Geliebter des Windes - Croft, S: Geliebter des Windes - Unleashing the Storm - ACRO, Book 2
behandeln.«
»Großartig.«
Tom ging weiter, und sie folgte ihm. Als sie sich einem niedrigen Ziegelbau näherten, merkte sie, dass er seine Schritte verlangsamte. Dann schlossen sich seine Finger um den Türknauf, und ihr wurde schwindlig.
»Tom …«
»Alles okay. Komm.«
Sie betraten eine kleine Halle, und die kühle Brise einer Klimaanlage linderte Kiras Übelkeit ein wenig. Aber das beruhigte ihre Nerven kaum. Ihre Knie zitterten, ihre Zähne klapperten. Und ihr Mund war staubtrocken, sie konnte kaum schlucken.
An einer Seite der Halle führte ein Korridor mit leichtem Gefälle bergab. Zwei Männer in schwarzen Kampfanzügen kamen heraus. Während sie auf Kira zugingen, rückte sie näher zu Tom heran und roch den warmen Duft seiner Haut.
»Hi, Sie müssen Kira sein.« Das Dienstabzeichen des Sprechers identifizierte ihn als einen Trainer namens Brad.
Sofort machte Tom einen Schritt nach vorn - um ihr zu entrinnen oder um die beiden Männer mit seiner überlegenen Körpergröße einzuschüchtern? »Vorhin hatte ich ein Gespräch mit dem Trainingsleiter. Sie sollte von weiblichen Trainern ausgebildet werden. Im Moment wär’s keine gute Idee, wenn sie mit Männern zu tun hätte.«
Sogar eine sehr schlechte Idee. Das bewies die Wirkung, die ihre Pheromone auf die zwei Trainer ausübte. Wachsende Erregung durchdrang die Luft, und sie musste nicht hinschauen, um die Erektionen zu registrieren.
»Keine Bange«, erwiderte Brad, »wir sollen Kira nur helfen, sich einzugewöhnen, und mit dem Papierkram anfangen. Janice und Annika sind schon unterwegs.«
»Annika? Verdammt.«
»Ist das schlecht?« Angstvoll schweiften Kiras Blicke zwischen dem Trainer und Tom hin und her. »Was meinst du denn?«
Was immer ihn ärgern mochte - offenbar machte er Brad dafür verantwortlich, denn er ließ ihn nicht aus den Augen. »Selbst wenn Annika meilenweit weg ist - sie kann jede Schwäche sofort wittern. Passt bloß auf, damit sie nicht von euren Schwachpunkten Wind bekommt.«
»Von jetzt an übernehmen wir das Ganze, Ender.« Vermutlich sollte Brads Lächeln sie beruhigen, doch es ließ sie nur noch näher an Tom heranrücken - oder
an Ender, wie er hier genannt wurde. »Wann hatten Sie zum letzten Mal Geschlechtsverkehr, Kira?«
Aus ihrer Kehle rang sich nur ein einziger Laut - ein halbersticktes Wimmern.
Tom bewegte seinen Körper seitwärts, um ihr Gesicht zu verbergen. Dafür hätte sie ihn küssen können. »Vor einer halben Stunde. Also haben Sie dreieinhalb Stunden Zeit. Länger nicht.«
»Bei allem angemessenen Respekt - das ist unser Fachgebiet, und wir haben alles im Griff.«
»Wenn sie nicht kriegt, was sie braucht, stirbt sie!«, stieß Tom hervor. »Wissen Sie das? Haben Sie die nötigen Arrangements getroffen?«
»Nun, wir haben problemlos Freiwillige zusammengetrommelt. Drei Spender sind auf Abruf bereit.«
»Spender? Samenspender?«
Der andere Trainer - James, wie sein Dienstabzeichen verriet - glaubte anscheinend, diese Information würde Kira beruhigen. Aber er erreichte das Gegenteil.
Eiskalte Panik krampfte ihr Herz wie eine Faust zusammen, und sie bekam kaum noch Luft. »Nein.« Sie taumelte zurück. »Nein. Das kann ich nicht.«
Tom hob eine Hand und verwehrte den Trainern, ihr zu folgen. »Lassen Sie mich ein paar Minuten allein mit ihr reden.« Er umfasste ihren Ellbogen und führte sie zu einem Sessel in einer Ecke der Halle. Aber sie setzte sich nicht. »Hast du nicht gesagt, du würdest ACRO eine Chance geben?«
»Inzwischen habe ich mich anders besonnen - es geht nicht.« So dicht stand er vor ihr, so einfach wäre es, an ihm emporzuklettern, sich an ihn zu klammern und ihn
für immer festzuhalten. Oder zumindest bis zum Ende der Frühlingswochen. »Nimm mich mit. Nur bis diese - Leidenschaft vorbei ist.«
»Kira …«
»Bitte.« Sie fasste seine Hand so fest, dass er zusammenzuckte. »Versteh doch - du bist der einzige Mann, der die Wahrheit über mich erfahren hat. Du verurteilst mich nicht, du hältst mich am Leben.« In ihren Augen brannten Tränen, und sie blinzelte, um sie zu unterdrücken. »Was und wie ich bin, hat niemand außer dir akzeptiert. Endlich habe ich jemanden gefunden, den ich nicht belügen und vor dem ich mich nicht verstellen muss. Ich habe Angst, ich fühle mich so einsam. Auf dieser Welt habe ich nur meinen Rucksack und dich.« Mit einem tiefen Atemzug versuchte sie das Zittern in ihrer Stimme zu bekämpfen. »Zwing mich nicht, dich anzubetteln,
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