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Geheime Macht

Geheime Macht

Titel: Geheime Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilona Andrews
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Kenntnis nimmt, ohne mit der Wimper zu zucken. Aber Privatdetektivin? Oh, nein, das geht gar nicht!
    »Und wie laufen die Geschäfte?« Mr Haffey schaute mich blinzelnd an.
    »Ganz gut.« Wenn man gut mit miserabel übersetzte. Kate Daniels und ich hatten zusammen einen Ozean an Fähigkeiten, einen See an Erfahrungen und genügend schmutzige Flecken auf der Reputation, um ein Dutzend Karrieren zu vernichten. Alle unsere Klienten waren verzweifelt, weil sie erst dann zu uns kamen, wenn sie bereits von allen anderen abgewiesen worden waren.
    »Was hat Ihr Freund dazu gesagt?«
    Raphael Medrano. Die Erinnerung an ihn war so lebendig, dass ich wieder seinen Geruch in der Nase hatte, wenn ich nur an ihn dachte. Dieser kräftige, männliche, gesunde Geruch, der mich verrückt machte …
    »Es hat nicht funktioniert«, sagte ich.
    Mr Haffey bewegte sich unruhig. »Sie müssen mit diesen Albernheiten aufhören und wieder eine Uniform anziehen. Es geht um Rentenansprüche, Zusatzleistungen, Beförderungen und Gehaltserhöhungen …«
    Ich lief zu meiner Tür. »Mrs Haffey!«
    Die Tür schwang auf. Mrs Haffeys Gesicht erschlaffte. »Oh, Gott, Darren! Oh, Gott!«
    In der Ferne heulten die vertrauten Sirenen.
    *
    Die Kavallerie traf bewaffnet und in großer Zahl ein. Die Leute verluden Mr Haffey in einen Krankenwagen, dankten mir für meine Hilfe und sagten, dass ich ihnen aus dem Weg gehen sollte, da ich Zivilistin war. Mir war es recht. Ich hatte das meiste getötet, was sich da unten herumtrieb, und sie hatten ihre komplette Ausrüstung angelegt und sogar Flammenwerfer mitgebracht. Es war völlig in Ordnung, wenn sie auch ein bisschen Spaß hatten.
    Ich versorgte den Schnitt an meinem Bein, obwohl ich nicht allzu viel machen konnte. Lyc-V, das Virus, das für die Existenz der Gestaltwandler verantwortlich war, ließ Verletzungen ungewöhnlich schnell abheilen, und als ich mich endlich darum kümmern konnte, hatte sich die Haut bereits geschlossen. In ein paar Tagen wäre das Bein wieder wie neu, und das ohne Narben. Manche Auswirkungen von Lyc-V waren recht nützlich. Auf andere, zum Beispiel die Tobsuchtsanfälle, könnte ich verzichten.
    Ich rieb mir den Insektensaft mit meinem Waschlappen zur Make-up-Entfernung aus dem Gesicht, als das Telefon klingelte. Ich wischte mir die Seife ab und rannte in die Küche, um abzunehmen.
    »Hallo?«
    »Nash?«, fragte eine sanfte Stimme am anderen Ende der Leitung.
    Die sanfte Stimme gehörte zu Jim, einem Werjaguar, dem Sicherheitschef des Rudels. Normalerweise, wenn man ihn nicht allzu gut kannte, wurde er Jim Black genannt. Während meiner Zeit beim Orden hatte ich ein paar Nachforschungen über ihn angestellt. Sein richtiger Name war James Damael Shrapshire, was ich allerdings für mich behielt, da auch er ihn nicht öffentlich machte.
    Das Gestaltwandlerrudel von Atlanta war das mächtigste im Land, und meine Beziehung zu ihm war kompliziert. Aber das Rudel unterstützte Cutting Edge, das Unternehmen, für das Kate und ich jetzt arbeiteten. Das Rudel hatte das Startkapital zur Verfügung gestellt, und es hatte die höchste Priorität, wenn es um Aufträge ging.
    »Hallo, Jim. Was kann ich für dich tun?« Jim war gar kein schlechter Kerl. Paranoid und geheimniskrämerisch, aber Katzen waren nun mal seltsame Wesen.
    »Einer unserer Geschäftsbetriebe wurde letzte Nacht überfallen«, sagte Jim. »Vier Personen sind tot.«
    Offenbar gab es jemanden mit Todessehnsucht, aber dieser Jemand konnte nicht besonders intelligent sein, weil es wesentlich einfachere Methoden gab, Selbstmord zu begehen. Das Rudel kümmerte sich fürsorglich um seine Mitglieder, und wenn man einem von ihnen wehtat, bekam man sehr schnell mit, wie wichtig das Rudel diese Angelegenheit nahm. »Jemand, den ich kenne?«
    »Nein. Zwei Schakale, eine Bouda und ein Fuchs aus dem Flink-Clan. Ich möchte, dass du rübergehst und die Sache untersuchst.«
    Ich machte mich auf den Weg zum Schlafzimmer. »Kein Problem. Aber warum ich?«
    Jim seufzte ins Telefon. »Andrea, wie viele Jahre hast du als Ritterin zugebracht?«
    »Acht.« Ich warf meine Sachen aufs Bett: Socken, Arbeitsstiefel, Jeans …
    »Und wie viele Jahre davon hast du aktiv an Fällen gearbeitet?«
    »Sieben.« Ich legte eine Schachtel Munition neben den Kleiderhaufen auf dem Bett.
    »Das ist der Grund. Du bist die erfahrenste Ermittlerin, die ich habe und die nicht gerade mit etwas anderem beschäftigt ist. Und die Gemahlin kann ich nicht bitten, sich darum

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