Beschaeftigungskompass Altenpfleger/in
Kapitel A: Berufsfeld Altenpflege
Altenpflege – ein Beruf fürs Leben
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Weil dabei die Zahl der Pflegebedürftigen, der an Altersdemenz oder Parkinson leidenden Menschen und der psychisch Erkrankten ständig zunimmt, gewinnt insbesondere die Altenpflege an gesundheits- und sozialpolitischer Bedeutung.
Laut „Statistische Ämter des Bundes und der Länder“ [1] sind heute in Deutschland über 2,4 Millionen Menschen pflegebedürftig. Mehr als die Hälfte davon werden in Pflegeheimen oder durch ambulante Pflegedienste betreut – eine Zahl, die in den kommenden Jahren noch steigen wird. Dadurch wächst der Bedarf an qualifizierten und zunehmend spezialisierten Diensten und Einrichtungen in der Altenpflege rasant weiter.
Aufgrund dieser Entwicklung hat sich die Altenpflege in den letzten Jahren als eigenständiges Berufsbild mit hochspezialisierten Fertigkeiten und Wissen ausgeprägt.
Immer kürzer werdende Zyklen der medizinischen und pflegetechnischen Neuerungen nehmen dabei Einfluss auf Beruf und Ausbildung. Diese führen in allen Tätigkeitsbereichen zu steigenden, professionelleren Anforderungen – in Kliniken, Pflegeheimen sowie in der ambulanten Betreuung.
Altenpflege ist und bleibt gerade deswegen ein attraktiver sowie zukunftssicherer Beruf mit all seinen Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, und bietet langfristig sehr gute berufliche Perspektiven.
Gegenstand des vorliegenden BESCHÄFTIGUNGSKOMPASSes ist der/die Altenpfleger/in.
Der Inhalt gliedert sich nach den Beschäftigungsmöglichkeiten im Kernbereich, den Spezialisierungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, zählt Studienmöglichkeiten sowie mögliche Beschäftigungsalternativen auf.
Dieses Buch soll allen an der Altenpflege Interessierten bzw. bereits engagierten Altenpfleger/innen eine Orientierung in einem dynamischen Berufsfeld bieten.
Altenpflege – ein Berufsfeld im Wandel
Der Trend hin zur professionellen Pflege hält an.
Im Unterschied zur Krankenpflege bestehen die Aufgaben von Altenpflegekräften nicht allein in medizinisch-pflegerischen Leistungen, sondern auch in der psychosozialen Betreuung, in der Unterstützung des Lebensumfelds und in der sozialen Integration älterer Menschen. Während in der Krankenpflege der zu Pflegende häufig wechselt, dauert die Beziehung in der Altenpflege oftmals bis zum Tod der pflegebedürftigen Person. Somit ist der Arbeitsinhalt noch stärker als bei anderenpersonenbezogenen Dienstleistungen durch die Herstellung und Aufrechterhaltung zwischenmenschlicher Beziehungen und einer direkten, sehr intimen Interaktion gekennzeichnet.
Die Basis für die hohe Professionalität wird in der Aus- und Weiterbildung geschaffen. Deren Inhalte und Umfang nehmen eher zu. Erleichtert hingegen hat man den Zugang zum Beruf Altenpflege. So genügt seit der Änderung des Altenpflegegesetzes und des Krankenpflegegesetzes vom 23. Juli 2009 eine abgeschlossene, zehnjährige Schulausbildung als Voraussetzung für den Beginn einer Pflegeausbildung. Die Gesetzesänderung betrifft auch die Ausbildung in den Berufen Gesundheits- und Krankenpfleger/in sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger/in.
Der Abschluss Altenpfleger/in kann in drei Jahren an einer Berufsfachschule erworben werden. Eine entsprechende Teilzeitausbildung kann bis zu fünf Jahre dauern. Praktische Abschnitte in Alters- und Pflegeheimen sowie in allgemeinen psychiatrischen Einrichtung begleiten die Ausbildung.
Zu allen möglichen Bildungs- und Berufszielen wird eine Vielzahl von speziellen Kursen als Weiter- und Fortbildungsmaßnahmen angeboten. Auch erfahrene Pflegekräfte beschäftigen sich ständig mit neuen Themen wie „rehabilitativ orientierte Pflege,“ „Pflegediagnostik, Planung und Evaluation der Pflege“ und widmen sich verstärkt Aspekten der psychosozialen Betreuung oder setzen sich mit neuen Formen der Bezugspflege auseinander. Und das muss so sein, denn die Altenpflege als staatlich anerkannter Beruf ist der einzige im Bereich der Altenhilfe, der sich auf die Gesamtsituation alter Menschen bezieht: auf die ganzheitliche Unterstützung der Lebensgestaltung im Alter.
Altenpflege – Arbeitsmarkt mit Zukunftschancen
Im Dezember 2005 waren 2,13 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftigim Sinne des Pflegeversicherungsgesetzes. Die Mehrheit (82%) der Pflegebedürftigen war 65 Jahre und älter; ein Drittel (33%) 85 Jahre und älter. 68% der Pflegebedürftigen waren Frauen. [2]
Bis zum
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