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Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition)

Titel: Genesis. Die verlorene Schöpfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thariot
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und der Torso, die einzelnen Teile konnte man wie dick gefütterte Winterkleidung bequem anziehen. Die Rüstung wog gut 75 Kilogramm, die er allerdings beim Gehen nicht spürte. Einmal aktiviert, verschwand die harmlose Optik des Anzuges und es bildete sich aus unzähligen künstlichen Muskelsträngen ein archaisch anmutendes, biomechanisches Exoskelett, das die Fähigkeiten eines Menschen um ein Vielfaches potenzierte. Als ob man binnen weniger Minuten jahrelanges Krafttraining hinter sich gebracht hätte, wobei diese Fähigkeiten kein Mensch durch Training jemals erreichen konnte.
    »Ich weiß.« Ruben lächelte. Beide befanden sich im Waffenlager, das neben dem Delta-7 Anzug eigentlich nur noch leere Munitionsbehälter und andere verschlissene Waffenteile beherbergte.
    »Ruf mal das Menü auf.«
    Elias lachte. »Energie-Booster in den Händen, die ...«
    »... waren mal klasse. Funktionieren leider nicht mehr.« Ruben lehnte sich zurück.
    »Ein autonomes Impuls-Geschütz auf den Schultern?« Das kannte Elias nicht.
    Ruben lachte abermals. »Das muss früher bestimmt gut gewesen sein. Ist aber bereits vor meiner Zeit ausgefallen.«
    »Und das mobile Magnetschild?«, fragte Elias bereits deutlich vorsichtiger.
    »Habe ich ausgebaut. Kostete zu viel Energie.«
    »Navigation?«
    »Ausgebaut. Wir haben keine Satelliten. Scherzkeks.«
    »Kommunikation?«
    »Habe ich umgebaut. Der Primärsender war auch ein Stromfresser. Die Steuerung nutzt stattdessen den Kommunikations-Chip unter deiner Haut.«
    »Wie weit komme ich damit?«
    »Ähnlich weit wie ohne Anzug, je nach Wetterlage bleiben ungefähr 10 -12 Kilometer Reichweite.« Rubens Antworten waren desillusionierend.
    »Und der Batteriestatus nur auf sieben Prozent?«
    »Leider sind die Akkus über die Zeit nicht besser geworden. Die anderen Batteriezellen sehen noch schlechter aus.«
    »Ruben, der Delta-7 Anzug ist ein antiquierter Schrotthaufen! Was kann das Ding denn noch?« Elias kannte den Zustand vieler Bordsysteme, hatte aber trotzdem vom Delta-7 Anzug mehr erwartet.
    »Die Schneckenköpfe haben früher böse Erfahrungen mit ihm gemacht. Die rennen schon, sobald sie dich sehen.«
    »Reicht das?«
    »Jetzt mal nicht so pessimistisch. Das Beschleunigungs-Exoskelett ist intakt und die Panzerung hält immer noch Schneckenkopfbissen stand. Und mit den sieben Prozent Energie kannst du mehrere Stunden Wache stehen oder dich 10 -20 Minuten tarnen und Schneckenköpfe in Stücke reißen.«
    »Warum? Ruben, warum machen wir das hier?«, fragte Elias, dem ständig weitere Fragen durch den Kopf gingen. Das Ganze war eher ein Witz.
    »Du hast es wirklich noch nicht verstanden, oder?«
    »Bitte!?«
    »Glaubst du, wir unterscheiden uns großartig?«
    »Das war nicht meine Frage.«
    »Weißt du, was mich während der letzten Jahre immer am meisten beschäftigt hat?«
    »Etwa unsere Vergänglichkeit?«
    »Nein. Wir Menschen haben in der Vergangenheit Unglaubliches geschaffen. Wir sind durchs All gereist und haben riesige Entfernungen bezwungen ...«
    »... um genau über diesem Stück Eis abzustürzen.«
    »Mach darüber bitte keine Späße.« Ruben legte viel Kraft in die Worte. »Ich weiß, du willst wissen, wo wir herkommen ... doch mich interessiert, was wir hier wollten. Was war unser Auftrag? Weswegen packt man 31 Kinder in ein Rettungsboot und wirft sie über einer Eiswüste ab? Das Habitat selbst ist kein Raumschiff. Da muss es noch mehr geben. War unser Leben ein Experiment? Oder die Folge eines Unfalls? Sind wir die letzten unserer Art? Oder wollte man uns loswerden?«
    »Uns loswerden?«, fragte Elias, weder die verschiedenen Gründe noch der Tonfall seines Bruders gefielen ihm.
    »Ich habe alles dafür gegeben, um euch ein Leben auf R-12 zu ermöglichen.« Ruben sprach in Rätseln.
    »Wofür die anderen und ich dir auch dankbar sind. Nur ich sehe nicht meinen Platz in deinem Plan?«
    »Du brauchst nur deine Augen aufzumachen.«
    »Ich verstehe dich nicht ...«
    »Ich bin müde. Ich habe meinen Mut verloren. Jede Nacht träume ich davon, zu erfrieren! Entweder reißen uns die Schneckenköpfe beim nächsten Angriff in Stücke oder unsere Bordtechnik gibt schon vorher den Geist auf.«
    »Du willst also aufgeben?« So kannte Elias seinen Bruder nicht.
    »Elias. Ich kann nicht mehr! Und ich werde nicht mehr! Das entzündete Implantat wird mich umbringen.«
    »Scheiße! Das war nicht unser Deal! AMENS soll dich behandeln! Ich bin der medizinische Offizier an Bord«. Diese

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