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Gefangene der Welten

Gefangene der Welten

Titel: Gefangene der Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hazel McNellis
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für einen Moment der Atem. Es waren nicht einfach nur Stoffe, die man hier lagerte. Sie hätte wissen müssen, dass es sich um Kleider handelte. Das Kleid, welches Maria nun hochhielt und betrachtete, schimmerte angenehm und Sydney sah, dass die Säume mit goldenen Fäden durchsetzt waren. Mit einem sanften Rascheln legte Maria das Kleid auf dem Bett ab, ehe sie sich erneut dem Inhalt der Truhe zuwandte. Fasziniert beobachtete Sydney, wie das Mädchen ein cremefarbenes Mieder herauszog und am Boden der Truhe ein Paar Schuhe ergriff, das ebenso grün wie das Kleid war. Anschließend zog sie einen einzelnen, hauchdünnen Stoff aus der Truhe und breitete ihn aus. Sydney erkannte mit Schrecken, dass es sich um ein Negligé handelte – ein äußerst freizügiges noch dazu. Ihr Mund wurde trocken, als sie daran dachte, dass sie diesen Fummel anziehen sollte. Maria betrachtete sie für einen Moment und unterzog sie einer knappen Musterung. Dabei schien Sydney nicht eben gut abzuschneiden. Mit einem Blick, der deutlich zeigte, was Maria von Sydneys Erscheinungsbild hielt, sagte sie: „Madame, ich werde Gerard Bescheid geben, dass er Euch ein Bad bereitet. Dann könnt Ihr Euch waschen und Euch für die Nacht umziehen. Dieses grüne Kleid hier könnt Ihr dann morgen anziehen, wenn es Euch beliebt.“ Ihr Blick wanderte abschätzig an Sydneys schmutzigen Jeans und dem Pullover entlang. „Später werde ich Euch dann mit Euren Haaren zur Hand gehen.“
    Verlegen sah Sydney an sich herab. Ein Bad war nun wirklich keine schlechte Idee und sie entschied, dass ihre Flucht zumindest noch solange warten konnte, bis sie sich wieder wie ein Mensch fühlte. Maria wartete noch einen kurzen Augenblick und als sie feststellte, dass Sydney nichts weiter wünschen würde, verabschiedete sie sich und machte sich auf den Weg – natürlich nicht, ohne die Tür wieder hinter sich zu verriegeln. Sydney seufzte leise. Ihr Blick fiel auf das Kleid und sie besah es sich genauer.
    Der Stoff fühlte sich sehr weich unter ihren Fingern an.
Jede Frau hätte sich gefreut, solch ein schönes Stück am Leib tragen zu dürfen
, dachte sie bedauernd. Wenn diese Verrückten nun aber dachten, dass sie freiwillig bei dieser Geschichte mitmachte, so hatten sie sich definitiv getäuscht. Sie würde dieses Kleid sicher nicht anziehen. Wenn ihr die Flucht tatsächlich glücken sollte, so wäre solch ein Kleid nur hinderlich. Da vertraute sie doch eher auf ihre Hose.
    Die Dienstboten gingen ein und aus in ihrem Zimmer und ein jeder war bewaffnet mit einem Eimer voll dampfenden Wassers. Als die Wanne gefüllt war, trat Gerard vor. „Madame, Euer Bad ist nun bereit.“ Er verneigte sich respektvoll und ließ Sydney allein. Sie durchquerte das Zimmer und blieb vor der Badewanne stehen. Fast hätte sie laut gelacht. Ihre Gedanken wanderten zu ihrer heimischen Badewanne und nun kicherte sie doch, als sie diesen hölzernen Badezuber ansah. Zuhause konnte sie sich vollkommen ausstrecken und hatte ein angenehm duftendes Schaumbad zu genießen. Der Bottich, der nun jedoch vor ihr aufgestellt worden war, war derart schmal, dass sie nur mit angezogenen Beinen drin sitzen konnte. Eine kleine Trittstufe stand davor, um ihr den Einstieg zu erleichtern. Der Badezuber war beinahe doppelt so hoch wie ihre heimische Badewanne und anstelle des duftenden Schaumbades, hatte man sich damit begnügt, Rosenblätter ins Wasser zu geben.
    Angespannt entkleidete sie sich und kletterte hinein. Sogleich fuhr ihr die Wärme durch sämtliche Glieder und wohlig seufzte sie. Fast hatte sie vergessen, wie herrlich angenehm ein heißes Bad sein konnte.
     
    Damian war auf dem Weg zu seinem Zimmer, als ihm Maria entgegen kam. „Wohin gehst du, Mädchen?“ Maria blieb stehen und knickste hastig: „Verzeiht, mein Herr, ich bin auf dem Weg zu Madame. Sie benötigt Hilfe bei Ihrem Haar.“ Sie hielt eine kleine, offene Schachtel hoch, aus der einzelne Kämme und Bänder hervorlugten.
    Damian dachte kurz nach.
Warum eigentlich nicht
, überlegte er. „Sie benötigt jetzt keine Hilfe. Ich werde dich rufen, sobald sie deiner Dienste wieder bedarf.“ Er streckte die Hand nach dem Körbchen aus und Maria nickte. Ihr Blick war unsicher, doch sie kehrte um und ließ ihn mit den Kämmen und Bändern allein zurück.
    Damian sah ihr nach und ein Lächeln legte sich auf seine Züge. Es wurde Zeit, dass er und seine Braut sich etwas näher kennenlernten.
     
    Das leise Klicken der Tür riss Sydney aus ihren

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