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Gegenschatz

Gegenschatz

Titel: Gegenschatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leah Moorfeld
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ist im Boot und du wirst es nicht bereuen, Süße! Mit dem Adrenalin-kick, auf der Bühne zu stehen, kommt nichts mit - außer dem Sex mit dir natürlich, Baby!»
    «Ich hab deinen Song im Radio gehört!»
    «Und, gefällt er dir?»
    «Nein, er ist schrecklich!», ärgere ich ihn und natürlich weiß er, dass ich das nicht ernst meine.
    «Baby, bitte! Ich will hören, wie er dir gefallen hat!»
    «Dafür gibt es keine Worte! Ich habe geweint und gezittert! Du hast mich mitten ins Herz getroffen!»
    Marc umschlingt mich mit einem Arm, vergräbt Mund und Nase in meinen Haaren und schweigt.
    «Wann wirst du in der Band mitspielen?», fragt er nach einer Weile.
    «Ich muss erst noch meine Arbeit bei BioYTec kündigen!»
    «Nach dem Aussetzer von deinem Exchef kannst du sicher nen Härtefall beantragen!»
    «Hast du eigentlich etwas von ihm gehört? Hat er sich tatsächlich selbst gestellt?»
    «Klar, der Schisser hat sich selbst angezeigt und wurde nach einem psychologischen Gutachten in die Psychiatrie eingewiesen. Da kommt er so schnell nicht wieder raus!», grinst Marc und ich fühle mich erleichtert. So, wie er sich zuletzt benommen hatte, malte ich mir schon aus, wie er sich zum Stalker entwickelt oder mir nachts auflauert, um mich zu vergewaltigen.
    «Sag mal, Marc, als du mich vor Simon gerettet hast, wie bist du da eigentlich in die Firma reingekommen? Die Dame am Empfang darf doch nur Mitarbeiter einlassen!»
    Marc lacht belustigt auf.
    «Na ja, die Empfangsdame war ein heißer Fan von ‘Romeo and the Julietts’. Nach einem Autogramm über ihrem Bauchnabel fiel mir die Überzeugungsarbeit nicht allzu schwer!»
    Wir haben inzwischen den Stadtrand erreicht und biegen in eine Straße ein, in der nur vereinzelt Häuser stehen und die meisten von ihnen werden von großen zugewachsenen Gärten gesäumt.
    «Was machen wir hier?», frage ich verwundert.
    «Abwarten, wir sind gleich da!»
    Nach der nächsten Kurve biegt Marc in eine Einfahrt, fährt über einen mit Natursteinen gepflasterten Weg, bis zu einer geräumigen Garage, vor der er das Auto abstellt. Um eine große Rasenfläche im Garten herum sprießen Wildblumen und einheimische Büsche, Himbeersträucher und Obstbäume. Vögel tummeln sich zwitschernd in den Ästen und am anderen Ende des Gartens sprüht eine Fontäne ihr Wasser in den Teich, der sich darunter ausbreitet. Ich bin so fasziniert von der lebendigen Natur, dass ich erst jetzt das Haus genauer mustere, das sich neben der Garage erhebt. Es wirkt geräumig und gemütlich mit Erkern, Wintergarten und einer ausladenden Terrasse.
    «Wer wohnt hier?», frage ich verwundert.
    Noch immer bin ich völlig ratlos, was das ganze soll. Ich drehe mich zu Marc um und erst jetzt bemerke ich, dass er vor mir kniet. Sofort schnellt mein Pulsschlag in die Höhe. Marc ergreift meine Hand und küsst sie zärtlich. Und plötzlich singt er die beiden letzten Strophen seines Songs für mich – a capella!

    « Du ahnst nicht, was es mir heute bedeutet,
    den Klang deiner Stimme zu hören,
    und bis die letzte Glocke läutet
    werd ich dein Unglück zerstören.

    Verdammt, ich schrei nach dir!
    Ich will dich so unendlich nah!
    Komm, leb mit mir!
    Und nichts wird mehr sein, wie es war.»

    Marc küsst erneut meine Hand und dann fährt er fort:
    «Julia, die Zeit als du fortgingst, war so schrecklich für mich, das ich das nicht noch mal durchstehe! Deshalb, Baby, frag ich dich, willst du die Frau an meiner Seite sein, die meinen Ring und meinen Namen trägt?»
    Die Tränen schießen mir wie Fontänen in die Augen, meine Stimme versagt komplett und ich nickte sprachlos.
    «Baby, ich weiß du willst es, aber ich muss es hören!»
    Ich schlucke die Tränen herunter, sehe ihm tief in die Augen und sage:
    «Ja, verdammt!»
    Marc grinst selig, umfasst mit festem Griff meine Beine und wirbelt mich kreischend im Kreis, bis mir schwindelig wird.
    Dann lässt er mich wieder herunter, fasst mich bei der Hand und führt mich zu einem Busch mit roten Rosen.
    «Hier musst du suchen, Baby!»
    «Suchen? Was suchen?», frage ich verdutzt.
    «Das wirst du schon merken!»
    Ich kann nichts besonderes entdecken. Ich schaue mir die Stängel und die Blätter genau an, drücke die Blumen zur Seite, um bis zum Boden schauen zu können, doch da ist nichts auffälliges. Dann begutachte ich die Rosenblüten. Einige sind noch ganz geschlossen, anderen fallen schon die Blätter ab und manche sind gerade dabei, sich zu öffnen. Diese untersuche ich

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