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Geheimcode Schreckenstein

Geheimcode Schreckenstein

Titel: Geheimcode Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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gestikulierte.
    Die eisenbeschlagene Tür ächzte unter Druck von draußen.
    „Hat aber lange ge …“ Witzbold Klaus blieb die Spucke weg. Zwar kam der erwartete Schulkapitän über die steile Stufe herunter, doch er war nicht allein. Hinter ihm tauchte eine weitere Gestalt aus dem Dunkel auf.
    „Aha! Große Versammlung!“ sagte eine nicht unbekannte Stimme. „Ihr habt doch nichts dagegen, wenn ich mich kurz einschalte.“
    Schicksalsergeben hob Ottokar die Schultern. „Herr Schaja hat mich auf der Freitreppe gesichtet und sich in meinen Windschatten gehängt.“
    „War’s was Wichtiges?“ fragte Dampfwalze halblaut.
    „Etwas Wichtiges?“ wiederholte Schaltuhr und sah von einem zum andern. „Da komme ich wohl grade richtig. Ihr wißt ja, wie mich alles hier interessiert.“
    Stumm sahen die Ritter einander an. Genau das war’s! Wie sollten sie sich jetzt verständigen? Man mußte doch ausmachen können, wie man gegen dieses Neugierbündel am besten vorging. Statt dessen schwiegen alle, als hätten sie ein schlechtes Gewissen – eine unerträgliche Zwickmühle, genau wie Sophie gesagt hatte.
    Die Schaltuhr sah sich um und ging durch den Raum.
    Er soll auf die Leiste treten! wünschten alle und starrten auf die Füße des Lehrers. Doch der traf nicht. Haarscharf daneben blieb er stehen. „Nanu? Was starrt ihr denn auf den Boden? Habt ihr ein schlechtes Gewissen?“
    Keine Antwort.
    „Das sieht mir ganz nach Verschwörung aus!“
    Keine Antwort.
    „Ist ja auch der geeignete Ort. Laßt mich raten.“ Prüfend schaute er von einem zum andern. „Ihr ärgert euch wegen eurer Niederlage. Stimmt’s ?“
    „Nein!“ antwortete Stephan ruhig.
    „Wieso nicht?“ wunderte sich der Lehrer. „Mich hätte das sehr geärgert, so im letzten Moment…“
    Diese Unverfrorenheit mußte zuerst verdaut werden. Mücke schaffte es am schnellsten. „Wir haben beschlossen, über gelegte Eier nicht mehr zu gackern.“
    Eine Traum-Antwort! fanden alle, und jeder dachte, es sei wohl das beste, sich möglichst wortkarg zu geben.
    „Solltet ihr aber!“ mahnte die Schaltuhr. „Gerade eine Niederlage muß analysiert werden. Bis ins kleinste…“
    „Oder gar nicht“, widersprach Hans-Jürgen. „Wir finden das sportlicher.“
    Schaltuhr lächelte besserwisserisch und setzte sich zu Dampfwalze auf die Streckbank. „Dabei können euch wichtige Erkenntnisse entgehen! Womöglich verliert ihr das nächste Mal wieder.“
    „Ja!“ sagte Ottokar kurz und bündig. Wieder der Blick von einem zum andern. „Besonders gesprächig seid ihr für eine Verschwörung nicht.“
    „Nein!“ brummte Dampfwalze und streckte sich geräuschvoll.
    „Wozu seid ihr dann zusammengekommen?“
    „Ja!“ platzte Klaus heraus.
    „Das ist keine Antwort!“ Streng sah der Milchbart ihn an.
    „Nein?“ fragte der Witzbold und tat höchst erstaunt.
    „Nein“, kam die Bestätigung.
    „Vielleicht haben Sie recht“, räumte Mücke ein, um den Bogen nicht zu überspannen.
    Schaltuhr erhob sich und ließ wieder seinen forschenden Blick schweifen. „Also habt ihr etwas vor!“
    „So?“ Diesmal spielte Hans-Jürgen den Erstaunten. Doch Schaltuhr ging ihm nicht auf den Leim. „Ihr habt etwas vor und wollt es mir nicht sagen.“
    „Wenn es so wäre, könnte es sein, daß es so ist“, entgegnete der wortgewandte Chefredakteur.
    Jetzt zeigte sich Schaltuhr beeindruckt. Er antwortete mit einem Rückzieher. „Gehe ich euch auf die Nerven?“

    „Nein!“ sagte Ottokar verbindlich.
    „Was dann?“
    „Sie selber sind der Wecker“, stellte Mücke seelenruhig fest.
    Schaltuhr war so platt, daß ihm nichts mehr einfiel. Ritter wechselten Blicke. Was hatte Mücke vor? Ein falsches Wort, und Ärger für das ganze Trimester schien ihnen sicher. Doch der Schnelldenker ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Zu oft schon hatte er schwierige Situationen allein mit Worten gemeistert.
    „Es ist gut, daß wir mal darüber reden“, begann er. „Wir haben unsere Freizeit, um unseren Interessen nachzugehen. Vielleicht haben wir etwas vor, vielleicht wollen wir auch nur miteinander quatschen.“
    „Das liegt bei euch“, stimmte Schaltuhr ihm zu.
    „Eben nicht“, schränkte Mücke ein. „Kaum stecken ein paar Ritter irgendwo die Köpfe zusammen, kommen Sie dazwischen und schalten sich ein. Wie eine Schaltuhr.“
    Der Milchbart schluckte. „Ein offenes Wort! Es ist tatsächlich gut, daß wir darüber reden. Ihr müßt mich auch verstehen. Ich komme da Hals

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