein unangenehmer Schauer fuhr ihr über den Rücken und ließ die feinen Haare in ihrem Nacken zu Berge stehen. Beklommen verschränkte sie die Arme vor sich und trat zu Natalia an die letzte Zelle der Reihe.
„Sydney?“, erklang es ungläubig aus dem Dunkel hinter den Gitterstäben. Bestürzt eilte Sydney ans Gitter. Leidenschaftlich umfingen seine Hände ihr Gesicht. Tränen traten ihr in die Augen.
„Jack!“, schluchzte sie, überwältigt vom Schock des unerwarteten Wiedersehens. „Was tust du denn hier?“, fragte sie und ihre Hände glitten durchs Gitter über seine Arme, als bräuchte sie die körperliche Sicherheit, dass es tatsächlich Jack war, der da vor ihr stand.
Unsicher musterte er sie, suchte nach Anzeichen, dass es ihr schlecht ging und man seiner Freundin Gewalt angetan hatte. Doch seine Augen fanden nichts dergleichen und so schluckte er, ergriffen von den Gefühlen, und sagte: „Syd‘, ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen!“ Ihre Wange lehnte warm und weich an seiner schmutzigen
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