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Geflüster auf Burg Schreckenstein

Geflüster auf Burg Schreckenstein

Titel: Geflüster auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Hans-Jürgen bei der Klassik geführt, holte jetzt Beatrix gewaltig auf.
    „Ihre Mutter war Sängerin!“ flüsterte Sophie.
    „Bis Bea kam“, meckerte Esther. „Da hat’s ihr die Stimme verschlagen.“
    „Und jetzt geht’s dir so!“ blockte Stephan ab. Die Sache war endgültig erledigt und vergessen.
    Auch Dampfwalze hatte seine Enttäuschung begraben — die menschliche vor allem — und staunte nur noch. Mitten in das angespielte Motiv flüsterte er: „Also für mich bist du…“
    „Die Csardasfürstin!“ rief Beatrix.
    Bei den Unterhaltungsohrwürmern schlossen Stephan, Andi, Florian, Ottokar, Amanda, Anke, Renate und Sonja Waldmann auf. Hans-Jürgen und Beatrix erreichten sie aber nicht.
    Sehr geschickt verhielt sich Fräulein Doktor Horn. Bei jedem Anspielen lächelte sie wissend und tat dann so, als wolle sie den andern nicht vorgreifen. Der Rex neben ihr hatte seinen Spaß, indem er sie durchschaute.
    Nach über fünfzig Stücken erklärte Fräulein Böcklmeier : „Gewonnen hat Hans-Jürgen vor Beatrix und Sonja Waldmann.“
    Die drei standen auf, der Sieger hob die Hand. „Als Flötist kenne ich viel mehr Stücke als andere und bin daher außer Konkurrenz.“
    „Ich auch!“ fiel Sonja ein. „Als Musiklehrerin…“
    Nun richteten sich aller Augen auf Beatrix.
    „Bin ja gespannt auf die Kanaille!“ flüsterte Amanda.
    „Ich schließe mich an“, verkündete der Wuschelkopf. „Auch ich bin musikalisch vorbelastet. Meine Mutter war Sängerin.“
    Im Beifall schüttelte Klaus den Kopf. „Wenn das Paule erfährt, gibt er ihr noch einen Schokoladenkuß !“
    Die neuen Sieger hießen jetzt: Bettina, Stephan und Zwerghuhn Ilse. Sie nahmen die Preise aus der Hand des Rex an: einen Reisewecker, einen Taschenrechner, einen Kilobarren Rosenfelser Marzipan.
    Ein reichlich dissonanter Tusch zerriß die Hochstimmung. Mauersäge hatte sich höchstpersönlich in den Tasten vergriffen. „Nach diesem lehrreichen…, ks…, Abend für jung und…, ks…, alt wollen wir nicht gleich…, ks…, auseinandergehen.“ Er deutete über die Köpfe hinweg. „Das…, ks…, Büffet ist eröffnet.“
    Tatsächlich hatten Jean und Elfriede Schrimpf einen überlangen Tisch auf Rädern hereingerollt. Darauf Berge von belegten Brotschnitten, sogenannten Vitaminpillen, von der Tochter des Schreiners vorbereitet, dazu süße Plätzchen, dreierlei Limonade und Wein für die Lehrer.
    „Großzügig wie immer, Graf!“ flötete Fräulein Doktor Horn.
    Die Leuchtkugel von Wampoldsreute schloß sich an. „Von Ihnen kann man sogar als Gastwirt noch was lernen!“ Amanda legte Beatrix die Hand auf die Schulter. „Ultra, alte Kanaille! Jetzt kann man mit dir wieder reden.“
    „Nur wenn sie einen Maulkorb trägt!“ flachste Stephan. Auf dem Treppenabsatz vor der Tür zum Nordflügel steckten Minis und Zwerghühner die Köpfe zusammen. „Nachdem alle wieder normal sind, machen wir als nächstes einen Streich gegen euch!“ kündigte der kleine Eberhard an.
    „Längst gemacht!“ Die kleine Johanna grinste.
    „Schaut mal nach bei euren Sachen!“ bestätigte die kleine Karin.
    Sprachlos huschten die Minis hinaus.
    Allzusehr bemüht, FDH zu umgehen, stieß Florian neben dem Büffet mit Beatrix zusammen. „Suchst du dein Fahrrad?“ fragte er, weil ihm nichts einfiel.
    Sie blieben nicht allein. Kauend kamen Dampfwalze, Mücke und Ingrid dazu, Ottokar mit Sophie, Andi und Amanda, Klaus mit Isabella, Hans-Jürgen mit Bettina. „Gehen wir noch auf einen Sprung in die Wirtschaft?“ alberte der Witzbold.
    „Ich kann euch sogar einladen.“ Dampfwalze grinste. „Ja! Bea hat mir alles zurückgezahlt.“
    Da kam Stephan mit einem Schwert, das er irgendwo abgenommen hatte. „Florian, es ist soweit. Du weißt schon, was. Also, wenn du aufgegessen hast, knie nieder!“
    Ritter und Hühner flüsterten: „Sie schlagen ihn zum Ritter!“ Und sie umringten ihn.
    Florian senkte sich auf das rechte Knie und war sehr aufgeregt.
    „Du hast dich bewährt, und wir nehmen dich hiermit in die Gemeinschaft der Ritter auf!“ sagte Stephan feierlich und berührte beide Schultern mit dem Schwert.
    Dem Aufgenommenen fiel ein ganzer Steinbruch vom Herzen. Die Zweifel, die Hoffnungen, die Bewährungen, sein Bemühen, nicht als Angeber dazustehen — alles fiel von ihm ab. Während sich sein Atem beruhigte, drängte sich jemand äußerst zielstrebig durch die Menge der Umstehenden.
    „Ach, Florian!“ tönte eine bekannte Stimme. „Ich wollte

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