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Geisterschiff (German Edition)

Geisterschiff (German Edition)

Titel: Geisterschiff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Die beiden sollten sich wieder versöhnen. Streit zwischen den Mannschaftsmitgliedern war wirklich das Letzte, was sie in dieser Situation gebrauchen konnte. Trixi ließ sich allerdings erst in den Schlafraum schicken, nachdem Lucy hoch und heilig versprochen hatte, mit der Beschleunigung des Schiffes zu warten, bis sie wieder im Kommandoraum war.
    Die zweite Schicht bildeten Darim, Varenia und Gurian. Die dritte Schicht, die das Schiff als Erste überwachen sollte, bestand aus Shyringa und ihr selbst.
    Nach ihrer Ruhepause kamen Trixi und Lars sichtlich entspannter in den Kommandoraum zurück. Sie schienen sich wieder vertragen zu haben. Lucy und Shyringa hätten eigentlich jetzt ihre Freizeitphase gehabt, aber in dieser Situation hatten sie natürlich keine Lust, den Kommandoraum zu verlassen. Nachdem Trixi die Systeme überprüft und ihr Einverständnis gegeben hatte, beschleunigte Lucy das Schiff auf Maximalgeschwindigkeit. Sie steuerte direkt den orangegelben Zwerg an.
    Zwerg war in diesem Fall eine für menschliche Verhältnisse ziemlich untertriebene Bezeichnung für so einen Stern. Die irdische Sonne ist in der Sprache der Astronomie ein gelber Zwerg. Ein orangegelber Zwergstern ist kaum kleiner als das Zentralgestirn des Sonnensystems.
    Nachdem die Beschleunigungsphase abgeschlossen war, wurde es langweilig. Das Schiff schoss mit Maximalgeschwindigkeit wie ein Pfeil auf sein Ziel zu. Ein Schiff, das im All einmal auf Reisegeschwindigkeit und Kurs gebracht ist, fliegt gradlinig, ungebremst und lautlos durchs All. Es passiert einfach gar nichts, weil der Raum, der durchquert wird, praktisch vollkommen leer ist. So erging es der ›Taube‹ auch.
    Anfangs erzählten sie sich noch Geschichten über im unbekannten Teil der Galaxie vermisste Forschungsschiffe und die Sagen und Vermutungen, die sich um das Verschwinden rankten. Alle waren aufgeregt und ein wenig ängstlich, was sie erwarten würde. Gab es wirklich irgendetwas, was sofort zuschlagen würde, sobald die unsichtbare Grenze überschritten wurde? Oder war es nicht vielmehr so, dass die Forschungsschiffe viel weiter gesprungen waren und man die Grenze einfach willkürlich gezogen hatte, weil weder das Imperium noch das aranaische Reich über diese Grenze hinaus ausgedehnt worden war? Sie fanden natürlich keine Lösungen, auch wenn Shyringa und Varenia in ihrer Schicht die schier unendlichen Speicher des Bordrechners durchforsteten. Schon nach weniger als drei Tagen ging ihnen der Gesprächsstoff aus.
    Als Abwechslung gab es auf dem diesem Schiff nur die Bibliothek, in der man nach Wissenswertem, aber auch nach Romanen und anderen Büchern, nach Musik und Filmen stöbern konnte. Ansonsten gab es keine Freizeitmöglichkeiten. Sie hatten nicht einmal einen Fitnessraum an Bord. Das kleine Schiff war nicht für so lange Aufenthalte im All ausgerichtet. Es gab nur die sieben Jugendlichen an Bord. Sie hatten keinen Kontakt zu anderen.
    Schon nach kurzer Zeit hatten einige Jugendliche keine Lust mehr zu lesen oder Filme anzusehen. Lucy merkte, dass sie sich nach ihren Freunden auf der Rebellenstation sehnte. Sie war eigentlich nicht der Typ, der immer seine Freunde um sich haben musste. Ganz im Gegenteil, sie war froh hin und wieder zu Abenteuern aufbrechen und ein wenig Abstand und Freiheit genießen zu können. In dieser Situation hätte sie aber ihre besten Freunde gerne bei sich gehabt und sich einfach ab und zu einmal trösten lassen. Hinzu kam, dass sie wusste, dass sie hilflos auf dem Mutterschiff der Rebellen saßen, nicht wussten, wo sie war, und sich furchtbare Sorgen machen würden.
     
    ***
     
    Sie waren schon mehr als zwei Wochen unterwegs, als Gurian Lucy ansprach. »Hast du dir schon überlegt, was wir machen, falls Trixi den Sprunggenerator nicht rekonstruieren kann?«
    Er sprach damit ein Problem an, dass Lucy schon seit Tagen durch den Kopf ging.
    » Nein, das müssen wir dann entscheiden. Wir haben noch immer keine Informationen darüber, um was für Planeten es sich in diesem System handelt. Vielleicht ist einer sogar bewohnbar«, sagte sie daher.
    Gurian sah sie zweifelnd an. In der Milchstraße, wie die heimische Galaxie auf Terra normalerweise genannt wird, gibt es mehr als hundert Milliarden Sterne. Die allermeisten von ihnen hatten ein Planetensystem, aber nur wenige waren ohne technische Hilfsmittel bewohnbar. Im bekannten Teil gab es nur weniger als 300 solcher Planeten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ausgerechnet das erste unbekannte

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