Geheime Versuchung
bevor sie endgültig den Verstand verlor, war, dass er tatsächlich auch unten herum hielt, was die massive Größe seines Körpers schon versprochen hatte.
Sara lag mit offenen Augen da und starrte an die Decke des Hotelzimmers. Ihre Haut prickelte noch immer vom besten Sex ihres Lebens. »Ich wusste, dass die Chemie zwischen uns stimmt, aber das war nun echt nicht mehr normal.«
Deacons Arm lag über ihrem Bauch, und er drückte sie ein wenig. »Stets zu Diensten.«
Wenn man erst einmal hinter seine unnahbare Fassade gedrungen war, war dieser Mann unglaublich sexy und hatte sogar einen Sinn für Humor. »Du bist wohl nicht zufällig gerade auf der Suche nach einer festen Beziehung, oder?«
Eigentlich hatte sie mit betretenem Schweigen gerechnet, doch er antwortete ihr ganz offen. »Ich glaube, als Liebhaber der Direktorin würde ich mich nicht so gut machen.«
»Du stehst wohl nicht gerne im Rampenlicht?« Obwohl sie es als Frage formuliert hatte, kannte sie seine Antwort bereits. Insgeheim wünschte sie sich, es wäre nicht so, denn Deacon gefiel ihr. Er gefiel ihr sogar sehr. Jedes Mal, wenn er ihr eine weitere Facette seiner Persönlichkeit offenbarte, fand sie, dass sie ausgezeichnet zusammenpassten. Alles schien so vielversprechend, und dabei hatte sie nicht nur den Sex im Sinn. »Bist du niemals einsam?«
»Mit dem Alleinsein hatte ich noch nie Probleme.« Spielerisch strich er über die Wölbung ihres Hüftknochens. »Du wirst annehmen, nicht wahr?«
»Ja.« Tief in ihrem Inneren hatte sie schon immer gewusst, wie ihre Antwort lauten würde. »Die Gilde ist wichtig. Und sie muss von jemandem geleitet werden, der dafür sorgt, dass sie stark bleibt, damit die Jäger sowohl vor den Vampiren als auch vor den Engeln geschützt sind.«
»Und was ist mit der Jagd?«
Sie streichelte seinen Arm. »Ich werde es vermissen, aber … nicht so wie andere Leute. Meine Freundin Ellie wird ja schon nach einer Woche ohne verrückt.«
»Elena Deveraux? Jägerin von Geburt?«
»Du kennst sie?« Sara wandte sich ihm zu. Sein Gesicht war vollkommen entspannt, die Haare verwuschelt, und mit seinen grünen Augen sah er aus wie eine große Katze. Eine große und gefährliche Katze wohlgemerkt.
»Ich habe von ihr gehört«, sagte er. »Sie soll die Beste sein.«
»Das ist sie auch«, sagte Sara stolz. Für sie war Ellie mehr eine Schwester als eine Freundin. »Ich mache mir Sorgen um sie.«
»Du machst dir um alle Jäger Sorgen.«
Damit hatte er gar nicht so unrecht. Sie sorgte sich in der Tat um alle. »Wahrscheinlich bin ich die geborene Direktorin.« Sara hatte ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein. Und genauso wenig, wie sie Deacon dazu bringen konnte, sich ihrem Lebensstil anzupassen, würde sie tatenlos zusehen können, wie die Leitung der Gilde in die Hände einer schwächeren Person fiel. »Wie bist du überhaupt der Henker geworden?«
»Die Gilde hält immer die Augen nach möglichen Anwärtern offen. Der vorige Henker ist auf mich zugekommen und hat mir den Job angeboten.«
Er hatte aus den gleichen Gründen wie sie zugestimmt, das wusste Sara. »Irgendjemand muss es ja machen.« Aber gleichzeitig war es auch eine Berufung – und sie wusste, dass der Direktorenposten ihr Freude machen und sie noch mehr als die Jagd fordern würde.
»Und schließlich muss ja auch einer der Beste sein.«
Lächelnd drehte sich Sara jetzt vollends zu ihm um. Seine Hand ruhte noch immer auf ihrer Hüfte. »Bist du schon einmal einem Erzengel begegnet?« Bei dem bloßen Gedanken bekam sie schon eine Gänsehaut.
»Nein. Aber dir wird es wohl nicht erspart bleiben.«
Ihr lief ein Schauer über den Körper. »Zumindest hoffe ich, dass es nicht so bald sein wird.« Mit Engeln kam sie schon zurecht, aber die Erzengel waren eine Kategorie für sich. Sie dachten überhaupt nicht mehr wie Menschen.
Deacon verzog grinsend die Lippen. »Wenn es so weit ist, wirst du damit schon fertigwerden.« Er strich ihr das Haar aus dem Gesicht.
Unter seiner liebevollen Berührung schmolz sie dahin. Wieder spürte sie eine tiefe Verbundenheit mit ihm. »Im Moment bin ich aber noch nicht fertig mit dir.«
Eine Stunde später war Sara immer noch zu aufgedreht, um einzuschlafen.
Deacon hat wirklich eine erstaunlich flinke Zunge
, dachte sie sehr befriedigt. Vielleicht hatten die Endorphine ja ihre grauen Zellen aktiviert, denn mit einem Mal saß sie kerzengerade im Bett und schnappte sich das Smartphone.
»Was ist denn?«, fragte Deacon
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