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Geliebter Krieger

Geliebter Krieger

Titel: Geliebter Krieger
Autoren: Paige Anderson
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blickte sie sich um. „Nein!“ Darian war nicht mehr da. Mit zitternden Händen durchwühlte sie die Laken, in der Hoffnung , er würde sich irgendwo darunter verstecken. Doch da war nichts. Ihr Atem ging stoßweise. Als sie schon dachte , in Ohnmacht zu fallen, sah sie einen kleinen Zettel auf dem Tisch neben ihrem Kleiderschrank. Sich aus den Laken befreiend , krabbelte sie aus dem Bett.
    Muss arbeiten. Bin bis Sonnenaufgang wieder da. Ich liebe dich , D.
    Sie las die Nachricht noch weitere drei Mal, bis sie sich zitternd auf dem Stuhl niederließ. War es nun ein Traum oder eine Vision gewesen? Immer noch leicht verstört rief sie sich noch mal die Bilder in Erinnerung. Es gab keine Handlung oder besondere Geschehnisse, nur Momentaufnahmen. Ihre Visionen waren zwar nie völlig klar gewesen, doch sie konnte immer die wichtigsten Dinge ausmachen. Personen, Gegenstände oder sogar Orte konnte sie immer klar zuordnen. Doch diesmal war es anders. Das Einzige , was sie spürte, waren Emotionen. Es war eine Mischung aus Schmerz, Trauer, Zorn und gnadenloser Angst. Eine Angst , die so tief saß, dass sie es in ihrer Seele spürte. Der Schmerz war so real, sie konnte ihn körperlich spüren. Als stieße jemand ein glühendes Messer in ihre Brust, und weil das noch nicht genügte, wurde das Messer noch genüsslich umgedreht.
    Zu real für einen Traum, jedoch zu vage für eine Vision. Unschlüssig kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Wenn sie ihn jetzt auf dem Handy anrief und er gerade im Kampf steckte, brachte sie ihn in Gefahr. Er würde ran gehen, egal , ob er beide Hände voll zu tun hatte oder nicht. Falls die Mailbox ansprang, war sie auch nicht klüger als jetzt. Aber die Ungewissheit nagte an ihr, ließ ihr keine Ruhe. Verzweifelt lehnte sie sich gegen die Rückenlehne des Stuhls, schloss die Augen und versuchte , sich zu entspannen. Da ihre Atmung sowie ihr Blutdruck immer noch völlig außer Kontrolle waren, dauerte dies einige Minuten. Doch nach und nach gelang es ihr, alles aus ihrem Kopf auszuklammern.
    Sie spürte die Magie. Die feinen, filigranen Winde, welche sich schmeichelnd um ihr Gesicht legten, beruhigten sie zusätzlich. Doch sie hatte nicht die Zeit, sich am Gefühl der Magie zu erfreuen. Vorsichtig, denn sie hatte immer noch eine ordentliche Portion Respekt davor , öffnete sie ein Fenster, um die Magie herein zulassen. Sanft umschlangen die magischen Ranken ihren Geist.
    Wo ist Darian? Kaum hatte sie die Frage in ihrem Kopf gebildet, begann die Magie ein wenig zu zucken, formte jedoch kein konkretes Bild vor ihrem inneren Auge. Mehr und mehr Magie sog sie in sich hinein, öffnete ein weiteres Fenster und formulierte die Frage um. Was passiert mit Darian heute Nacht? Müdigkeit und Anstrengung machten sich, kaum hatte sie die Frage gestellt, in ihrem Inneren breit. Doch sie hielt die Magie fest. Umfasste sie zart, drängte sie in die richtige Richtung. Sie brauchte so sehr eine Antwort. Sie wollte so sehr eine Antwort. Die Magie fing an , sich zu winden, als wolle sie nicht antworten, um Mercy zu schützen. Doch sie gab nicht auf. Ihre Hartnäckigkeit zahlte sich aus, denn die Magie fing an , zarte Linien in ihrem Kopf zu formen. Bald schon tauchten verschiedene Farben auf, vermischten sich und bildeten schließlich ein vollendetes Bild in ihrem Kopf.
    Ein dunkles Gebäude, eine Art Lagerhaus. Durch die glaslosen Fenster fiel nur spärlich Laternenlicht, was die ganze Szenerie in Grau tauchte. Ein Schluchzen ertönte, woraufhin sich das Bild vor ihren Augen veränderte. Nun sah sie eine weinende Callista, tief gebeugt über dem leblosen Körper von … Darian. Liam, Venor und Mennox standen hinter ihr. Auch sie trugen tiefe Trauer in ihren Gesichtern. Darians Körper war blutüberströmt und das Schluchzen wurde immer lauter. Unerträglich laut schrie Callista in ihrem Kopf, was Mercy dazu brachte , ihre Augen zu öffnen. Ihr Kopf hämmerte und Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    „Nein . “ Sie weigerte sich , das Gesehene zu glauben. Sie ignorierte den Kopfschmerz, schloss wieder die Augen und ließ die Magie erneut hinein. Konzentriert presste sie ihre Lider fest zusammen. Das konnte nicht stimmen. Das durfte nicht stimmen! Diesmal formte sie keine konkrete Frage in ihrem Kopf, sondern ließ die Magie eigenständig Ranken um ihre Gedanken schlingen. Nach einiger Zeit sah sie schließlich erneut das Lagerhaus. Doch diesmal war sie allein. Vor sich sah sie Darian an schweren Ketten von der Decke
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