Geheimnis um ein verborgenes Zimmer
gekommen sind! Die anderen Spürnasen haben meine geheime Botschaft also entdeckt.”
„Ja. Nachdem ich mit ihnen gesprochen hatte, ging ich zu Herrn Grimm, um zu hören, was er von der Sache weiß.”
„Und was sagte er?”
„Er war gar nicht zu Hause”, brummte der Inspektor.
„Kein Mensch weiß, wo er steckt. Weißt du es vielleicht?”
„Nein”, antwortete Dicki, der nicht ahnte, daß er selber Herrn Grimm in den Kohlenkeller gesperrt hatte.
„Da ich ihn nicht fand, wollte ich Haus Ruhland einen Besuch abstatten und stieß dabei auf dich”, fuhr der Inspektor fort. „Was ist denn eigentlich los, Dietrich? Handelt es sich um etwas Ernsthaftes oder nur um einen gewöhnlichen Diebstahl?”
„Ich weiß nicht. Es ist alles sehr rätselhaft. Jedenfalls betreiben ein paar Männer in Haus Ruhland irgendwelche dunklen Geschäfte.”
Dicki erzählte dem Inspektor alles, was er wußte. Er erzählte von dem verborgenen Zimmer, von den beiden Männern, die er gesehen hatte, und von dem dritten namens Garry, den er nicht gesehen hatte. Dann berichtete er von dem Flugzeug, mit dem noch mehr Männer angekommen waren. Zum Schluß schilderte er, wie er jemand in den Kohlenkeller gesperrt hatte.
„Einen von der Bande kriegen Sie also auf jeden Fall, selbst wenn die anderen entwischen sollten. Ach, und dann – das habe ich beinahe vergessen – hier habe ich Ihnen ein Buch mitgebracht, das in einem verschlossenen Schrank lag. Ich werde aus dem Gekritzel nicht schlau. Vielleicht können Sie sich erklären, was es zu bedeuten hat.”
Der Inspektor nahm das Notizbuch und beleuchtete es mit seiner Taschenlampe. Nachdem er ein wenig darin geblättert hatte, stieß er einen leisen Pfiff aus.
„Ja, ich weiß, was das bedeutet.” Seine Stimme klang erregt. „In diesem Buch stehen die richtigen und die falschen Namen und die Adressen der Mitglieder einer berüchtigten Verbrecherbande. Das hast du gut gemacht, Dietrich. Nun paß gut auf! Du mußt schleunigst zum nächsten Telefon laufen und in meinem Auftrag die Nummer 0011 anrufen. Die ganze Polizeibereitschaft soll sofort hierherkommen. Sofort, hörst du? Es ist keine Minute zu verlieren.”
Dicki begriff die Wichtigkeit dieses Auftrages. Wie aufregend das alles war! Auch die anderen Geheimnisse, denen die Kinder nachgespürt hatten, waren aufregend gewesen, aber doch lange nicht so wie dieses. Er rannte davon, wahrend der Inspektor Haus Ruhland bewachte.
Dicki wurde sofort mit der verlangten Nummer verbunden und gab seine Botschaft durch. Eine helle klare Stimme antwortete: „In Ordnung! Wir sind in zehn Minuten dort.”
Dicki legte den Hörer mit klopfendem Herzen auf. Was sollte er nun machen? Am liebsten wäre er sofort wieder zurückgelaufen, um zu sehen, was sich weiter in Haus Ruhland ereignete. Aber die anderen Spürnasen würden natürlich auch gern dabei sein. Er wollte sie holen. Schließlich konnte ihnen nichts passieren, wenn sie draußen auf der Straße blieben. Kurz entschlossen lief er zu Flipp.
Die Kinder waren im Hillmannschen Spielzimmer versammelt. Sie machten sich Sorgen um Dicki, waren jedoch erleichtert, daß Inspektor Jenks gekommen war und die Sache in die Hand genommen hatte.
Plötzlich begann Purzel, wie wahnsinnig zu bellen. Betti wußte sofort, daß Dicki die Treppe heraufkam. Sie lief ihm entgegen, flog ihm um den Hals und zog ihn ins Zimmer. „Dicki! wie bist du entkommen? Ach, Dicki, ich habe ja solche Angst um dich gehabt!”
Dicki ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Gebt mir irgendwas zu essen. Ich sterbe vor Hunger. Du hättest dich nicht um mich zu sorgen brauchen, Betti. Mir geht es glänzend.”
„Aber wie siehst du aus!” rief Flipp entsetzt. „Schwarz wie ein Schornsteinfeger.”
„Ach, das macht nichts”, sagte Dicki, während er ein paar Kekse verschlang, die Betti ihm gegeben hatte. „Es war einfach phantastisch, was ich erlebt habe. Ich werde euch alles unterwegs erzählen.”
„Unterwegs?” fragte Gina. „Wohin sollen wir denn gehen?”
„Zum Ruhland-Haus natürlich. Ich habe gerade im Auftrage von Inspektor Jenks eine bewaffnete Polizeibereitschaft dorthin beordert.”
Erstaunte Ausrufe und erregte Fragen schwirrten durcheinander. Die Kinder betrachteten Dicki wie ein Wundertier. Purzel machte verzweifelte Versuche, auf seinen Schoß zu klettern. Er freute sich unbändig, seinen geliebten Herrn endlich wieder zu haben.
„Ist es – ist es auch nicht gefährlich, Dicki?” fragte Betti
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