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Gelinkt

Gelinkt

Titel: Gelinkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Len Deighton
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Jetzt hatte Joppi Nikki zum Lunch eingeladen, ohne wenigstens der Form halber auch Bret zu bitten. Bret kochte, wenn er daran dachte.
    »Fürst Joppi«, sagte Bret, den Titel gerade eben hinreichend betonend, um seine Verachtung zu zeigen, »ist ein billiger Schieber.«
    »Hast du ihn untersuchen lassen?«
    »Ich habe ihn mal durch den Computer laufen lassen«, sagte er. »Er hat die Finger in allen möglichen schmutzigen Geschäften. Wir werden deshalb in Zukunft einen Bogen um

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    ihn machen.«
    »Ich arbeite nicht für deinen gottverdammten geheimen Nachrichtendienst«, sagte sie. »Laß dir gesagt sein, falls du’s vergessen hast, daß ich eine freie Bürgerin bin und mir meine Freunde selber aussuche und ihnen erzähle, was ich will.« Er wußte, daß sie ihn herauszufordern versuchte, aber dennoch fragte er sich, ob er nicht den Mann vom Nachrichtendienst anrufen sollte. Der hätte eine Leitung zur Inneren Sicherheit.
    Aber Bret hatte wenig Lust, die Einzelheiten seines ehelichen Lebens irgendeinem subalternen jungen Beamten zu schildern, der sie dann aufschreiben und irgendwo zu den Akten legen würde.
    Er ging und ließ sich ein Bad ein. Wenn er beide Hähne voll aufdrehte, hatte das Wasser die ihm angenehmste Temperatur.
    Er spritzte Badeöl in das stürzende Wasser, und es schäumte wütend auf. Während die Wanne sich füllte, kehrte er zu Nikki zurück. Unter den Umständen schien es das Beste, sich auf eine Auseinandersetzung mit ihr einzulassen. »Habe ich dir was getan?« fragte er in bemüht mildem Ton. Er setzte sich auf die Bettkante.
    »Aber nicht doch!« sagte seine Frau sarkastisch. »Du doch nicht.« Sie hörte donnernd das Wasser in die Badewanne stürzen.
    Angespannt hatte sie die Arme um die Knie verschränkt, die Zigarette war für den Augenblick vergessen. Er blickte sie an und suchte etwas in ihrem Gesicht, das ihm einen Hinweis auf die Ursache ihres Zorns geben würde. Da er nichts fand, das ihn diesbezüglich aufgeklärt hätte, sagte er: »Was also …?«
    Und dann, knapper, aber in versöhnlichem Ton: »Bitte, Nikki.
    Ich muß ins Büro.«
    »Ich muß ins Büro.« Sie versuchte, den englischen Tonfall nachzuäffen, den er sich angewöhnt hatte, seitdem er hier lebte.
    Sie hatte aber kein Talent zu dergleichen Imitationen, und die näselnde Aussprache, die ihn, als er sie kennenlernte, so

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    neugierig gemacht hatte, war noch immer unüberhörbar. Wie dumm war er doch gewesen zu hoffen, daß eines Tages auch sie England und alles, was englisch war, mit der gleichen Liebe ergreifen würde wie er. »Das ist alles, was dir wichtig ist, stimmt’s? Auf mich kommt’s ja nicht an. Ist schließlich egal, ob ich durchdrehe in diesem gottverlassenen Loch.« Sie warf den Kopf zurück, als aber das Haar ihr danach wieder ins Gesicht fiel, stieß sie’s mit den gespreizten Fingern beiseite. Er saß am Ende des Betts und lächelte sie an und sagte: »Na, na, Nikki, Liebling. Sag mir doch einfach, was nicht in Ordnung ist.«
    Es war das herablassende »einfach«, das sie aufbrachte.
    Seine unnachgiebige Kälte machte ihn irgendwie
    unverwundbar. Ihre Schwester hatte ihn den »schüchternen Desperado« genannt und jedesmal gekichert, wenn er angerufen hatte. Aber Nikki war es leichtgefallen, sich in Bret Rensselaer zu verlieben. Wie genau ihr das alles in Erinnerung geblieben war. Nie zuvor hatte ihr ein Mann seines Schlages den Hof gemacht: schlank, gutaussehend, höflich und rücksichtsvoll. Und auch sein Lebensstil war eindrucksvoll.
    Brets Anzüge hatten den Sitz, der den teuren Schneider verrät, seine Wagen hatten jenen Glanz, den nur Fahrzeuge zeigen, die von einem Chauffeur gepflegt werden, und um das Haus seiner Mutter kümmerten sich treue dienstbare Geister. Natürlich liebte sie ihn, aber ihre Liebe hatte immer den Beigeschmack von Ehrfurcht, vielleicht war es auch Furcht. Jetzt war ihr das egal. Im Augenblick fühlte sie sich imstande, ihm alles zu sagen, was sie fühlte. »Sieh mal, Bret«, sagte sie selbstsicher.
    »Als ich dich heiratete, dachte ich, du würdest …« Er hob die Hand und sagte: »Laß mich nur eben das Wasser abdrehen.
    Wir wollen schließlich nicht das Arbeitszimmer im Erdgeschoß überschwemmen.« Er ging ins Badezimmer. Der Donner des Wassers verstummte. Zugluft vom Fenster her machte Dampf, der zur Tür herauswaberte. Er kam wieder zum Vorschein und

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    knüpfte den Knoten seines Morgenmantels fester, sehr fest zog er ihn an, die Gebärde hatte

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