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Gegner des Systems

Gegner des Systems

Titel: Gegner des Systems Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Jon Watkins
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es draußen hell wurde.
    Der durchsichtige Fahrstuhl hielt lautlos im Erdgeschoß an, und sie stiegen ein. „Der geht noch weiter nach unten in das Labyrinth“, sagte Light, „aber das zeige ich euch später.“
    Als der Fahrstuhl durch das zweite Stockwerk fuhr, sah Eve voll Staunen hinaus. Überall standen Betten, von denen manche besetzt waren. Bei jedem befanden sich eine Anzahl von Maschinen, und einige wurden vom Personal herumgeschoben. Als Eve diese Krankenabteilung sah, bekam sie glänzende Augen. Dort würde es offensichtlich eine Menge Arbeit für sie geben. Light sah ihren Gesichtsausdruck und lächelte. „Wir würden uns sehr freuen, wenn du bei uns da mitmachen würdest. Wir haben hier einige der besten medizinischen Kapazitäten des Distrikts. Dr. Sam zum Beispiel ist der beste Internist im Land.“
    Eves Augen weiteten sich. „Ich habe mir doch gleich gedacht, daß ich ihn kenne! Das ist Dr. Robert Samuels. Aber der ist doch tot.“
    Light nickte. „Soviel die Regierung weiß, ist er das auch. Der Flugzeugabsturz, der angeblich ihn und seine Familie getötet hat, ist vom Amorphus ein paar Monate, nachdem der Doktor sich mit uns in Verbindung gesetzt hatte, in Szene gesetzt worden. Er hat eine Menge Verwandte und Bekannte, und er hat befürchtet, daß sie verhört würden, wenn er einfach verschwindet. Deshalb hat er seinen Tod vorgetäuscht und ist zu uns gekommen. Wir haben hier eine ganze Menge von ,toten‘ Leuten, denen es ebenfalls noch sehr gut geht. Snyder zum Beispiel ist in unserem Militäramorphus im Norden. Außerdem haben wir ein paar ‚verstorbene‘ Schriftsteller und Künstler bei uns. Die sind aber nicht hier, weil weder die Anlage noch die Atmosphäre allzu günstig für Künstler ist.“
    „Heißt das, daß jeder Amorphus seine Spezialität hat?“
    „In gewisser Beziehung. Wir haben hier auch Künstler und ein paar Wissenschaftler. Zufällig sind aber die meisten Leute bei uns mit Medizin verbunden, und die meisten Leute im Westen sind Künstler. Watkins ist jetzt im Westen, obwohl er und Snyder in Nordost III gearbeitet haben, das ist unser Lehr-Amorphus, bis sich die Lage verschärft hat und Snyder zur Militäreinheit gegangen ist. West III zum Beispiel hat eine sehr gute Theatertruppe, obwohl viele von den Leuten dort von Zeit zu Zeit im Norden Make-up und Tarnung lehren. Die Gruppen sind ständig in Bewegung, aber eine Kerntruppe scheint mehr oder weniger permanent an einem Platz zu bleiben.“
    Light hielt den Fahrstuhl auf einem zweiten Stockwerk voller Betten wieder an. Mehr davon als im Stockwerk darunter waren leer. Light nickte zu ihnen hinüber. „Ich fürchte, die werden bald belegt werden, und zu wenig Personal haben wir auch. Eine Menge Leute von uns sind in andere Amorphen gegangen, bis die Krise vorbei ist.“ Er sah Eve an. „Ich fürchte, in ein paar Tagen wird eine Menge Arbeit auf dich zukommen.“
    „Hier auf dem Stockwerk sollst du arbeiten“, sagte er zu Welsh. „Dank den Verhören sind die meisten hier in den Betten nur noch am Vegetieren. Wir hoffen, daß du einen Weg findest, wie der Schaden wiedergutzumachen ist.“
    „Das sind hier also alles Leute, die eine Rehabilitation hinter sich haben und dann später katatonisch geworden sind?“
    Light nickte und ließ den Aufzug langsam zum nächsten Stockwerk hinaufsteigen. Das dritte Stockwerk war am großzügigsten angelegt worden. Seine durchsichtigen Plastikfenster glänzten im Licht des beginnenden Tags. Auf dem vierten Stockwerk wurde der Fahrstuhl nur kurz langsamer. Es war im Gegensatz zu den anderen Stockwerken hell erleuchtet. Die geschwungenen Wände waren mit Bücherregalen bedeckt, Fenster gab es keine, und einige Mikrofilm-Lesegeräte standen darin. In den Ecken gab es einige Kabinen mit Vorrichtungen für Filme, Dias und Tonbandgeräte, von denen viele besetzt waren.
    In einem Kreis von ungefähr sieben Metern Durchmesser spielte eine Rockgruppe für ein Publikum mit Kopfhörern. Es dauerte einen Augenblick, bis es Welsh klarwurde, daß die Künstler Laser-Projektionen waren und nicht live spielten. Die Gruppe, die dort spielte, kam ihm sehr bekannt vor, und bald fiel ihm wieder ein, wer es war. Sie hießen Judas Wheel, und Welsh mochte ihre Musik sehr gern. Er wünschte sich, daß er ihre Musik hören könnte. Light schien seine Gedanken zu erraten.
    „Wir haben sie in unserer Bibliothek auf Band, du kannst dir das Konzert jederzeit ansehen, wenn du willst. Die Gruppe, die du

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