Geküsst - Cast, P: Geküsst - It's in his Kiss
bernsteinfarbenen Augen.
Unsicher huschte der Blick des Jungen von der finster starrenden Frau zu Summer und wieder zu der finsteren Miene zurück.
»Mr. Rom? Das ist doch Ihr Name, oder?«, fragte die schlanke Frau mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete.
Der Junge nickte nervös.
»Und womit wollten Sie Miss Smith belästigen?«
Der Junge öffnete den Mund, klappte ihn wieder zu und öffnete ihn dann erneut. »Ich muss mein Protokoll abge ben. Das, das gestern fällig gewesen wäre«, brachte er schließ lich heraus.
Die Frau mit den bernsteinfarbenen Augen blickte auf Summer hinunter. »Nehmen Sie verspätet abgegebene Arbeiten an, Miss Smith?«
Summer schluckte. »Nein. Ich meine, so lauten doch die Richtlinien der Englisch-Fakultät, oder?«
»Natürlich!« Die schlanke Frau zog eine Augenbraue hoch und nagelte den Jungen mit ihrem stechenden Blick fest. »Keine. Verspäteten. Arbeiten. Bedeutet keine verspäteten Arbeiten. Und jetzt verschwinde, Kind, bevor du mich noch richtig wütend machst!«
»J-ja, Ma’am!«, stammelte der Junge, zog sich hastig aus dem Zimmer zurück und flitzte davon.
»Wie um alles in der Welt haben Sie das gemacht?«, fragte Summer und starrte die große, junge Frau mit offenem Mund an.
Die lächelte und streckte ihr die Hand hin. »Ich bin Miss Sullivan, deine Englischlehrerkollegin vom Klassenzimmer gegenüber und außerdem eine beglaubigte Disziplin-Nymphe, aber nenn mich doch bitte Jenny. Und du musst Summer sein. Tut mir leid, ich hätte mich schon letzte Woche zu Semesterbeginn vorgestellt, aber ich war auf dieser köstlichen Fortbildung für Lehrkräfte in Santa Fe.«
Summer blinzelte nur verständnislos, deshalb ergänzte Jenny: »Du weißt schon, Disziplin in der Wüste, Einfüh rungskurs. Oh, Göttin! Es gibt einfach so viele An wendungsmöglichkeiten für Wüstendisziplin in der Highschool!« Sie schüttelte sich. »Wie auch immer, ich bin heute erst zurückgekommen und habe gehört, dass du in unserem Kollegium die Stelle deiner Schwester Candy Cox übernommen hast, und da dachte ich mir, ich heiße dich besser willkommen.« Sie hielt kurz inne und warf einen Blick zu der Tür, die sich hinter dem Schüler geschlossen hatte. »Wie ich sehe, kam ich gerade zur rechten Zeit.«
»Welche Sache ist das, die mit einem P anfängt?«, fragte Summer.
»Peitschen?«, antwortete Jenny hoffnungsvoll.
»Peitschen? Wir dürfen hier Peitschen benutzen? Davon hat mir Candy nie etwas gesagt.«
»Moment – Moment! Ich glaube, wir haben da gerade ein Kommunikationsproblem. Du hast mich nach einem Wort mit P gefragt, und selbstverständlich dachte ich da an Peitschen.«
»Okay, nein. Fangen wir von vorn an. Du sagtest, was uns zu großartigen Lehrkräften macht, wären Dämlichkeit und etwas, das mit P anfängt.«
»Oh!« Jennys Miene hellte sich auf. »Leider ist die Antwort darauf nicht Peitschen , obwohl sie das eigentlich sein sollte«, fügte sie flüsternd hinzu.
»Sondern …«, bohrte Summer ermunternd nach.
»Piepegal.«
»Wie bitte?«
»Diese andere Sache. Der Piepegal-Faktor. Schätz chen, ich sehe schon, dein Problem ist, dass du dich viel zu sehr darum scherst, was die Hormone und Bazillen denken.«
»Die Hormone und Bazillen?«
»Auch bekannt als Teenager.«
»Oh.«
»Summer, Süße, dir sollte klar sein, dass Teenager selten denken.« Jenny tätschelte ihr den Arm. »Komm, schließen wir hier ab, und dann lade ich dich auf einen Drink ins Knight Caps ein.«
Während Summer nach ihrem Schlüsselbund und der Handtasche griff, huschte ihr Blick zu der Uhr an der Wand. »Äh, Jenny. Es ist noch nicht mal drei. Ist das nicht ein bisschen früh für einen Drink?«
Jenny hakte sich bei Summer unter und zog sie Richtung Tür. »Wenn man an der Highschool unterrichtet, ist es nie zu früh für einen Drink. Außerdem wird gemunkelt, du hättest mittags in der Kotzeria gegessen. Du wirst eine gesunde Dosis Martini brauchen, um die ganzen Giftstoffe wieder aus deinem Körper herauszuspülen.«
»Kotzeria?«, fragte Summer besorgt, als Jenny sie auf dem Weg zur Tür bei der Hand nahm.
»Nur ein anderes Wort für die Schulcafeteria. Und ja, du solltest dir Sorgen machen. Sehr sogar.«
»Wow! Unterrichten ist so was von anders, als ich es mir auf dem College vorgestellt hatte.«
»Süße, nichts ist so, wie man es sich auf dem College vorstellt. Das hier ist die reale Welt.« Jenny hielt einen Mo ment inne und schnaubte dann verächtlich. »Okay, nun
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