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Gegen Vaters Willen

Gegen Vaters Willen

Titel: Gegen Vaters Willen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Dankert
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grundsätzlich an gegensätzlichen Enden des Gebäudes befanden. Der Fakt, dass es in den Fluren nach dem Läuten zum Stundenende immer brechend voll war, hatte dazu beigetragen.
    Ryan schaute auf das Stück Papier, welches ihm die Sekretärin gegeben hatte und fand seinen Schrank nach kurzem Suchen. Er kramte sein Schloss aus dem Rucksack und öffnete den Schrank, wo er seinen Ordner in dem geräumigen Fach verstaute. Als er die Tür schloss und das Zahlenschloss, das er nun schon seit Jahren verwendete, kontrollierte, stand Michelle auch schon wieder neben ihm.
    Neugierig fragte sie ihn, mit welchem Fach er sich zuerst auseinander setzen musste.
    „Zuerst werde ich noch eine Zigarette rauchen gehen, dann hole ich mir aus der Cafeteria einen Kaffee und setze mich ein wenig in die Sonne”, antwortete Ryan ihr lächelnd und grinste jetzt schon über ihren entrüsteten Gesichtsausdruck.
    „Oh Ryan! Willst du schon in der ersten Stunde schwänzen?”
    Ryan lachte auf. Er hatte es genau gewusst, dass sie so etwas sagen würde.
    „Nein. Ich habe eine Freistunde. Ich liebe diesen neuen Stundenplan. Ich fange montags erst um halb zehn an. Wenn das nichts ist, dann weiß ich auch nicht!”
    Michelle schüttelte den Kopf und gab ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich seufzend auf den Weg zu ihrer ersten Stunde machte und etwas vor sich her murmelte, dass die Welt wirklich nicht gerecht wäre.
    Während Mic die Treppe hinauf ging, schlug Ryan den Weg in die Cafeteria ein, wo er sich mit einem Bagel, einem Kaffee und der Times versorgte. Wenige Minuten später saß er erneut auf der Bank unter der Kastanie, streckte die Beine aus und ließ sich die Sonne ins Gesicht scheinen.
    Es war drückend heiß, als er am Nachmittag nach der Schule mit seinem Fahrrad in die Einfahrt einbog. Sofort fiel sein Blick auf seinen Vater. Der hatte ihm gerade noch gefehlt.
    „Du kommst sehr spät, Junge!”
    Ryan schüttelte den Kopf. „Ist auch schön, dich zu sehen, Dad!”, antwortete er sarkastisch und machte damit deutlich, was er von der Begrüßung seines Vaters hielt.
    „Zieh dich um. Ich brauche dich auf der Westweide. Die Tränke ist verstopft.”
    Ryan nickte und verschwand im Haus, wo er allerdings zuerst auf seine Mutter zuging, die ihn erfreut ansah. „Hey, Mom!”
    „Ryan, wie war dein Tag?”
    „Schön. Nur Mic nervt. Sie ist furchtbar aufgeregt!” Er ahmte Michelles Stimme übertrieben nach, was seine Mutter zum Lachen brachte, doch von draußen dröhnte bereits die ungeduldige Stimme seines Vaters herein.
    „Ryan, sieh endlich zu, dass du hier auftauchst. Faulenzen kannst du, wenn du schläfst.”
    Mutter und Sohn warfen sich einen vielsagenden Blick zu, dann stieg Ryan die Treppe hinauf, warf seinen Rucksack auf sein Bett und zog sich um. Das Handy und seine Zigaretten steckte er in die Hemdtaschen, dann stopfte er sich noch eines seiner unzähligen Tücher in die hintere Hosentasche und machte sich auf den Weg nach unten.
    „Da bist du ja! Wird Zeit!” Jonathan McCoy empfing seinen Sohn mit mürrischer Miene, der man ansah, dass ihm Ryans Schulbesuch mehr als nur gegen den Strich ging. Schließlich kostete es ihn eine Arbeitskraft, die er deshalb anders ersetzen musste.
    „Stress mich nicht. Ich bin ja schon da!” Seufzend wuschelte sich Ryan durch die Haare und war in diesem Moment froh, dass am ersten Schultag noch keine Hausaufgaben gegeben wurden. Denn die müsste er sonst, wie schon so oft, mitten in der Nacht erledigen, was sein Schlafpensum erheblich störte.
    „Toby hat dir Chantal gesattelt. Sie braucht Bewegung”, erklärte Jon McCoy, ohne auf die Bemerkung seines Sohnes einzugehen.
    Ohne ein weiteres Wort machte sich Ryan auf den Weg zum Anbinder. Es wäre ohnehin nur Verschwendung.
    „Hey, Ryan, wie war’s in der Schule?”, fragte Toby wirklich interessiert, der schon auf ihn gewartet hatte.
    „Ganz nett. Ich wollte mit amerikanischer Geschichte weitermachen. Ich mochte Mr. Grethman.”
    „Was ist passiert?”
    „Naja, der Kurs war voll. Ich war zu langsam. Was soll’s. Nun mache ich Weltgeschichte bei Mrs. Winter.”
    „Oh Mann. Ist sie immer noch so heiß?” Toby grinste ziemlich dreckig, als er sich an seine eigene Schulzeit erinnerte.
    Ryan lachte. „Ja, schon. Ich hoffe, ich kann mich bei ihr auf den Unterricht konzentrieren!”
    „Ist mir immer recht schwer gefallen. Ist eigentlich unglaublich, dass sie schon Ende dreißig ist. Sieht man ihr echt nicht an. Ich habe sie

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