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Genosse Don Camillo

Genosse Don Camillo

Titel: Genosse Don Camillo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giovannino Guareschi
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man den Namen auseinandernimmt
und neu zusammensetzt, befremdlicherweise dem Namen Giuseppe Bottazzi ähnelt,
der dir gehört .«
    Peppone fing wieder ruhig zu
hämmern an.
    »Geht und erzählt das der
Redaktion der Rätselzeitung«, sagte er. »Hier macht man keine Rätsel, hier
arbeitet man .«
    Don Camillo schüttelte den
Kopf:
    »Mir tut es aufrichtig leid,
daß du nicht der Pepito bist, der die zehn Millionen gewonnen hat .«
    »Auch mir tut es leid«, brummte
Peppone. »Sonst könnte ich Euch jetzt zwei oder drei abgeben, um Euch zu
veranlassen, wieder heimzugehen .«
    »Sorge dich nicht darum,
Peppone, Gefälligkeiten sind bei mir gratis«, entgegnete Don Camillo im Gehen.
    Zwei Stunden später wußte das
Dorf genau, was ein Anagramm ist, und es gab kein Haus, wo der arme Pepito
Sbezzeguti nicht erbarmungslos auseinandergenommen wurde, weil man sehen
wollte, ob er tatsächlich den Genossen Giuseppe Bottazzi im Bauche hatte. Am
gleichen Abend war im Volkshaus eine außerordentliche Versammlung des
Generalstabs der Roten.
    »Präsident«, erklärte Smilzo,
als er das Wort ergriff, »die Reaktionäre haben ihre verleumderische Propaganda
wieder hundertprozentig aufgenommen. Das Dorf ist in Aufruhr. Sie klagen dich
an, du wärest derjenige, der die zehn Millionen gewonnen hat. Da muß man mit
Energie auftreten und die Ehrabschneider an die Mauer nageln .«
    Peppone spreizte die Arme:
»Sagen, daß jemand zehn Millionen beim Sport-Toto gewonnen hat, ist keine
Verleumdung«, antwortete er. »Man verleumdet eine Person, indem man sie
anklagt, sie habe eine unehrliche Tat begangen.
    Beim Sport-Toto gewinnen ist
keine unehrliche Sache .«
    »Präsident«, erwiderte Smilzo.
»Eine politische Verleumdung ist es auch, wenn man den Gegner einer ehrlichen
Handlung bezichtigt. Bringt eine Anklage der Partei Schaden, dann hat man sie
als Verleumdung zu betrachten .«
    »Die Leute lachen uns hinter
unserem Rücken aus«, fügte Brusco bei. »Das muß aufhören !«
    »Ein Manifest muß her !« rief Bigio. »Ein Manifest!«
    Peppone hob die Schultern: »Gut,
morgen werden wir daran denken .«
    Der Smilzo zog ein Blatt aus
seiner Tasche: »Um dir keine Mühe zu machen, haben wir es schon vorbereitet.
Wenn es dir paßt, lassen wir es sofort drucken und schlagen es morgen an .«
    Der Smilzo las mit lauter
Stimme:
    Der
Unterzeichnete, Giuseppe Bottazzi, erklärt, daß er nichts gemein hat
mit Pepito Sbezzeguti, Gewinner von zehn Millionen im
Sport-Toto. Es ist unnütz, daß die Reaktionäre mich zu verleumden suchen, indem sie mich mit dem obengenannten Neumillionär identifizieren. Neu ist hier nur ihr Faschismus,
Giuseppe Bottazzi.
    Peppone schüttelte den Kopf.
    »Schön und gut. Aber bevor ich
nichts Gedrucktes sehe, antworte ich nicht mit Gedrucktem .«
    Smilzo war nicht einverstanden:
    »Präsident, mir scheint es dumm
zu sein zu warten, daß mir einer einen Schrotschuß verpaßt, um ihm den
Schrotschuß zurückzugeben. Regel ist, eine kleine Sekunde vor dem andern zu
schießen .«
    »Die Regel ist, jedem einen
Fußtritt in den Hintern zu versetzen, der sich mit meinen persönlichen
Angelegenheiten beschäftigt«, erwiderte Peppone. »Ich habe keine Verteidiger
nötig. Ich bin fähig, mich aufs beste selbst zu verteidigen .«
    Smilzo zuckte die Achseln:
»Wenn du es so ansiehst«, brummte er, »dann gibt es nichts mehr zu sagen .«
    »Ich sehe es so an !« schrie Peppone und schmetterte eine Faust auf den Tisch.
»Jeder für sich und die Partei für alle!«
    Der Generalstab ging nicht sehr
überzeugt auseinander.
    »Sich vorwerfen zu lassen, man
habe zehn Millionen gewonnen, ist für mich ein Zeichen der Schwäche«, bemerkte
unterwegs der Smilzo, »dies um so mehr, als die Sache durch ein Anagramm
kompliziert wird .«
    »Hoffen wir das Beste«, seufzte
der Bigio.
     
    Dem Geschwätz folgte das
Gedruckte: Die Zeitung der Grundbesitzer veröffentlichte eine Notiz mit dem
Titel: »Kratze den Peppone, und du findest den Pepito .« Das Dorf lachte sich den Buckel voll, weil die Notiz von einem geschrieben war,
der sein Handwerk verstand.
    Darauf versammelte sich der Generalstab
im Volkshaus und sagte kurz und bündig, daß ein energisches Dazwischentreten
nötig sei.
    »Gut«, antwortete Peppone,
»laßt das Manifest drucken und schlagt es an .«
    Smilzo stürzte in die
Druckerei, und eine Stunde später erhielt Don Camillo aus den Händen Barchinis,
des Druckereibesitzers, den allerersten Abzug.
    »Das ist ein böser Schlag

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