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PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu

Titel: PR TB 111 Der Besessene Von Capucinu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
    Er erkannte sich selbst nicht mehr: Aus dem zurückhaltenden,
übervorsichtigen Mann aus der Nähe des Kompaßrosenkraters
schien ein ganz anderer Mensch hervorgegangen zu sein - durch diese
mehr als zwanzig Tage, die angefüllt mit halsbrecherischen
Abenteuern gewesen waren.
    Maras Lombardi war nunmehr entschlossen, keinen der so mühsam
erkämpften Vorteile aus der Hand zu geben. Hinter sich die
Trümmer der geborstenen Tür, deren Fronten mit
Raumschiffsmetall überzogen waren, vor sich den erleuchteten
Korridor, so ging erweiter mit vorsichtigen, schnellen Schritten.
    Ich muß hinaus hier, dachte er konzentriert. Ich muß
hinaus aus der Prächtigen Stadt!
    Maras blieb an der ersten Kreuzung des Ganges stehen, blickte
schnell nach links und rechts und sah nichts weiter als den Schatten
eines Mannes. Seltsamwar nur, daß der Posten, der zweifellos
die zischende Detonation der Sprengschnüre gehört haben
mußte, sich nicht rührte.
    Zehn Meter vor Maras befand sich der Doppelschacht der
Antigravanlage. Also bewegte er sich hier im Raumschiff der Fremden.
Sie hatten es abgestellt, vermutlich halb im Sand der Oase verborgen,
und sämtliche Räume waren mit gemauerten Stollen und Gängen
an die Häuser - oder wenigstens an einige Bauwerke dieser
Zitadelle - angeschlossen. Jetzt aber hatte er keine Zeit, nach dem
Funkgerät zu suchen, dem einzigen Gegenstand, derdiesen Planeten
noch vordem drohenden Untergang retten konnte.
    "Weiter!" sagte er.
    Das Bad und die lange Ruhe des Nachmittags, mit dem Kopfdes
schlafenden Mädchens im Schoß, das leichte Essen und der
spritzige Wein hatten Maras, verbunden mit den Stunden des Wartens in
der Zelle, einen Teil seiner neuerworbenen Kräfte wiedergegeben.
Er fühlte sich in der Lage, es mit den Wächtern der
Zitadelle aufzunehmen. In der matten, gelbbraunen Helligkeit des
Korridors glühte schwach ein plumper roter Pfeil. Die Spitze
zeigte aufwärts. Maras konnte weder an diesem Pfeil noch anhand
der wenigen anderen technischen Besonderheiten erkennen, welchem
raumfahrenden Volk dieses Schiff entstammte; er tippte auf Antis oder
Akonen oder ein abgespaltetes Kolonialvolk dieser Gruppen. Er schwang

    sich halb in den Aufwärtsschacht hinein, blickte nach oben.
Nichts und niemand.
    Dann stieß er sich ab.
    Langsam schwebte er nach oben. Dann, als er sich im oberen Drittel
des röhrenförmigen Schachtes befand, sah er den Mann,
derseinen Oberkörper in das Antigravfeld vorschob. Die kleine
Waffe in Maras' Hand blitzte auf. Dicht vor den Augen des
überraschten Postens detonierte mit einem harten, kurzen Schlag
eine Feuerkugel. Der Mann prallte zurück, aber da war Maras
bereits auf seiner Höhe und schwang sich aus dem
Aufwärtsschacht.
    Er schnellte sich vorwärts, riß den Arm des Wächters
herunter und schlug kurz mit der Handkante zu. Sie traf den Mann
unter dem Ohr; er schrie leise auf, und der Körper mit der
hellen Halbrüstung sackte neben Lombardi zusammen. Maras zog den
Gürtel des Mannes herunter, fesselte damit die Füße,
fand einen weiteren dünnen Riemen und schnürte die Hände
auf dem Rücken zusammen. Er richtete sich auf und sah sich
suchend um.
    Wohin verstecke ich den Wachtposten? fragte er sich.
    "Aha! Dort drüben!"
    Er sah eine Raumschiffstür mit den charakteristischen
abgerundeten Kanten und den breiten Dichtungsstreifen. Er packte den
Mann unter den Armen und schleifte ihn überden Steinboden.
Lombardi horchte in den Raum hinein. Nichts rührte sich dort. Er
stieß die Tür weiter auf und sah ein kleines Zimmer, in
dem sich Gegenstände aus dem Raumschiff, ein Bildschirm, der ein
durchsichtiges Fenster in den Park ersetzte, und auf dem Planeten
gefertigte Hocker, Tische und Bänke zu einem neuen Stil
vermischten. Er packte den Wächter in einen Schrank und lehnte
dessen Tür wieder an.
    Dann nahm er den Helm des Mannes, setzte ihn auf und ging weiter.
Als sie ihn nach hier unten geschleift hatten, war es ihm gelungen,
sich den Weg ziemlich genau zu merken.
    "Nachts ist es hier ausgestorben!" sagte er leise und
fiel in einen leichten Trab, als er die frische,
wassernebelgeschwängerte Luft des Parks roch. Er kam genau an
der Stelle wieder ins Freie, wo er sich hatte überwältigen
lassen. Drei Schritte, ein Wühlen in einem Blumenbeet, das sich
zwischen Wand und Boden befand, und er hielt das Messer in der Hand,
das ein verkleideter Lähmstrahlerwar.
    Die kleine, tödliche Waffe steckte er in die Tasche,
orientierte sich schnell und rannte eine lange,

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