Gegen jede Vernunft
einen Barhocker. „Und jetzt hör mir zu. Ich habe lange darüber nachgedacht, Rachel. Ich weiß, wir beide wollten eigentlich keine feste Bindung. Du hast Prioritäten gesetzt, stimmt’s?“ Er fasste ihre Hand und setzte sich neben sie. „Alles, was ich möchte, ist, dass du noch eine Priorität mehr auf deine Liste setzt – mich. Ich hatte nicht vor, michin dich zu verlieben. Aber so ist es nun einmal. Also möchte ich etwas daraus machen.“
„Bei mir ist es ebenso.“
„Vielleicht brauchst du viel Raum für dich selbst ...“ Er sah sie erstaunt an. „Was hast du da gesagt? Habe ich richtig gehört?“
„Mir geht es ebenso.“
„Was heißt ebenso?“
„Ich hatte auch nicht vor, mich in dich zu verlie ben. Aber nun ist es geschehen. Also, machen wir etwas daraus.“
„Wirklich?“
„Ja.“ Sie schlang die Arme um seinen Hals. Er staunlich, dachte sie, er hat genauso viel Angst wie ich. „Du warst nur schneller als ich, Muldoon. Ich wollte ablehnen, weil ich dich liebe, und deshalb wollte ich mich nicht mit halben Sachen zufrieden geben. Schon seit Tagen drehe ich mich in demselben Kreis.“
„Ich seit Wochen.“ Er brachte seine Lippen nahe an ihren Mund heran. „Ich wollte dir eigentlich mehr Zeit einräumen. Aber ich konnte nicht mehr länger warten. Ich habe sogar mit deinem Vater heute Abend darüber geredet.“
Sie wusste nicht, ob sie entsetzt aufstöhnen oder lachen sollte. „Wie bitte?“
„Vorher habe ich ihm aber reichlich Wodka eingeschenkt, nur für den Fall. Er hat mir erzählt, dass er noch viele Enkelkinder haben will.“
Sie fühlte ihr Herz überfließen. „Da füge ich mich gerne.“
Ein seltsamer Druck lag plötzlich auf seiner Brust, der sich in wundervolle Farben auflöste und davonstob. „Ohne Scherz?“
„Ohne Scherz. Ich möchte mit dir eine Familie haben. Ich möchte alles mit dir teilen. Das ist meine Entscheidung.“
Er umfasste mit den Händen ihr Gesicht. „Du bist alles, wonach ich mich immer gesehnt habe.“
„Und du bist alles, wonach ich mich jemals gesehnt habe“, wiederholte sie lächelnd. Als sie die Lippen erwartungsvoll öffnete, fühlte sie, dass Tränen in ihren Augen brannten. „Wir wollen doch wohl jetzt nicht sentimental werden, Muldoon, oder?“
„Wer? Wir?“ Er grinste, als er sie in seine Arme zog. „Wir zwei doch nicht.“
- ENDE -
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