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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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Anudhara verlor, aber später zurückbekam?«
    »Ja«, antwortete Mrs Maruthers mühsam. »Ich meine den Brennenden Kristall, der … der unser Leben ruiniert hat. Der Stein ist verflucht!«
    »Na also«, murmelte Peter. »Ich hatte mich schon gefragt, wann ich mich in diesem Fall endlich mal wieder zu Tode gruseln darf. Das war ja bisher alles viel zu unspukig.«
    »Bitte was?«
    »Beachten Sie ihn gar nicht«, empfahl Bob. »Peter ist unser Geister- und Fluchexperte. Warum ist der Stein denn verflucht?«
    Mrs Maruthers warf einen argwöhnischen Blick auf Peter, begegnete einem unschuldigen Blick aus grünen Augen und beschloss offenbar, Bobs Rat zu folgen. »Ich weiß nur, was mein Mann mir erzählt hat. Der Stein stammte aus einem Schatz, den er und seine Freunde in Indien gefunden hatten.«
    »Gefunden?«, warf Justus rasch ein. »Wo?«
    »Das hat er mir nicht gesagt. Sie beschlossen, dass jeder einen Edelstein mitnehmen sollte. Später … es gab da wohl einige Schwierigkeiten … wollten sie den Rest holen. Aber Fisher verspielte seinen Stein an diese Frau, und sie … schien den Stein zu kennen. Sie stellte seltsame Fragen und auf einmal wurden mein Mann, Fisher und Harry Shreber ständig verfolgt.
    Nach dem Krieg kam mein Mann nach Hause und eröffnete die Pfandleihe. Eines Tages kam John Fisher zu ihm. Er sagte, er sei pleite und bräuchte Geld, um einen Flug nach Indien zu bezahlen. Mein Mann wollte ihm kein Geld geben, weil er Fisher kannte – der hätte es nie zurückgezahlt, nicht einmal, wenn er den Schatz in der Tasche gehabt hätte! Also gab er ihm nur Geld für die Fliegeruhr als Pfand und Fisher sagte, für eine Fahrt nach Las Vegas würde es reichen. Dort wollte er tausend Dollar oder dergleichen gewinnen und davon den Flug bezahlen.
    Mein Mann sagte mir später, Fisher müsse betrunken gewesen sein. Er redete wirres Zeug, lachte dauernd, war aber zugleich furchtbar schreckhaft und fühlte sich verfolgt. ›Der verfluchte Stein‹, sagte er. ›Sie ist hinter mir her, Samuel‹ – so hieß mein Mann. ›Sie lässt mich nicht in Ruhe. Wenn ich irgendwann plötzlich tot bin, dann war sie es – sie und dieser Stein!‹ Dann fuhr er los und eine Woche später erfuhren wir, dass er einen Autounfall gehabt hatte. Und dann …«
    »Augenblick«, unterbrach Justus. »Mit ›sie‹ meinte er Anudhara?«
    »Ich glaube schon. Ich weiß es nicht genau. Wer sollte es sonst sein? Jedenfalls sagte ich meinem Mann, dass wir nun Fishers Familie informieren sollten, damit sie die Uhr auslösen. Das tat er auch, aber niemand ist je gekommen. Und dann … dann wurde mein Mann krank. Die Ärzte konnten ihm nicht helfen. Niemand wusste, was es war, nur wir. Es war der Fluch, den diese Frau auf den Stein gelegt hat. Jeder, der damit in Berührung kommt, muss sterben. Und so kam es auch.« Sie schluchzte wieder auf. »Mein Mann starb.«
    »Hat er den Stein denn jemals angefasst?«, fragte Bob vorsichtig.
    »Ja, das ist es ja. Sie schworen über diesem Stein, dass sie das Versteck des Schatzes nie jemandem verraten würden. Und das … das hat sie alle umgebracht.«
    »Aber Mr Shreber ist eines natürlichen Todes gestorben«, wandte Peter ein.
    Mrs Maruthers lachte hohl und unwillkürlich lief ihnen ein Schauer über den Rücken. »Haben sie euch das erzählt? Ja, natürlich, sie würden Außenstehenden nie die Wahrheit sagen! Aber ich habe mit Mr Mason gesprochen, seinem Sekretär. Er hat Harry Shreber gefunden, wisst ihr. Und er sagt, Harrys Gesicht sei völlig verzerrt gewesen. Als hätte er etwas … etwas Entsetzliches gesehen. Und der Schock darüber hat ihn getötet.«
Rachel
    »Okay«, sagte Peter, »also das geht mir jetzt entschieden zu weit.«
    »Gut, dass du das sagst«, meinte Bob, »sonst hätte ich es gesagt. Justus, können wir bitte wieder entlaufene Katzen suchen?«
    Der Erste Detektiv antwortete nicht. Es war jetzt fast dunkel, und sie standen vor Mrs Maruthers Haus. Über ihnen glitzerten die Sterne im samtschwarzen Himmel und nur im Westen lag noch ein goldgrüner Nachglanz der Sonne. Ein kühler Wind raschelte in den Bäumen an der Straße.
    »Dieser Fall ist wirklich nichts für uns«, setzte Peter neu an. »Wir stolpern hier von einer Lebensgefahr in die nächste, erst haben wir es mit einem Dämon zu tun, dann mit Mördern und jetzt mit einem Fluch! Und alles nur wegen so einem blöden Schatz!«
    »Also, wenn schon, dann wegen eines Schatzes «, sagte Justus geistesabwesend.
    »Ja, schön, dann

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