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Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt

Titel: Genoveva - Die schoensten 156 Opern der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Robert u Reinick Schumann
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höre Schritte durch den Wald, –

    Was kommen mag, ich bin gefaßt .

    GOLO.

    Kennt Ihr den Ring?

    GOLO.

    Und auch dies Schwert?

    Dies Schwert gab mir Graf Siegfried,

    Daß Ihr den Tod von ihm empfangt –

    Den Ring, damit an seines Willens Ernst

    Ihr keinen Zweifel hegt, – wie dünkt Euch das?

    GENOVEVA.

    Ihr lügt –

    GOLO.

    Lügt auch dies Schwert, –

    Lügt auch der Ring, derselbe,

    Den Siegfried einst am Traualtar Ihr gabt?

    GENOVEVA.

    Ich – faß ' es nicht!

    GOLO.

    Was denkt Ihr über Drago's Ende?

    GENOVEVA.

    Ich? – Nichts. Was denkt der Graf?

    GOLO.

    Was ein jeder denkt, –

    Daß Ihr auf's Aergste ihn berückt! –

    GENOVEVA.

    In dieser Stunde fängt mein Elend an.

    GOLO.

    Mit immer höh'ren Reizen Euch zu schmücken –

    GENOVEVA.

    O frevelhafter Spott! – Was säumt Ihr noch?

    Hier steh' ich, tödtet mich; Ihr thut ein gutes Werl?

    GOLO.

    Wenn Ihr so muthig seid, daß Ihr den Tod

    Erwählt, – ich bin zu feig, dies schöne Haupt,

    Das mir wie Sonn' und Mond und Sterne war,

    An's Schwert zu liefern. –

    Kommt und entflieht mit mir!

    GENOVEVA.

    Ihr sprecht im Wahnsinn!

    GOLO.

    Einmal nur

    Gieb , was Du geben kannst, nur einmal

    Laß ruhen mich an Deiner Brust!

    GENOVEVA.

    Zurück, Verruchter!

    GOLO.

    Nur einmal

    Gönn' mir dies Himmelsglück! –

    GENOVEVA.

    Hinweg, Du fluchbelad'ner Mann!

    GOLO.

    Hör' mich – vom Tod will ich Dich retten, –

    Nur bitte!

    GENOVEVA.

    Euch! O nie!

    GOLO.

    Bedenk', –

    Du bist in meiner Macht! Ein Wink

    Von mir, – und jene Männer greifen Dich!

    GENOVEVA.

    Ich bin in Gottes Hand! –

    GOLO.

    O sprich es aus ein einzig Wort,

    Und Du bist frei! – –

    Du schweigst? –

    Ihr Männer tretet vor!

    Seid Ihr bereit, des Herrn Befehl

    An seiner sünd'gen Gattin zu vollziehn ?

    BALTHASAR UND CASPAR.

    Ja! –

    GOLO.

    So will's der Graf, Ihr sollt's

    Mit diesem Schwerte thun !

    DIE BEIDEN.

    Wie Ihr befehlt, so wird's gescheh'n ! –

    GOLO.

    Thut Eure Pflicht!

    Ich geh! – Und hört:

    Kehr' ich zu Nacht nicht heim in's Schloß ,

    So sucht mich nicht und sagt den Andern:

    Ich sei zu Roß , den Falken auf der Hand,

    In's Land hineingesprengt ! –

    CASPAR.

    Habt Ihr noch einen Wunsch, so nennt ihn! Kann

    Ich ihn erfüllen, soll's gescheh'n !

    GENOVEVA.

    Wenn mein Gemahl zurückkehrt, sagt ihm dies:

    Daß ich, wie hart er auch mit mir verfuhr,

    Ihm Alles doch, bevor ich starb, vergab!

    BALTHASAR.

    Nun ist's genug!

    GENOVEVA.

    Umsonst versucht mein Mund,

    Die rohen Herzen zu erweichen!

    Schickst Du kein Zeichen Deiner Huld,

    So sterb' ich jetzt! – Doch Deinem Willen

    Muß ich mich neigen! –

    CASPAR.

    Führ' sie vom Kreuze fort; am Kreuz

    Mag ich nicht morden!

    BALTHASAR.

    Fort von hier!

    GENOVEVA.

    Vom Kreuze laß ' ich nicht!

    BALTHASAR.

    Glaubt Ihr, das Kreuz schützt auch ein buhlend Weib?

    GENOVEVA.

    Von meinem Heiland laß ' ich nicht!

    CASPAR.

    Mir ist, als hört' ich in der Ferne

    Geschrei und Hörnerruf –

    BALTHASAR.

    Schweig', Feiger, schweig –

    Die Furcht hat Dein Gehör geschärft, –

    Faß ' an, faß ' an!

    CASPAR.

    Mir bebt die Hand, ich kann es nicht –

    GENOVEVA.

    Heb' gnädig mich zu Dir empor!

    CASPAR.

    Wir sind verrathen – laß uns fliehn !

    BALTHASAR.

    Hinweg!

    JÄGER.

    Sie ist's, am Kreuze dort!

    Den Mördern nach!

    Zu Hülfe ihr!

    Wo ist der Graf? Fort suchet !

    Da naht er!

    MARGARETHA.

    Graf Siegfried herbei!

    SIEGFRIED.

    O Genoveva!

    CHOR.

    Weh', sie erkennt ihn nicht!

    SIEGFRIED.

    Mein theures Weib! –

    CHOR.

    Der Schreck raubt' ihr die Sinne!

    GENOVEVA.

    Güt'ger Gott – wo bin ich!

    SIEGFRIED.

    Mein theures Weib!

    GENOVEVA.

    Die Stimme kenn' ich – –

    Wie Wolken liegt's vor den Augen mir – –

    Siegfried, Du bist's ! –

    CHOR.

    Welch' Wiederseh'n !

    SIEGFRIED.

    O laß es ruhn Dein Aug' auf mir! –

    GENOVEVA.

    Ich mische meine Thränen mit den Deinen!

    SIEGFRIED.

    Ich bin die Schuld an Deinem Elend,

    Ich bin's, der Dich in Noth gebracht

    Wie kann ich Dich versöhnen!

    GENOVEVA.

    Sprich nicht so!

    Es war nicht Deine Schuld, der Himmel fügt' es!

    SIEGFRIED.

    So lang' ich lebe, kömmt kein Trost

    In meine Brust! –

    GENOVEVA.

    Glaub' mir auf's Neu'

    Kehrt Ruh und Glück zurück;

    Gelingen wird es meiner Lieb' und Treu'!

    BEIDE.

    Gelingen wird es unsrer Lieb' und Treu'!

    GENOVEVA.

    Doch – wo ist Golo?

    BALTHASAR.

    Um den seid unbesorgt! Wir fanden

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