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Geisterschiff (German Edition)

Geisterschiff (German Edition)

Titel: Geisterschiff (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fred Kruse
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Der gehört aber schon zum unbekannten Teil der Galaxis. Ein Schiff ist noch nie in dieses System eingedrungen. Man weiß immerhin, dass er Planeten hat, aber ob man die überhaupt betreten kann, ist nicht bekannt.«
    Der orangegelbe Stern dominierte das Bild auf den Außenschirmen. Er sah mit Abstand am größten und hellsten im ganzen All aus. Das lag natürlich nur daran, dass er sich viel näher an der Position der ›Taube‹ befand als jeder andere Stern.
    » Was gibt es für Alternativen?«, fragte Lucy schroff.
    » Keine, wenn wir nicht Jahre oder Jahrzehnte unterwegs sein wollen«, antwortete Shyringa. »Zu diesem orangegelben Zwerg werden wir mit Höchstgeschwindigkeit öchstgeschwindigkewit schon mindestens drei Wochen brauchen.«
    » Wir können aber noch nicht sofort mit Höchstgeschwindigkeit fliegen. Das Schiff ist noch nicht wieder gesund. Es braucht mindestens noch einen halben Tag, bis es sich erholt hat«, protestierte Trixi.
    Die ganz Mannschaft sah sie nicht gerade begeistert an. Lars sah richtig wütend aus.
    » Mensch Trixi, das ist ein Schiff, nur ein verdammter Roboter. Das ist nicht das Gleiche wie du. Du bist ein Mensch!«, platzte es aus ihm heraus. Alle sahen ihn erschrocken an.
    Selbst Darim wusste, wie jeder an Bord, dass Trixi ein Robotermädchen war, auch wenn er zu der Zeit ihrer Befreiung noch nicht zu den Rebellen gehört hatte. Trixi war zusammen mit ihren Leidensgefährtinnen wie ein Roboter gehalten worden, und zu Arbeiten gezwungen worden, die kein anderer Mensch machen wollte. Es hatte den Rebellen, allen voran Lars, viel Energie gekostet, den Rest des Imperiums davon zu überzeugen, dass Trixi und die anderen Robotermädchen keine Roboter, sondern Menschen waren.
    » Warum hast du mich eigentlich befreit damals, wenn du dir nicht sicher bist, dass ich ein Mensch bin?« Trixis Augen füllten sich mit Tränen. Das war mehr als selten. »Alle anderen glauben doch auch nicht, dass ich ein Roboter bin.«
    » Aber Trixi, das habe ich doch gar nicht gesagt. So meine ich das doch nicht. Es geht doch nur darum, dass du ein zu inniges Verhältnis zu diesen Maschinen hast«, versuchte Lars sich zu rechtfertigen, aber Trixi unterbrach ihn.
    » Ich weiß genau, dass ich kein Roboter bin, auch wenn man mich und meine Freundinnen so gehalten hat, bevor ihr uns befreit habt. Aber ich mag diese Maschinen. Ihr auf Terra habt doch auch Haustiere gehabt, die ihr gemocht habt. Das hast du mir jedenfalls erzählt. Aber jeder, der so einen Vierbeiner gemocht hat, hat sich doch auch nicht für ein Tier gehalten, oder? Auf Imperia haben fast alle Kinder mindesten einen kleinen Spielroboter, den sie mögen, einen Teddy oder etwas Ähnliches. Keines dieser Kinder würde auf die Idee kommen selbst ein Roboter zu sein, nur weil sie ihr Spielzeug lieb haben. Warum darf ich meine Roboter nicht mögen? Deshalb bin ich doch trotzdem ein Mensch! Ich kann doch nichts dafür, dass du dir nicht sicher bist.«
    » Trixi, das darfst du nicht sagen. Das ist nicht wahr!« Jetzt hatte auch Lars Tränen in den Augen. »Du weißt genau, dass ich keinen anderen Menschen so lieb habe wie dich. Ich würde dich doch nie so lieb haben, wenn ich dich für einen Roboter halten würde.«
    Er drückte sie an sich. Trixi ließ sich das zwar gefallen, aber sie sah schrecklich steif aus. Sie war tief verletzt, das war nur zu deutlich. Lucy wandte sich genau wie die anderen unsicher von der Szene ab. Es wäre ihr lieber gewesen, wenn die beiden ihre Probleme miteinander klären würden, wenn sie alleine waren.
    Auch wenn Lucy verstehen konnte, dass Trixi durch Lars‘ Äußerungen verletzt war, so konnte sie auch Lars verstehen. Sie fragte sich genau wie er, ob Trixi wirklich begriffen hatte, was und wer sie war. Auch sie hatte immer wieder das Gefühl, Trixi die Zweifel daran nehmen zu müssen, dass sie ein vollwertiger Mensch war. Das Mädchen verhielt sich einfach manchmal so komisch. Auf jeden Fall hatte Trixi ein viel zu inniges Verhältnis zu ihren Maschinen, auch wenn sie dadurch immer wieder geniale Dinge zustande brachte.

Das unbekannte System
    Mit dem Anflug auf das unbekannte Sternensystem begann eine Zeit des Wartens. Lucy teilte die sieben Mannschaftsmitglieder in drei Gruppen auf. Eine Schicht sollte jeweils schlafen, eine hatte Freizeit, sollte sich aber für den Notfall bereithalten, und die dritte Schicht war für die Überwachung des Schiffes zuständig.
    Sie schickte Trixi und Lars als Erste in die Schlafräume.

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