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Geisterbucht

Geisterbucht

Titel: Geisterbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Vollenbruch
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dich wegen Hausfriedensbruch anzeigt, nachdem Havilland es sowieso schon auf dich abgesehen hat? Denkst du bei deinen idiotischen Mätzchen vielleicht auch mal an mich ?«
    »Nein, wieso?«, erwiderte Curtis giftig. »Da du doch schon an nichts anderes denkst als an dich selbst, warum soll ich das dann auch noch tun? Außerdem könnte ich diesen lächerlichen Mr Jonas viel eher anzeigen. Dieser Gorilla von ihm hat mir meine Schuhe ruiniert mit seinem blöden Gartenschlauch!«
    »Deine Schuhe!«, explodierte sein Vater. »Wen zum Teufel interessieren deine Schuhe! Was sollte diese Aktion? Was treibt dich dazu, dich wie ein billiger Halbstarker zu benehmen?«
    »Ich bin ein billiger Halbstarker«, gab Curtis patzig zurück und die drei Jungen vor dem Fenster unterdrückten ein Kichern. »Das ist immer noch besser, als ein Politiker zu sein und sich aus Angst vor der Meinung der Leute ins Hemd zu machen. Kann ja sein, dass dir unser Erbe egal ist, mir aber nicht. Ich will, was uns zusteht, und wenn du dich nicht darum kümmerst, mache ich es eben!«
    »Indem du Leute belästigst und Häuser anzündest, du verdammter Idiot?«
    Schlagartig verging den drei ??? das Grinsen.
    »Das war ein Unfall!«, gab Curtis heftig zurück.
    »Ein Unfall? Du gehst mit einem Schweißbrenner in ein zundertrockenes Holzhaus und wunderst dich, dass es abbrennt? Du hättest diese Jungen um ein Haar umgebracht!«
    »Hab ich aber nicht.« Das klang nach einem strategischen Rückzug. »Es ist nichts passiert. Mich hat keiner gesehen.«
    »Du solltest in die Politik gehen«, sagte sein Vater angewidert.
    »Tja, Dad, das habe ich von dir gelernt.«
    »Soll ich vielleicht stolz darauf sein? Dieser Sapchevsky ist ruiniert, durch deine Schuld! Und die Jungen sind nur durch einen glücklichen Zufall heil aus der Sache herausgekommen – und du gehst auch noch hin und bedrohst sie! Gib mir diese Gipsform; der Schlüssel ist ja sowieso nur noch Matsch.«
    »Wie?«, sagte Curtis aufgeschreckt. »Was willst du mit der Form?«
    »In den Müll werfen, was denn sonst? Du hast genug Unheil angerichtet. Damit ist jetzt Schluss!«
    »Was? Verdammt, Dad, der Schatz steht uns zu!«
    »Uns steht überhaupt nichts zu, du Dummkopf! Mein Bruder war ein Spieler und ein Säufer, und als er starb, gehörte ihm nicht einmal mehr das Haus, in dem er wohnte! Wir haben damals auf das Erbe verzichtet – das wären nämlich dreißigtausend Dollar Schulden gewesen!«
    »Ist mir egal«, sagte Curtis. »In seinem Brief stand, dass es einen Schatz gibt, und dieser Jonas hat den Schlüssel dazu. Der Schatz gehört uns und ich will ihn haben. Komm, Dad, von dem Haus weiß doch keiner was! Ich geb dir auch was ab, damit kannst du dann deine Wähler bestechen – he!«
    Es gab ein kurzes, scharfes Klatschen, dann krachte und splitterte etwas. Curtis musste seinem Vater die Gipsform vor die Füße geworfen haben. »Mach, dass du rauskommst!«, brüllte Fisher senior.
    Einen Moment lang herrschte Stille. »Schön«, sagte Curtis verächtlich und entfernte sich vom Fenster. »Wenn du die Wahrheit nicht verträgst …« Eine Tür schlug zu.
    »Kommt mit«, wisperte Justus und die drei ??? verließen ihren Lauscherposten und schlichen an der Hauswand entlang, dann huschten sie zu den Bäumen und von dort aus auf die Straße.
    »Curtis!«, zischte Peter aufgebracht. »Diese Ratte! Er hat das Feuer in Sapchevskys Haus verursacht!«
    »Das klärt zumindest die Frage, warum die Rashuras nichts davon wussten«, sagte Justus. »Curtis muss uns von Anfang an gefolgt sein; vielleicht schon seit dem Tag, als er den Karton mit den Modellflugzeugen aus Mr Shrebers Haus gestohlen hat. Wahrscheinlich war er sogar der Mann, der versuchte, Onkel Titus das Flugzeug abzukaufen. Erinnert ihr euch? Mein Onkel sagte, er erinnere sich an eine ›Nar–‹, und dann wurde er unterbrochen. Curtis hat eine dicke Narbe am Arm!«
    »Warum hat er ihn dann nicht wiedererkannt, als er auf den Hof kam?«
    »Vielleicht, weil er gerade andere Dinge im Kopf hatte.«
    »Mr Sapchevsky tut mir leid«, sagte Bob. »Er hatte überhaupt nichts mit all dem zu tun, und jetzt hat er sein Haus verloren.«
    Justus und Peter nickten.
    »Was jetzt?«
    Das Geräusch einer zuschlagenden Autotür nahm Justus die Antwort ab. »Curtis!«, zischte Peter und sie duckten sich sofort hinter den Zaun. Curtis fuhr aus der Zufahrt, wendete und gab Gas. Die drei ??? sprangen auf und rannten los; sie brauchten sich nicht einmal abzusprechen. Im

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