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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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denn Susan hielt sich nicht zurück, ganz egal, ob sie im Supermarkt waren oder auf dem Schulhof.
    „Und? Bist du aufgeregt?”, fragte Mic nervös und nestelte mit den Fingern am Saum ihres Shirts.
    „Nein, wieso denn? Ich war elf Jahre lang nicht aufgeregt. Warum sollte ich es jetzt sein?”, gab Ryan belustigt zurück.
    Michelle wirkte mehr als aufgeregt. Unablässig hopste sie vor ihm herum, bis er genug hatte und sie vor seine Füßen auf die Bank zog. „Ganz ruhig, Süße. Es ist das letzte Jahr. Das bekommen wir auch noch rum.” Sanft massierte Ryan seiner Freundin die Schultern, damit sie sich ein wenig entspannte.
    Das Mädchen atmete tief durch und wandte sich schließlich zu ihm um. „Weißt du schon, welche Fächer du belegen willst?”
    „Ja, ich denke, die gleichen wie letztes Jahr. Ich meine, warum sollte ich etwas Neues anfangen? Lass uns reingehen und uns einschreiben. Dann hab ich es hinter mir!”, grinste er.
    „Ich dachte, du bist nicht aufgeregt?”
    „Bin ich auch nicht, aber dein Gehopse macht mich wahnsinnig.” Er schwang sich seinen Rucksack über die Schulter, klemmte sich seinen Ordner unter den linken Arm und legte den rechten um Michelles Schulter.
    Wenn man sie betrachtete, könnte man durchaus davon ausgehen, die beiden seien ein Pärchen. Doch so war es nicht. So war es nie und würde es wahrscheinlich auch nie sein. Für Ryan war Michelle der einzig wichtige Mensch, neben seiner Mutter. Der einzige, der ihm etwas bedeutete und nichts mit Familie zu tun hatte. Mehr hatte er nicht. Nur seine Mom und Michelle.
    Für Außenstehende mochte es vielleicht verbittert klingen, doch Ryan war im Großen und Ganzen zufrieden mit seinem Leben. Er war schon immer ein Einzelgänger gewesen und daran wollte er auch, wenn es nach ihm ging, nichts ändern. Einige Jungen in seinem Jahrgang bezeichneten ihn daher mit Vorliebe als Freak und wenn er zu sich selbst ehrlich war, stimmte es vielleicht sogar. Die Meinung anderer interessierte ihn allerdings herzlich wenig. Er war der Meinung, dass jeder sein Leben so leben sollte, wie es ihm passte, alles andere war unwichtig. Sollten die Leute doch reden.
    Seine Mutter hatte ihn einmal gefragt, warum er Michelle nicht einmal ausführen würde. Nachdem er sich über ihre Ausdrucksweise amüsiert hatte, musste er erst einmal überlegen. Michelle war wie seine Schwester. Er bemerkte durchaus, dass sie unglaublich hübsch war und auch intelligent, doch er hatte an ihr nicht dasselbe Interesse, wie es bei dem Großteil seiner Mitschüler der Fall war.
    Nachdem Ryan das Sekretariat verlassen hatte, sah ihn Mic, die an der gegenüberliegenden Wand, neben der Vitrine mit unzähligen Pokalen, welche die Schule im Laufe der Jahre gewonnen hatte, lehnte, fragend an.
    „Ich wollte mit amerikanischer Geschichte weitermachen, aber stattdessen muss ich jetzt Weltgeschichte nehmen. Naja, Hauptsache Geschichte. Ansonsten habe ich alles.” Er schaute von seinem Stundenplan auf und spähte neugierig auf ihren. „Was ist mit dir?”
    „Ich konnte alles belegen und es bleibt noch Zeit für mein Cheerleadertraining.”
    Ryan seufzte, enthielt sich aber jeglichen Kommentars.
    „Ich weiß, dass du nichts davon hältst. Aber mir macht es Spaß!”, murrte sie dagegen leise.
    „Ich weiß. Ich habe doch gar nichts gesagt.”
    „Du denkst, es ist nur albernes Herumgehopse, nicht wahr? Aber das ist es nicht.” Michelle war stehen geblieben und sah ihn herausfordernd an. „Das ist richtig harter Sport.”
    „Mic, das weiß ich. Ich war letztes Jahr oft genug bei deinem Training dabei. Das ist nur alles kommerzielle Scheiße, mehr nicht!”
    Er lachte leise. Diese Diskussion führten sie schon zum hundertsten Mal und allmählich konnten sie darüber lachen.
    Ryan zog Michelle zu sich und gemeinsam setzten sie ihren Weg durch die inzwischen immer voller werdenden Schulflure fort, während er sie damit aufzog, wie niedlich sie in ihrem Cheerleader-Outfit aussehen und damit sämtliche Kerle der Schule verrückt machen würde.
    „Das Kostüm ist nicht niedlich. Das ist heiß!”, widersprach Mic ihm prompt und zog ein empörtes Gesicht.
    Ryan lachte auf und stutzte plötzlich. „Sollten wir Tatsache in unserem letzten Jahr unsere Schränke auf dem gleichen Flur haben?”
    Das wäre das erste Mal, seit sie beide zur High School gingen. Ihre Treffen während der Pausen waren in den vorhergehenden Jahren immer leicht chaotisch abgelaufen, da sich ihre Schränke

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