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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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sie ihm nicht eine Sperre gegen Selbstmord in sein Gehirn eingepflanzt hatten. Wenn er sie schon nicht umbringen konnte und nicht er selbst sein durfte, so konnte er sich doch wenigstens dafür entscheiden, überhaupt nichts mehr zu sein.
    Trotzdem war es seltsam, daß DeCorum ihm noch irgendwelche Kräfte und Fähigkeiten gelassen hatte, seltsamer noch als die Tatsache, daß DeCorum in der Lage gewesen war, ihn zuerst einmal zu zerbrechen. Er spürte eine Atmosphäre des Wartens in dem Zimmer. Er war sich jetzt sicher, daß DeCorum in dem Raum war, und er merkte an der Art, wie die Troupiers, deren Füße er nun sehen konnte, in – wie sie dachten – willkürlichen Bewegungen durch das Zimmer gingen, daß es fünf an der Zahl waren. Da war ein Zögern in der Art, wie einer der Troupiers seine Füße bewegte, das Welsh verriet, daß sie auf etwas warteten.
    Er konnte wieder denken! Vielleicht hatten sie ihn trotz alledem nicht zerbrochen. Es wurde ihm nicht nur immer klarer, was in dem Raum vor sich ging, sondern jetzt war ihm auch klar, warum er zu allem die Beziehung verloren hatte. Sie hatten ihn unter Drogen gesetzt!
    Wahrscheinlich war es eine der Wirkungen der Drogen, daß sie ihn davon abhielten, an eben diese Drogen zu denken, wenn er, nachdem sie ihn niedergeschlagen hatten, erwachte. Während er bewußtlos gewesen war, hatten sie ihn mit etwas vollgepumpt und ihn seitdem ununterbrochen verhört, mindestens neun Stunden lang, und jetzt verflog die Wirkung der Droge. Entweder hatten sie ihn gebrochen und ließen ihn jetzt zu sich kommen, oder sie wußten nicht, daß die Wirkung der Droge jetzt nachließ.
    An vieles von dem zusammenhanglosen Verhör konnte er sich erinnern, aber er wußte nur noch die Fragen: von den Antworten konnte er keine Spur finden. Kam das daher, weil sie ihn nicht gebrochen hatten oder weil sie ihm den Befehl erteilt hatten, alles zu vergessen, was er gesagt hatte, um damit zu erreichen, daß er immer im Zweifel darüber bleiben würde, wieviel er gesagt hatte, und damit auch weiter verwundbar blieb?
    Er drehte leicht den Kopf und sah zu der Kamera hoch. Er konnte an dem leicht bräunlich verfärbten Fleck, den Lights Laserbeschuß bewirkt hatte, genau erkennen, wo sie war. Sie war hinter einer Platte versteckt, die wie eine gewöhnliche Wandplatte aussah. Nur der kleine braune Kreis, den Lights Laser hineingebrannt hatte, brachte ihn auf die Naht zu dem zwanzig Zentimeter langen Stück Wand, das keine Wand war. Aber der braune Fleck wirkte größer und nach rechts unten verschoben, statt gerade nach unten zu zeigen, wie das der Fall gewesen war, als Light von der Tür aus darauf mit seinem Laser geschossen hatte. Es sah fast so aus, als sei es vom Fenster, statt von der Tür aus, hineingebrannt worden.
    Welsh senkte langsam den Kopf und sah mit den Augenwinkeln zu den Fenstern in der Wand hinüber. Was er dort sah, brachte ihn fast zum Lächeln. Im Vorhang war ein zweites schiefes Loch. Jemand hatte mit dem Laser durch den Vorhang auf die Kamera geschossen. Er fragte sich, wie lange es her war, daß Light sie erwischt hatte, und ob er die andern auch erwischt hatte.
    Wo der freie Balkon die Wand traf, war noch eine Kamera, aber er konnte sie nicht sehen. Er hob langsam eine Hand und rieb sich die Stirn. Währenddessen sah er seitlich nach hinten unter seinem Arm durch. Er meinte, er könne noch einen weiteren braunen Fleck auf dem Vorhang erkennen. Er war sich ziemlich sicher, daß auf dem Vorhang vor dem Fenster direkt hinter ihm noch eine tropfenförmige Brandstelle war.
    Jemand klopfte an der Tür. Hinter ihm ging jemand hin und drehte den Türknopf. Als die Tür nach innen aufsprang, erschien Light im Türrahmen zwischen der Küche und dem Wohnzimmer und zielte mit einer Pistole. Zwei von den Troupiers standen völlig verblüfft da, während zwei von den anderen sofort das Feuer eröffneten und mit ihren automatischen Waffen Lights Brust durchsiebten. Dann blieben auch sie einen Augenblick lang verblüfft stehen. Light stand immer noch bewegungslos in der Tür und zielte mit seiner Pistole auf sie. Die Kugeln waren glatt durch ihn hindurchgeflogen.
    Den Troupiers blieb aber keine Zeit für Verblüffung. Der fünfte, der angefangen hatte, die Tür aufzumachen, flog zurück, als die Tür aufgestoßen wurde. Welsh wußte, was los war, und legte sich flach auf den Boden. Ein weiterer maskierter Troupier brach schießend in das Zimmer, und einer der Troupiers im Raum stürzte nach

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