Gelassenheit lernen
unnötig war.
Wichtig
Es ist wichtig, Informationen immer wieder zu hinterfragen oder weitere einzuholen. Ebenso notwendig ist es, sich bewusst zu machen: Menschen mit anderen Werten, konträrem Lebensmotto und anderer Grundeinstellung sind nicht allein aus diesem Grund Feinde, die es zu bekämpfen gilt.
Checkliste: Vorurteile hinterfragen
Was deute und interpretiere ich in andere hinein?
Wo und wie stelle ich Ansprüche und Forderungen an andere, die sie eventuell gar nicht erfüllen können?
Wo ist mein blinder Fleck, wo projiziere ich gegebenenfalls meine Unzulänglichkeiten auf andere?
Wie kann ich Menschen mit anderen Lebensvorstellungen konstruktiv und wertschätzend gegenübertreten?
Wo kann ich Aggression und Wut zurücknehmen?
An welcher Stelle kann ich verzeihen?
Wie kann ich bestimmte Themen ansprechen, ohne andere mental in Schubladen zu stecken?
Wie kann ich mich in andere hineinversetzen und ihre Perspektive (besser) verstehen?
Wie kann ich Achtung und Respekt, den ich mir selbst wünsche, anderen Menschen gegenüber vorleben?
Wege aus der Perfektionismusfalle
Perfektion in gewissem Maße bringt Ordnung ins Leben. Wollen wir jedoch ständig perfekt sein, geht die Fähigkeit verloren, Gelassenheit zu empfinden. Wir machen uns selbst Stress und haben stets das Gefühl, jemandem etwas zu schulden und nicht zu genügen. Wir sind mit unseren Leistungen unzufrieden und kompensieren dieses Gefühl mitnoch mehr Perfektion. Perfektionisten zahlen einen hohen Preis: Denn der Dauerdruck kann sich zum Perfektionszwang steigern. Diese Fehlbewertung der eigenen Leistung kann auf Dauer psychische und physische Probleme mit sich bringen. Perfektionisten leisten viel, ohne ein Erfolgserlebnis zu ernten. Sie erkennen den eigenen Erfolg selten an, noch nehmen sie Anerkennung, die sie von außen bekommen, wahr.
Beispiel
Frau T. beschreibt ihren Hang zur Perfektion so: „Ich glaube immer, es liegt ausschließlich an mir, ob ich alles schaffe. Andere Schwierigkeiten ziehe ich meist gar nicht in Betracht. Wenn dann alles geklappt hat, dann denke ich, das war eine Selbstverständlichkeit, das hätten alle anderen auch geschafft. Oder, es war Glück und Zufall, dass alles gut ging.
Funktioniert mal etwas nicht, habe ich starke Selbstzweifel und sehe nur mein eigenes Versagen. Dann sage ich mir, ich hätte mich mehr anstrengen und reinhängen müssen. Ich weiß, dass ich mit meiner Leistung nie völlig zufrieden bin und mich auch nicht loben kann.“
So schaden sich Perfektionisten
Perfektionisten versuchen, zunehmende Überforderung und innere Unsicherheit durch Perfektionismus zu überdecken. Sie haben Schwierigkeiten einzugestehen, dass ihnen etwas zu viel wird, oder eine Anforderung schlicht unerfüllbar ist. Auch Unterstützungsangebote lehnen sie meist ab, weil sie alles alleine schaffen und sich nicht helfen lassen müssen. Hier beginnt der Teufelskreis: Die Betroffenen verlieren durch Überlastung die Kontrolle und geraten aus der Balance. Das versuchen sie durch noch mehr Perfektion auszugleichen.Beruflich kann sich das in Arbeitssucht auswirken oder auch Ursache für Burn-out-Syndrome sein. Die Gefahr des Ausgebrannt-Seins ist immer dann stark, wenn Menschen Erfolge ihrer Arbeit, die sie unter extrem hohem Einsatz erledigt haben, nicht sehen oder wenn es keine Anerkennung von außen dafür gibt. Gründe dafür können in der betreffenden Person selbst liegen, aber auch in den Arbeitsbedingungen und dem privaten Umfeld. Perfektionisten sind besonders gefährdet, sich dauerhaft zu überlasten. Durch übermäßiges Engagement und zu hohe Ansprüche werden die vorhandenen Leistungen und Erfolge weder wahrgenommen noch anerkannt. Deshalb erleben sie kein positives Feedback oder keine Erfolgserlebnisse, die sie stärken könnten.
Fehler zulassen
Fehler sind ein leidiges Thema für Perfektionisten. Weder werden sie anderen noch der eigenen Person zugestanden. Wenn ihnen ein Fehler unterläuft, ist dies für viele Perfektionisten ein absolutes Desaster. Schließlich haben sie alles akribisch vorbereitet, und nun das. Schlimmstenfalls wird der Fehler als Beweis gedeutet, dass sie nicht perfekt genug waren. Mit dieser Einstellung ist Gelassenheit kaum möglich. Versuchen Sie deshalb, die Leine etwas lockerer zu lassen. Das Leben ist nicht stets berechen- und kalkulierbar. Deshalb wird es immer wieder dazu kommen, dass Fehler passieren oder etwas nicht klappt. Bestimmte Fehler haben tatsächlich schwerwiegende Folgen,
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