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Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies

Titel: Gegen alle Feinde - Clancy, T: Gegen alle Feinde - Against All Enemies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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trainieren zu dürfen. Drei Mal haben sie es abgelehnt. Was natürlich eine verdammte Schande ist.«
    Das Harvey-Point-Defense-Training-Activity-Ausbil dungszentrum in Elizabeth City, North Carolina, war eine wenig bekannte CIA -Schule, in der knallharte paramilitärische Einsätze trainiert wurden. Die Leute dort waren wirklich taffe Jungs, aber Moore konnte ihnen immer noch ein paar Dinge über das Schießen, die Bewegung im Gelände und die Kommunikation unter Gefechtsbedingungen beibringen, die er bei den SEAL s gelernt hatte.
    »›The Point‹ wäre nichts für Sie.«
    »Warum nicht? Weil ich eine Frau bin?«
    »Weil das, was Sie in Ihrer ›Abteilung für politische Beeinflussung‹ tun, viel anspruchsvoller und gefährlicher ist. Ich könnte das nicht. Und diese Kommissköpfe im Point könnten es auch nicht.«
    Ihr Blick schien sich in einer unendlichen Ferne zu verlieren. »Ich finde es nur sehr schwer … Ich weiß nur nicht, ob das …«
    »Was war das Härteste, das Sie jemals in Ihrem Leben getan haben?«
    »Machen Sie Witze? Das natürlich …«
    »Hier neben mir zu sitzen?«
    Sie streckte den Arm aus und puffte ihn ganz leicht gegen die Schulter. »Ich meine alle diese Lügen. Ich meine, ich habe mich erniedrigen müssen. Mein Leben war eine einzige Lüge. Ich habe damals nachts zu träumen begonnen, sein Vater sei gar kein Verbrecher, und habe sogar über ein Leben mit Miguel nachgedacht.«
    »Wir alle haben unsere schwachen Augenblicke.«
    Sie biss sich auf die Lippen. »Ich werde mir nie verzeihen, was ich ihm angetan habe. Er war ein wunderbarer Mann.« Sie wurde rot, schaute zur Seite und versuchte, ihre Tränen zu verbergen.
    »Das ist schon okay. Jetzt tut es noch weh, aber mit der Zeit geht es vorbei.«
    »Glauben Sie das wirklich?«
    Er hob die Augenbrauen. »Ja.«
    »Und was ist mit Ihnen? Was war das Schwerste, das Sie jemals tun mussten?«
    Moore zögerte einen Moment und erzählte ihr dann mit einer immer brüchiger werdenden Stimme seine Geschichte. Als ihm schließlich die Tränen kamen, war er überhaupt nicht verlegen, denn zum ersten Mal waren die Tränen eine Erlösung.
    Sie schlüpfte an ihn heran und lehnte den Kopf an seine Schulter. »Diese Leute hier? Alle Leute da draußen? Sie haben keine Ahnung, welche Opfer manche Menschen bringen, damit sie in Sicherheit leben können.«
    »Das solltest du ihnen nicht übel nehmen.«
    »Tue ich aber.«
    »Du brauchst eben Urlaub.«
    »Ich habe doch gerade erst Urlaub gemacht und fühle mich immer noch entsetzlich.«
    »Vielleicht brauchst du einen neuen Freund.«
    Sie hob den Kopf und schaute ihn an. »Meinst du, das hilft?«
    »Ja, wenn er dich auf andere Gedanken bringt.« Er setzte den unschuldigsten Schuljungenblick auf.
    »Ich verstehe. Dann habe ich eine Frage: Warst du schon mal in Spanien?«

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